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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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umwerfend aus wie beim letzten Mal.
    „Weißt du, welcher Tag heute ist?“
    Ich war mir nicht einmal mehr sicher, welcher Monat gerade war, doch es konnte nur einen Grund geben, aus dem Henry vormeiner Tür aufgetaucht war. „Heute ist die … die Tagundnachtgleiche, richtig?“
    „Sehr gut“, sagte Henry. „Hast du dich über Persephone informiert?“
    Mein Mund wurde trocken, und ich nickte stumm.
    „Und bist du bereit, deinen Teil unseres Handels zu erfüllen?“
    Unsicher sah ich zwischen den beiden hin und her. Vielleicht waren sie doch hier, um mich zu entführen. „Ich bin mir nicht ganz sicher, wie genau unser Handel lautet.“
    Es war Walter, der nun das Wort ergriff. „Als Gegenleistung für das Leben deiner Freundin hast du dich bereit erklärt, den Herbst und Winter in Eden Manor zu verbringen. Jeden Herbst und Winter, wenn die Dinge sich entwickeln wie geplant.“
    Ich starrte ihn an. „Wie bitte?“
    „Natürlich als unser verehrter Gast“, fügte er hinzu. „Du wirst mit dem größten Respekt und äußerster Rücksicht behandelt werden, und du wirst alles haben, was du dir nur wünschen kannst.“
    „Moment.“ Ich sprang zu schnell aus meinem Sessel auf, und das Blut sackte mir aus dem Kopf. Verbissen kämpfte ich gegen den Schwindel an, weigerte mich, vor Henry und Walter zu stolpern. „Ihr meint, dass ich für den Rest meines Lebens jedes Jahr sechs Monate mit dir verbringen muss? Das war unsere Abmachung?“
    „Ja“, antwortete Henry. Er hob die Hand, um Walter am Reden zu hindern, und erhob sich ebenfalls. „Ich bin mir darüber im Klaren, dass das nicht einfach sein wird, und du wirst gewisse … Herausforderungen bestehen müssen. Aber ich versichere dir, dass ich alles tun werde, um dafür zu sorgen, dass du in Sicherheit bist und es dir gut geht. In den anderen sechs Monaten eines jeden Jahres kannst du tun, was immer dir gefällt. Wenn du das willst, kannst du ein vollkommen anderes Leben führen – du wirst uneingeschränkte Freiheit haben. Und während du bei mir bist, wirst du wie eine Königin behandelt werden. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dich glücklich zu machen.“
    Plötzlich wurde mir klar, dass er das todernst meinte. Speziell an einem Wort war ich hängen geblieben, und als ich mir den Mythos ins Gedächtnis rief, gefror mir das Blut in den Adern.
    „Königin“, wiederholte ich, spie ihnen das Wort förmlich vor die Füße. „Du meinst, ich soll deine Frau werden?“
    Henry runzelte die Stirn. „Ich mache dir keinen Heiratsantrag, Kate. Nach dem Tod deiner Mutter wirst du bald nichts mehr haben, das dich noch hier hält, und ich biete dir die Chance auf ein Leben, das du dir nicht mal erträumen könntest.“
    Ich wurde wütend. Woher wusste er von meiner Mutter? „Was bekommst du als Gegenleistung? Ich werde nicht mit dir schlafen, wenn es das ist, worauf du hinauswillst. So eine bin ich nicht.“
    Er und Walter tauschten einen amüsierten Blick. „Ich versichere dir: Alles, was ich will, ist das Vergnügen deiner Gesellschaft. Auf rein platonischer Ebene.“
    Irgendwie glaubte ich nicht, dass das alles war, was er wollte. Doch es kam so oder so nicht infrage, auch nur so zu tun, als läge diese Vereinbarung im Bereich des Möglichen. Ich würde ganz sicher nicht für den Rest meines Lebens sechs Monate eines jeden Jahres mit einem Fremden verbringen – vollkommen egal, was er mir dafür anbot.
    „Nein“, sagte ich. „Danke für dein Angebot, aber du bist verrückt. Und jetzt würde ich gern schlafen, wenn ihr nichts dagegen habt.“
    Sie widersprachen nicht. Walter stand auf und schloss sich uns an, als ich den Weg zur Tür voranging. Ich hielt die Haustür ge-öffnet, sodass sie keine Entschuldigung hatten, den Abschied hinauszuzögern. Als Henry das Haus verließ, hielt er inne, keine Unterarmlänge von mir entfernt. Er war wirklich wunderschön, und so nah bei ihm war es schwer, sich zu erinnern, warum es so furchtbar wäre, sechs Monate im Jahr mit ihm zu verbringen.
    „Bist du dir im Klaren darüber, was geschehen wird, wenn du deinen Teil der Abmachung nicht erfüllst?“
    „Nein, und es ist mir auch egal“, erwiderte ich bestimmt.„Und jetzt geh bitte.“
    „Ich gebe dir Zeit bis Mitternacht“, sagte er und gesellte sich zu Walter, der am Gartentor auf ihn wartete. „Länger kann ich leider nicht warten. Lehne mein Angebot nicht vorschnell ab, Kate. Dies ist das einzige Mal, dass ich es aussprechen

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