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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Dunedin findet er bessere Lehrer.«
    Kathleen nickte. Dann hob sie den Blick zu ihm auf.
    »Kathleen«, flüsterte sie. »Nennen Sie mich doch bitte Kathleen. Also immer … nicht nur … nicht nur, wenn es Ihnen so rausrutscht, Peter.«
    Peter Burton hätte sie gern in die Arme geschlossen, um ihr Trost zu spenden – warum auch immer sie den zu benötigen schien. Aber er gab sich damit zufrieden, ihre Hände in die seinen zu nehmen und sanft zu drücken. »Sie müssen mir irgendwann erzählen, was Ihnen auf dem Herzen liegt, Kathleen«, sagte er leise. »Aber jetzt zeige ich Ihnen erst mal Ihr neues Geschäft. Über dem Laden ist eine Wohnung – und die bietet irgendwann einen hinreißenden Blick über die Zierde von Dunedin: St. Paul’s Cathedral!«

    Der Reverend hatte nicht zu viel versprochen. Dunloes Bank befand sich in einem neuen dreistöckigen Gebäude aus Oamaru-Gestein, einem weißen Kalkstein, und es lag fast so zentral wie die künftige Kirche.
    »Die Miete muss doch unbezahlbar sein!«, sorgte sich Kathleen, aber Claire ließ sich nicht beirren.
    »Londoner Mode ist hier auch unbezahlbar!«, lachte sie und schaffte es auch gleich, Mr. Dunloe davon zu überzeugen.
    Der große blonde Mann schien sehr angetan von den beiden Damen. Er begrüßte sie mit Handkuss, was Kathleen wieder mal erröten ließ. So etwas kannte sie nur von ihrer Herrschaft in Irland, in ihren Kreisen war es nicht üblich. Claire dagegen blühte auf, als der Bankier sie gleich darauf zum Tee lud. Das Getränk entsprach dem Standard eines hochherrschaftlichen Hauses allerdings nicht – das Maori-Hausmädchen hatte ihn viel zu lange ziehen lassen und schaffte es auch nicht, ihn richtig zu servieren. Das dunkelhaarige, etwas plumpe Mädchen schien sich ohnehin nicht wohl zu fühlen. Es linste pausenlos nervös aus dem Fenster, anscheinend fand es den Gedanken, im ersten Stock zu arbeiten, beängstigend.
    »Man kriegt kein Personal hier«, bedauerte Mr. Dunloe.
    Claire griff daraufhin selbst zur Teekanne. »Wenn Sie erlauben!«, sagte sie freundlich. »Komm, Mädchen, wie heißt du? Ich zeige dir jetzt, wie man das richtig macht!«
    Claire verschwand mit der durchaus willigen Haki in der Küche, Kathleen überließ derweil dem Reverend die Unterhaltung. Sie fühlte sich unsicher in dem feinen, mit englischen Möbeln eingerichteten Salon. Mr. Dunloe zeigte sich allerdings begeistert von ihren Entwürfen.
    »Sehr geschmackvoll, wenn auch nicht die neueste Mode!«, erklärte er – schließlich war er eben erst aus London eingetroffen. »Sie brauchen ein paar neue Illustrierte zur Anregung. Und Stoffe … Sie müssen Stoffe verkaufen, ich kann Ihnen da Kontakte in London vermitteln. Aber das Geschäft hat zweifelsfrei Zukunft! Sie werden hier mehr Geld verdienen als die meisten dieser armen Teufel auf den Goldfeldern! Zusätzlich zu den Kleidern würde ich auch ein paar Accessoires anbieten. Bedenken Sie, bei mir gehen demnächst die paar Glücklichen ein und aus, die tatsächlich Gold finden! Die sind in Spendierlaune, aber natürlich kennen sie die Maße ihrer Liebsten nicht so gut, dass sie gleich ein Kleid bestellen. Ein Hütchen jedoch, ein Seidentuch, ein Täschchen … Glauben Sie mir, Mrs. Coltrane, hier in der Innenstadt liegen die wahren Goldfelder!«
    Claire kam eben dazu und schenkte formvollendet Tee ein. »Dann nennen wir unser Geschäft auch so«, lächelte sie. »Lady’s Goldmine!« Sie wandte sich wieder dem Maori-Mädchen zu. »Schau, Haki, so stellt man sich neben den Herrn, wenn man die Teetasse füllt! Dann verbrüht man ihn auch nicht, wenn ein Tropfen danebengeht. Nun schau doch nicht immer aus dem Fenster, Kind, das Haus stürzt nicht ein!« Claire schüttelte den Kopf, nachsichtig, aber entschlossen. »Das wird nie was mit der Kleinen, Mr. Dunloe. Sie ist anstellig, aber hier fürchtet sie sich zu Tode. Warum geben Sie uns Haki nicht als Hilfe für den Laden, und Sie suchen sich ein Hausmädchen ohne Höhenangst? Ich zeig dann gleich beiden, wie man Tee kocht!«Die Sache mit dem Geschäft ließ sich gut an, aber während Claire vor Freude über den Neuanfang nur so übersprudelte, fühlte Kathleen sich seltsam leer, als Peter Burton sich vor dem Aufbruch zum Tuapeka River verabschiedete.
    »Das kriegen Sie gar nicht auf einmal mit!«, meinte sie unglücklich, als sie all die Dinge aufgehäuft sah, die er für seine künftige Zeltmission angesammelt hatte.
    Der Reverend nickte. »Doch, aber ich muss das Pferd

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