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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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Gefühl seiner Zunge, wie sie in ihren Mund hinein- und wieder herausglitt, über ihre Lippe strich …
    Wieder und wieder kehrten die Bilder zurück, und mit ihnen eine mächtige und eigentümliche Hitze, die sie wie ein Geheimnis in sich trug. Lippen, Zungen, ein leises Prickeln in ihrem Unterleib, an ihrem Hals. Seine Hand an ihrem Kinn – die Hitze breitete sich über ihren Hals aus, und ihre Brustwarzen richteten sich unter ihrem weiten T-Shirt erwartungsvoll auf.
    Oh, jetzt ist alles klar , hatte Dmitri geschrieben. Er will dich bloß flachlegen.
    Sie holte tief Luft. Nein, sie wollte ihn flachlegen. Julian. Ihre Begierde hatte etwas Gewalttätiges. Als er vorhin in der Küche seines Hauses vor ihr gesessen hatte, in diesem hübschen, dezent weiß, hellviolett und hellblau gestreiften
Hemd, hatte sie ununterbrochen an seine Brust denken müssen. Am liebsten hätte sie ihm das Hemd vom Leib gerissen, wie eine Katze ihre Zähne in seinen Hals gegraben, wäre auf ihn gestiegen, um ihn zu reiten. Zu schreien.
    Hör auf damit!
    Konzentrier dich.
    Allem Anschein nach brauchte sie dringend einen Kerl, mit dem sie ins Bett steigen konnte. Der Arbeitsstress steigerte ihren Appetit, außerdem würde Sex ihre Schmerzen ein wenig lindern. Natürlich durfte es niemand aus ihrer Küche sein, aber wenn Mia erst einmal hier war, könnten sie vielleicht zusammen ausgehen und neue Leute kennenlernen.
    Ivan ging nach draußen, um eine Zigarette zu rauchen, während Elena sich in den Pausenraum zurückzog. Ihre Augen waren gerötet. Sie gab ein paar Augentropfen hinein und blinzelte gegen das Brennen an, dann setzte sie sich auf die Bank, zog ihr Handy heraus und wählte Patricks Kurzwahl. Es läutete, ein hübsches, kleines Klavierstück, sprang jedoch auf die Voicemail um. Also saß er im Wagen. Vielleicht war er bereits auf dem Weg hierher.
    Sie stand auf. Holte tief Luft. Sah sich im Spiegel an. Sie sehnte sich nach Gesellschaft, nach dem Trost ihrer Geister, aber niemand erschien. Das taten sie nie, wenn sie sie sich herbeiwünschte. Nur wenn sie es wollten.
    »Ich scheiß auf euch«, sagte sie laut, löste ihr Haar, strich es sich aus dem Gesicht, band es wieder zusammen und schlang einen ihrer berühmten Schals darum. Ein Gefühl tiefer Reue durchströmte sie, des Widerstrebens – blanke Erschöpfung. Sie hatte keine Lust, ewig um ihre Position kämpfen zu müssen. Sie war es leid, aus ihrer einsamen Ecke treten, kämpfen, zehn Runden überstehen und dann wieder in ihre Ecke zurückkehren zu müssen.

    Aber was blieb ihr anderes übrig? Man konnte sich entweder hinsetzen und heulen. Oder man kämpfte weiter.
     
    Julian saß mit seinem Laptop auf dem Schoß in dem riesigen Salon und hämmerte auf die Tastatur ein. Endlich war sie da, die lang herbeigesehnte Inspiration. Draußen trieben dicke, wattige Schneeflocken vom dunklen Nachthimmel, während die Pinien das Haus wie stumme Wächter beschützten. Es herrschte eine geradezu unheimliche Stille – etwas, was die Menschen an dieser Stadt entweder liebten oder aus tiefster Seele verabscheuten. Er sog es wie eine Droge in sich auf. Sein ganzes Leben hatte er in lauten Großstädten verbracht, so dass sich die Stille nun wie ein Segen anfühlte, die reinste Wohltat.
    Im Kamin knisterte ein Feuer, aus dem von Zeit zu Zeit ein Funkenregen aufstieg, wenn einer der gelb-blau brennenden Scheite knackend zerbarst.
    Im Mittelpunkt seiner Geschichte stand ein Mann – einsam, isoliert, ein Schriftsteller vielleicht. Nein, zu klischeehaft. Was könnte er von Beruf sein? Was für ein Mensch führte das Leben eines Einsiedlers? Schriftsteller, Wissenschaftler, Naturforscher, Ranger, tippte er eilig. Hmmm. Naturforscher. Botaniker. Ranger. Ja, einer davon. Ein Mann, der in den Bergen lebte, ganz allein. Seine einzige Gesellschaft war die Landschaft, die Tiere. Und er hieß … Julian kniff die Augen zusammen und notierte die ersten Namen, die ihm in den Sinn kamen. Paul, Peter, Mark, Matthew, Jake . Hm. Jake, ganz klar. Ein maskuliner Name für einen Kerl mit einem gebrochenen Herzen. Typ Matthew McConaughey, der Inbegriff des Texaners mit ausgeprägtem Kiefer und blitzend blauen Augen.
    Ja, ja, ja, genau. Sehr gut.
    Er nippte an seinem heißen, würzigen Kräutertee – das
Einzige, was er trank, wenn er arbeitete. Der Wein zum Essen hatte seine Fantasie ein wenig beflügelt, aber er hatte keine Lust, noch mehr zu trinken. Der Alkohol drosselte sein Denkvermögen, was wahrscheinlich

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