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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Besucher nicht helfen zu können.
    »Ich hatte gehört, ein paar der deutschen Siedler hier in der Region Marlborough hätten Ahnung von Weinbau«, meinte Mr. Busby unglücklich, nachdem er wenige Worte mit Otto gewechselt hatte. »Sie brauchten ja gar keine Experten zu sein, ich würde sie schon anleiten. Aber ein bisschen Erfahrung als Winzer wäre nicht schlecht. Unsere eingeborenen Arbeitskräfte haben dafür kein Händchen, wissen Sie? Die haben auch noch nie Wein getrunken, und wenn man sie kosten lässt – er schmeckt ihnen nicht!«
    Busby sagte das mit so empörtem Ausdruck in seinem ovalen, von einem schon angegrauten Bart umgebenen Gesicht, als hätten die Maori mindestens seinen Gott gelästert – während die Laderers keine Miene verzogen. Lizzie hielt es durchaus für möglich, dass auch sie noch nie einen Schluck Wein versucht hatten. Sie tranken wenig, und wenn, dann selbst gebrannten klaren Schnaps oder Aufgesetzten. Das war eine Art Likör – man versetzte den Klaren mit Früchten und Zucker. Lizzie fand ihn ganz schmackhaft, aber ziemlich stark.
    »Wir machen kein Wein«, blieb Laderer bei seiner Feststellung von eben. »Vielleicht die Bayern. Aber glaub nicht. Die mehr Bier.«
    »Sie haben hier ja auch keine Weinberge«, seufzte Busby, als wäre es absolut unvermeidlich, dass jemand, der Wein einmal gekostet hatte und ein bisschen was von seinem Anbau verstand, auchReben setzte. »Tja, da kann man nichts machen. Entschuldigen Sie, dass ich Ihre Zeit in Anspruch genommen habe. Und vielen Dank für den Tee, er war hervorragend!« Busby lächelte Mrs. Laderer und Lizzie zu.
    »Möchten Sie noch eine Tasse?«, fragte Lizzie etwas vorwitzig.
    Diese Frage hätte eigentlich Mrs. Laderer stellen müssen, aber die schien ganz froh zu sein, den Engländer bald wieder loszuwerden.
    Busby verneinte, zog dabei aber verwundert die Augenbrauen hoch. »Du bist Engländerin, schönes Kind?«, fragte er freundlich.
    Lizzie nickte und knickste wieder.
    »Und exzellent ausgebildet! Kompliment, Mr. Laderer. Hat man hier selten. In den größeren Städten reden sie schon davon, englische Dienstboten aus Waisenhäusern in London zu rekrutieren. Gerade hier auf der Südinsel, wo ja auch nicht so viele Eingeborene zur Verfügung stehen. Wobei mir die hiesigen williger scheinen als unsere im Norden … Aber mit Ihrem Mädchen haben Sie wirklich einen Glücksgriff getan! Woher kommst du, Kind?«
    Lizzie überlegte kurz, ob sie lügen sollte. Aber wenn der Mann sich in England auch nur ein bisschen auskannte, musste er an ihrer Aussprache hören, woher sie stammte.
    »Aus Londen, Sir!«, antwortete sie ehrlich. »Whitechapel.«
    Busby lächelte. »Aber keiner dieser genialen Waisenhausimporte, nehme ich an. Seltsame Idee, sich da den Abschaum rüberzuholen.«
    Lizzie wurde rot. »Nein … mein … mein Vater war … Schreiner.«
    Der Mann von Anna Portland war Schreiner gewesen.
    »Und du wurdest von klein auf in Stellung gegeben. Sehr schön … Wie gesagt, Sie haben Glück, Laderer! Das Mädchen kann ich Ihnen nicht vielleicht abwerben?« Busby wandte sich lächelnd an Mr. Laderer. Er meinte das offensichtlich nicht ernst.
    Otto Laderer schürzte dagegen die Lippen. »Abwer…?«
    »Abwerben. Das heißt, Mr. Busby hätte gern, dass ich für ihn arbeite!«
    Das war schon wieder frech, aber Lizzie konnte nicht an sich halten. Busby schien davon auszugehen, dass sie den Laderers mit Haut und Haaren gehörte und dass die deutschen Farmer mit ihrem Hausmädchen glücklich waren. Aber wenn sie das richtigstellte … so sehr konnten die beiden doch kaum an ihrer unfähigen Stallmagd hängen!
    »Liese bei uns Stallmagd«, bemerkte Mrs. Laderer.
    Mr. Busby sah Lizzie an. Er hatte scharfe, stechende Augen. »Stimmt das, Lie…?« Der Name bereitete ihm deutlich Schwierigkeiten.
    Lizzie knickste. »Elizabeth, Sir. Lizzie.«
    »Und weiter, Kind?«, fragte Busby.
    Lizzie holte tief Luft. Jetzt bloß keine Fehler machen! »Portland, Sir. Elizabeth Portland. Und ja, es ist wahr, ich arbeite hier hauptsächlich im Stall. Man … braucht hier kein … keine Hausmagd.« Lizzie versuchte, sich so auszudrücken, dass auch Mr. und Mrs. Laderer sie verstanden.
    »Aber warum suchst du dir dann nicht eine andere Stellung? In Nelson oder Christchurch oder irgendwo auf den großen Farmen würde man sich doch die Finger nach dir lecken! Zweifellos hast du Empfehlungsschreiben.« Busby blickte interessiert, aber streng.
    Lizzies Gedanken arbeiteten

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