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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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einen Moment Zeit, und überlegen Sie, was das Beste ist, das Sie je gegessen haben. Alan, wollen Sie anfangen?«
    Er kniff seine kleinen Augen noch ein wenig weiter zusammen. »Das ist sehr schwer.«
    Elena spießte eine Gabel voll frischen Spinat und Tomate auf. »Lassen Sie sich ruhig Zeit.«
    »Können wir es ein bisschen einschränken? Auf das beste Fleischgericht, vielleicht?«
    »Klar.« Elena wollte ein Gefühl dafür bekommen, wie ihre neuen Mitarbeiter zu Essen im Allgemeinen standen. War es nur ein Job für sie oder echte Leidenschaft? »Aber nicht jeder muss dieselbe Kategorie wählen.«
    Alan starrte ins Leere. »Eine auf dem offenen Feuer gegrillte Forelle.«
    Rasputin stöhnte, und Alan sah wie ein von seinem geliebten Herrchen geprügelter Hund drein. In seinen Augen glitzerte es sogar ein wenig.
    »Dann eine Hummersuppe in einem Restaurant in San
Francisco. Sie war so sahnig und reichhaltig, dass man nur winzige Löffel davon essen konnte.«
    So ging es reihum. Gegrilltes Schweinefleisch, ein Hühnchen-Masala, spät in einer nebligen Nacht in London serviert, ein Stück Pekannusskuchen in einem Restaurant in Georgia.
    Als Rasputin an der Reihe war, legte er sein Sandwich beiseite und wischte sich demonstrativ die Finger ab. »Ich habe drei Gerichte«, sagte er. Augenblicklich schien sich die Atmosphäre im Raum zu verändern, während seine volle Stimme wie ein gestimmtes Cello in der Luft hing und die Anwesenden gespannt darauf warten ließ, was er gleich enthüllen würde. Die Jungköche lehnten sich vor. Alan nahm einen Bissen von seinem Sandwich, als säße er im Kino. Patrick saß vollkommen reglos neben Elena, eine gewaschene Pflaume in der Hand.
    »Erstens«, sagte Rasputin, »eine gebratene Entenbrust mit Wein und Kirschen. Diese dicken heißen Kirschen in Kombination mit den zarten, langsam gebratenen Fleischstücken und einem Hauch Muskat«, er schluckte bei der Erinnerung, und alle anderen taten es ihm nach, als ihnen das Wasser im Mund zusammenlief. »Absolut spektakulär. Zweitens ein Zitronenkuchen in einer Konditorei in Paris.«
    Elena gestattete sich ein kleines Lächeln – sie hatte die Zitronen gleich bei ihrer ersten Begegnung gerochen. Sie würde Mia darauf ansetzen.
    »Die Kruste war hauchzart«, fuhr er mit seiner dröhnenden Stimme fort, während seine Hände federgleich gestikulierten. »Drei Schichten, praktisch ohne Gewicht, hellgelb wie frisches Eigelb, und dazwischen eine federleichte, vollmundige Zitronenfüllung.« Er schloss die Augen. »Es war, als schmecke man die Sonne.«
    Die anderen hingen ihm wie gebannt an den Lippen, als
er die Augen wieder aufschlug und sie reihum ansah. Er ließ den Blick einen Moment lang auf Elena und Patrick ruhen und erzählte ihnen seine Geschichte. Vielleicht als Versuch, sie auf seine Seite zu ziehen. »Drittens eine Mango, als ich zweiundzwanzig war, frisch von einem Obststand auf einem Markt in Mexiko. Ich hatte vorher noch nie eine gegessen. Sie war groß, mit rot-gelber Schale, und hatte genau die richtige Festigkeit, wie eine junge Brust oder die Unterlippe eines Jungen.«
    Verlegen zog Juan den Kopf ein und stieß einen unterdrückten Fluch auf Spanisch aus.
    Rasputin verzog einen Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln. »Ich habe sie mit an den Strand genommen und mich dort in den Sand gesetzt, die Schale mit den Zähnen abgezogen und sie gleich so gegessen. Der Saft lief mir übers Gesicht und die Hände, aber das machte mir nichts aus. Es war dasselbe Gefühl, wie wenn man sich Hals über Kopf verlieben würde, wenn man einfach weiß , dass man sich Hals über Kopf verliebt.«
    Selbst Elena hatte sich vorgebeugt, völlig hingerissen von dieser sexuell angeheizten Stimme, von den sinnlichen Bildern, die er heraufbeschwor, und von seinen anziehenden Augen, die sich zuerst auf ihren Mund hefteten, dann auf Patrick. Unverblümt.
    Patrick saß vollkommen reglos da, seine aristokratische Nase leicht gereckt, als wolle er verhindern, dass ihm irgendein unangenehmer Geruch entgegenschlug. Seine Wangen glühten.
    »Danke, Ivan«, sagte Elena.
    Er blinzelte müßig. »Jederzeit wieder.«
    Sie schlug den Folder auf und reichte ihre Notizen herum. »Tja, dann machen wir uns an die Karte, okay?«

    Juans Carne en su jugo
    1 Pfund Speck, in dünne Scheiben geschnitten
1 Pfund Steak- oder anderes mageres Rindfleisch, in 3-5
Zentimeter breite Streifen geschnitten
2 mittelgroße Zwiebeln, eine in Würfel geschnitten, die
andere in Ringe

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