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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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konnte. Männer wie er lösten das Bedürfnis in ihr aus, sie zu bekochen, sie zu nähren, sich neben sie zu legen und ihre Köpfe auf ihre Brust zu betten.
    Natürlich nicht nur die Männer der Kategorie »großer, einsamer Junge«, nein, sie mochte auch die stählernen Muskeln eines Lance Armstrongs, die sommersprossige Nase von Morgan Freeman, das fiese Grinsen von Lorenzo Lamas und Naveen Andrews und -

    - tja, Männer eben .
    Alvin lag zu ihren Füßen, den flauschigen Schwanz schützend um sein Plüschkrokodil gelegt, und schnarchte lautstark. Müßig blätterte sie durch ihre Notizen, während Farben und Konsistenzen der neuen Speisekarte allmählich Gestalt annahmen. Blaue Tortillas, gelbes Maismehl, rote Tomaten und süße Orangenpaprika. Dunkelrotes Entenfleisch, hellrosa Schwein, das satte Rotbraun von Schokolade und Zimt. Chilischoten, natürlich, geröstetes Gemüse für die kalten Winterabende. Es musste eine herzhafte Küche für hungrige Skifahrer werden mit einer Auswahl an leichteren Gerichten für die Figurbewussten. Im Frühling könnten sie weniger Gehaltvolles auf die Karte nehmen, aber vorläufig würde sie ihr Augenmerk auf die winterliche Küche legen.
    Julian hatte sie nach ihrer gastronomischen Philosophie gefragt. Sie hatte gedacht, es sei ein Vergnügen, sie zu enthüllen und ihm zu demonstrieren, stattdessen stellte sie nun fest, wie schwer es ihr fiel, Stellung zu beziehen, eine Vision sichtbar werden zu lassen – es stand eine Menge auf dem Spiel. Schwimmen oder ertrinken. Hop oder top.
    Aber wenn sie sich zurückhielt und lediglich die aufgewärmten Aufgüsse der Ideen anderer präsentierte, würde sie unter Garantie scheitern.
    Essen. Ihr Essen.
    Die Handschrift eines wahren Kochs bildet sich bereits in der Kindheit heraus. Sie erinnerte sich daran, wie sie an heißen Sommertagen auf den Betonstufen hinter dem Laden ihres Onkels Georges knallrote Nehi-Limonade getrunken und Chips geknabbert hatte, über ihr ein Himmel so wolkenlos und strahlend wie ein Stück türkisfarbenes Plastik. Sie dachte an die Frauen, die in irgendeiner Küche Tamales zubereiteten, an den kräftigen Geruch von köchelndem Schweinefleisch und roten Chimayo-Chilis, der durchs
Haus zog. Sie dachte an den weichen, hellgelben Kuchen ihrer Tante Viola mit dem mit Kokosflocken bestreuten Zuckerguss; an Wassermelonen, frisch vom Feld, heiß und süß und ein besserer Durststiller als alles andere auf der Welt; an Hotdogs auf einem Grill mit feinen schwarzen Linien auf der zerplatzenden Haut.
    Sie kniff die Augen zusammen, kritzelte ein paar Chilis, Tomaten und Schweinchen an den Seitenrand. Tamales waren ein Gericht mit Substanz und erlaubten einem, sie mit nahezu allem zu füllen. Ente? Wildfleisch? Pfirsiche? Ein Wirbel von Geschmäckern stieg zu ihrem Gaumen auf, das kräftige Aroma von Sauerkirschen, rauchiges Wildgeflügel, zarte, gebratene Zwiebeln.
    Sie strich mit dem Fuß über Alvins seidigen Rücken und spürte ihre wachsende Aufregung. Was wenn, was wenn, was wenn? Natürlich würde sich aus der Zusammenarbeit mit den neuen Mitarbeitern das eine oder andere Problem ergeben, doch sie würde es gewiss lösen können. Selbst Ivan mit seinem Rasputingesicht machte ihr keine Angst. Wenn Julian von ihm überzeugt war, konnte Elena im Zweifelsfall ebenfalls auf ihn setzen. Vielleicht gelang es ihnen ja gemeinsam, etwas Magisches zu erschaffen.
    Das Läuten ihres Handys riss sie aus ihren Grübeleien, vor allem, als sie den Doppelton erkannte, den sie Dmitri zugeordnet hatte. Entsetzt registrierte sie, wie er sich durch ihre Erinnerungen schnitt und blitzartige Bilder heraufbeschwor – einige schön, andere hässlich.
    Sie überlegte, ob sie abheben sollte oder nicht. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, sich innerlich gegen ihn zu wappnen. Das Gespräch konnte nicht gut ausgehen.
    Es konnte bestenfalls als Akt der Rache enden. Sie war nicht länger Souschef unter dem einzigartigen Dmitri Nadirov, sondern selbst der Boss, mit einer neu entstehenden
Karte und einem Restaurant, dessen Leitung sie demnächst übernehmen würde. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und drückte die Annahmetaste. »Hallo Dmitri.«
    »Elena!« Seine Stimme mit dem ausgeprägten russischen Akzent drang durch die Leitung.
    Sie wartete – ein hervorragender Trick für Männer, die erwarteten, dass die Frau das Gespräch vorantrieb, den ihr eine Köchin zu Beginn ihrer Karriere nahegebracht hatte. Überlass ihnen das Reden , hatte sie

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