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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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vorsichtig mit diesem Wissen umzugehen, was Lizzie vernünftig fand. Sie formulierte ihre diesbezüglichen Fragen dann auch sehr behutsam.
    »Meine … Freunde und ich leben in der Nähe des neuen Goldgräberlagers am Tuapeka River. Aber wir überlegen, unsere Suche nach Gold in euer Gebiet auszudehnen. Ich bin hergekommen, um zu fragen, ob wir willkommen sind.«
    Die Schwester des Häuptlings, die sich zu Lizzie und den mit der Zubereitung des Essens beschäftigten Frauen gesetzt hatte, sog scharf die Luft durch die Nase.
    »Wie viele Freunde hast du?«, erkundigte sie sich. »Zweitausend? Dreitausend? Und gedenken sie, unser Land so zurückzulassen wie das Flussbett, das sie ›Gabriel’s Gully‹ nennen?«
    Lizzie schüttelte den Kopf. »Ich habe zwei Freunde«, präzisierte sie. »Und einer von ihnen ist krank. Er kann nicht mehr arbeiten Aber er hat eine Frau und zwei Kinder in Wales – das ist bei England, wo die pakeha herkommen. Wenn sich kein Gold für ihn findet, muss seine Familie hungern.«
    »Die Frau kann herkommen und für den Mann sorgen«, meinte eine der jüngeren Frauen. »Sie kann das Land bearbeiten.«
    »Sie müssten das Land aber erst mal kaufen«, bemerkte Lizzie. »Und da wird es schwierig. Verkauft ihr Land?«
    Die Frauen lachten. »Wenn wir das versuchten, gäbe es Krieg«,bemerkte die Häuptlingsschwester sachlich. »Die pakeha würden sagen, dass uns das Land hier nicht gehört. Wir sind ein Stamm, der wandert, wir sind mal hier, mal dort.«
    »Aber ihr habt doch ein Gebiet, in dem ihr wandert?«, fragte Lizzie verwundert.
    Die Frau schnaubte wieder. »Dazu gehörte auch Gabriel’s Gully. Und dazu gehört das Land, auf dem das Lager am Tuapeka River aufgebaut ist. Wenn wir darauf die Hand legten, müssten unsere Krieger es verteidigen. Wir haben zwanzig Krieger. Sollen die mit ihren zwanzig Gewehren gegen die fünftausend Feuerwaffen in eurem pakeha -Lager antreten?«
    Lizzie seufzte. »Es ist nicht gerecht.«
    Die Maori-Frau nickte.
    »Aber du und deine beiden Freunde, ihr seid willkommen«, meinte sie dann großzügig. »Unsere Männer haben dich beobachtet. Du weißt, wie man ein Feuer macht und wie man Fische fängt. Du hinterlässt das Land so, wie du es vorgefunden hast. Wenn deine Freunde das auch versprechen, so werden wir friedlich miteinander leben. Ihr müsst ja nicht das ganze Land umgraben.«
    Lizzie befeuchtete sich nervös die Lippen, bevor sie einen weiteren Vorstoß versuchte.
    »Das … alles würde einfacher sein, wenn wir wüssten, wo wir graben sollen.«
    Wieder lachten die Frauen.
    »Du bist klug, pakeha wahine !«, mischte sich eine alte Frau in die Unterhaltung. Sie hatte während des powhiri den karanga ausgestoßen, einen Schrei, der die spirituelle Verbindung zwischen Stamm und Besucher herstellen sollte. Zweifellos war sie die tohunga des Stammes. »Du willst, dass wir dich zu dem gelben Stoff führen, der euch so kostbar ist. Aber was gibt uns dann die Gewähr, dass du nicht mehr nimmst, als du brauchst?«
    Lizzie seufzte. »Nach pakeha -Ansicht kann man nicht genug Gold haben«, gab sie zu. »Aber wenn es wirklich nur wir drei sind – eigentlich ja überhaupt nur Michael und ich, Chris ist viel zuschwach, um hier in den Bergen zu schürfen … So viel würden wir nicht nehmen können.«
    »Das sagst du«, gab die Häuptlingsschwester streng zurück. »Aber kannst du für den Mann reden? Ist es dein Mann?«
    Lizzie zuckte die Achseln. Wieder diese Frage, auf die es keine eindeutige Antwort gab.
    »Ich besitze ihn nicht«, sagte sie schließlich vorsichtig. »Ich bin ihm nicht angetraut. Obwohl ich ihm schon … in gewisser Weise … im Versammlungshaus beigelegen habe. Also auf einem Schiff, meine ich jetzt. Da waren viele Leute Zeuge davon, dass wir zusammen waren. Aber später … ach, es ist schwierig.«
    Aus Lizzies letzten Worten sprach ihre ganze Traurigkeit. Sie konnte weder auf Englisch noch auf Maori ausdrücken, was sie beschäftigte, aber die alte tohunga sah sie mitfühlend an. Lizzie hatte das Gefühl, ihr Blick träfe sie mitten ins Herz.
    »Eure Geister sind miteinander vertraut«, sagte sie kurz. »Doch es ist nicht einfach, da hast du Recht. Aber …«, die tohunga wandte sich an ihren Stamm, »er wird sie nicht betrügen. Es würde sich gegen ihn selbst wenden, und das weiß er. Das muss er wissen. Und die Frau wird uns auch nicht betrügen. Sie wird es uns schwören. Bei den Göttern, deren Beistand sie braucht.«
    »Sie glaubt doch gar

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