Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
Arm, statt ihn in die Arme zu schließen. »Ich bin so froh, dass du da bist. Mia kommt im Lauf des Wochenendes. Es wird wie in alten Zeiten.«
»Ein Apartment habe ich auch schon gefunden. Mit zwei Schlafzimmern über der Remise eines alten Anwesens. Sie kann gern ein Zimmer haben, wenn sie will.«
Sie fuhren die kurze Strecke bis zum Restaurant. Es war ein herrlicher Tag mit strahlend blauem Himmel. Vor dem Haus standen etliche Touristen und studierten die Karte. »Tut mir leid, Leute«, sagte Elena und stieg aus dem Wagen. »Im Moment ist das Restaurant geschlossen. Kommen Sie doch im November wieder.«
Patrick blieb auf dem Bürgersteig stehen und betrachtete das Haus. Elena stand neben ihm und gab ihm einen Moment Zeit, Informationen zu sammeln, sich einen Eindruck zu verschaffen. Seine Züge verrieten nichts, als sie die Stufen zur Eingangstür erklommen. Wortlos zeigte er auf ein loses
Brett auf der Treppe, auf einen toten Pinienast, der übers Verandageländer hing.
Sie blieb kurz stehen, setzte ihr Pokerface auf. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie ein toughes Mädchen aus einer toughen Stadt war, das unter vielen Brüdern und fiesen Cousins aufgewachsen war und auf eine Ausbildung bei den Besten der Branche zurückblicken konnte. Sie hatte sich von ganz unten als einfacher Soldat in der Spülküche hochgearbeitet. Und jetzt war sie General. Jefa.
Patrick öffnete die Tür, bedeutete ihr, voranzugehen, und folgte ihr, während sich zwei Finger scheinbar mühelos auf ihren Rücken legten – ich halte dich .
Und da waren sie, ihre Truppen. Alles Männer, wie erwartet. Ivan, der Souschef mit dem Rasputingesicht und den stechenden blauen Augen, stand an die Wand gelehnt da und musterte sie herausfordernd, einen Fuß nach vorn gestellt, die Arme über seinem nicht vorhandenen Bauch gekreuzt.
»Hey, Chef«, sagte er. Elena registrierte, wie Patrick neben ihr unter dem Klang der dröhnenden, an Publikum gewöhnten Stimme zusammenzuckte. »Wer ist denn Ihr hübscher Begleiter?«
Elena nahm ihre Sonnenbrille ab, zog wortlos das Etui aus der Tasche und verstaute sie. Dann sah sie Ivan an, der mit seinem Seidenshirt mit langen Ärmeln und den tief auf den Hüften sitzenden Jeans eleganter gekleidet war, als sie erwartet hatte.
Neben ihm stand ein auffallend attraktiver Mexikaner mit sanften dunklen Augen von etwa Ende zwanzig. » Cómo está ?«, fragte er und neigte höflich den Kopf. Nordmexiko, verriet sein Akzent.
» Bueno, gracias .« Nördliches New Mexico, verriet Elenas. » Cómo se llama ?«
Er trat vor und legte sich die Hand auf die Brust. » Me llamo Juan Diego Vialpando Garcia .«
Elena lächelte. Ein gutes Omen, dass der Mann den Namen des indianischen Bauern trug, dem die heilige Mutter Gottes in Mexiko erschienen war, wo sie unter dem Namen Jungfrau von Guadalupe bekannt war. » Me gusto mucho .«
Er lächelte mit einer angedeuteten Verbeugung. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Jefa .«
»Danke.«
Ein stämmiger Mann mit schütter werdendem Haar in teuer aussehenden Hosen trat vor und sah sie verschmitzt an. »Chef, ich bin Alan Cody, der Geschäftsführer hier.«
»Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich habe ja bereits Bekanntschaft mit unserem Rasputin hier gemacht«, sagte sie mit einer Handbewegung zu Ivan, »aber erzählen Sie mir doch etwas über die restliche Mannschaft.«
»Mit dem allergrößten Vergnügen.«
Patrick trat einen Schritt näher – ein eleganter Bodyguard.
»Also, Leute«, sagte Alan, »das ist Elena Alvarez. Sie war bis vor Kurzem Souschef im Blue Turtle in Vancouver, wo wir sie gefunden und überredet haben, zu uns zu kommen.« Er grinste Elena an.
»Ich habe gehört, man hat sie rausgeworfen«, warf Rasputin mit seiner tiefen Bärenstimme ein.
»Das ist richtig«, erklärte Elena. »Eine Reporterin hat einen Artikel über mich geschrieben, und dem Chef hat es nicht gefallen, in den Hintergrund gedrängt zu werden. Ich schlage vor, Sie erinnern sich auch daran.«
Er zog eine Braue hoch, sagte aber weiter nichts.
Alan knetete seine Hände, fuhr jedoch fort, als er sah, dass kein Krieg zwischen den beiden ausbrach. »Tja, das ist jedenfalls Ivan Santino. Vielleicht wissen Sie nicht, dass er im Le Cuisine in New York gelernt und vor sechs Jahren einen
James-Beard-Award als bester neuer Chefkoch eingeheimst hat.«
»Das wusste ich tatsächlich nicht. Glückwunsch.«
Er neigte den Kopf.
»Neben Ivan steht Juan, der sich ja gerade vorgestellt
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