Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
Vom Netzwerk:
sowieso das Beste sein. Über den Totschlag würde Winslow wahrscheinlich schweigen – schon aus Angst. Aber ob der alte Säufer es schaffte, einen Goldfund geheim zu halten? »Aber nun hau auch ab! Sie sollten uns hier nicht unbedingt finden!«
    Coltrane entfernte sich in aller Ruhe. Winslow versuchte noch, Chris Timlock bequemer zu betten. Er betete um sein Leben, während er in Richtung seines Ladens schlich – und hielt es dann nicht aus ohne einen weiteren Whiskey. Der nächste Pub war zum Glück nicht weit. Winslow betrank sich weiter, bis die Kneipe schloss. Dann ging er zurück zu Janey’s. Chris hatte sich nicht gerührt, aber er stöhnte, als Winslow ihn anstieß.
    Tom Winslows Gewissen schlug umso heftiger, je mehr Alkohol er getrunken hatte. Schließlich schleppte er sich zum Eingang von Janey’s Dollhouse.
    »Bei euch um die Ecke …«, lallte er, »… liegt ein Toter.«

K APITEL 9
    Lizzie war besorgt, als sie Chris Timlock am nächsten Tag nicht auf seiner Schlafstatt vorfand.
    Sie war glücklich neben Michael erwacht und wollte ihn schlafen lassen, während sie den Kamin neu anheizte und Tee kochte. Als sie jedoch Chris’ leere Koje fand, weckte sie ihn.
    Michael versuchte direkt, sie wieder an sich zu ziehen und zu küssen. »Ich hab grad von dir geträumt!«, flüsterte er ihr zu. »Aber in Wirklichkeit bist du noch schöner … Komm, lass uns …«
    Lizzie wehrte ihn sanft ab. »Michael, Chris ist noch nicht da. Kann da was passiert sein?«
    Michael lachte. »Was soll da passiert sein? Wahrscheinlich leistet er sich ein Mädchen von Janey, um sein Glück zu feiern. Oder eins aus dem neuen Pub, der hat angeblich sogar Chinesinnen.«
    Lizzie schüttelte den Kopf. »Michael, Chris will keine Chinesin, der will seine Ann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass …«
    »Hast du mal im Stall nachgesehen? Vielleicht ist er rücksichtsvoll und hat da sein Lager aufgeschlagen, als er uns gehört hat.«
    Das erschien Lizzie wahrscheinlicher. Sie sah kurz bei den Pferden nach, aber von Chris und dem Schimmel fehlte jede Spur. Immerhin war das Pferd nicht allein heimgekommen. Chris musste also irgendwo übernachten. Lizzie fühlte sich etwas ruhiger, aber ein Unbehagen blieb, als sie in ihr Blockhaus zurückkehrte.
    Michael dagegen war bester Laune. »Wollen wir diesen Tag einfach noch mal zu Hause verbringen, oder willst du Gold suchen?«, erkundigte er sich.
    Er hatte ihnen den Tee eingeschenkt, den Lizzie aufgebrühthatte, und füllte viel Zucker für sie in einen Becher. Lizzie mochte ihren Tee süß – und nun brauchten sie nicht mehr am Zucker zu sparen.
    Lizzie warf einen Blick aus dem Fenster. »Einen so strahlenden Tag verbringst du mir nicht auf deiner Schlafstatt, Michael Drury!«, lachte sie. »Wir … werden ein paar Unzen Gold waschen, und dann können wir immer noch eine Decke am Bach ausbreiten.« Sie zwinkerte vielsagend.
    Michael verdrängte den Gedanken an die Felder am Vartry River.
    »Aber wir sollten auf Chris warten«, meinte er dann.
    Lizzie lachte verschmitzt. »Du meinst wohl, auf den Schimmel!«, neckte sie ihn. Michael ging nicht gern zu Fuß, und das schöne Pferd war sein ganzer Stolz.
    Michael nickte. »Du kennst mich zu gut, Elizabeth Owens!«, bemerkte er. »Was nicht passend ist für eine Frau. Ich sollte ein Geheimnis für dich sein, und du solltest dein Leben damit verbringen, es zu erforschen.«
    Lizzie kicherte. »Du wärst der erste Mann, der sein Geheimnis nicht zwischen den Beinen trägt und jeder enthüllt, die ihn nah genug an sich heranlässt. Und was dein Pferd angeht – dass du in den Schimmel vernarrt bist, sieht doch jeder. Ich wünschte, deine Augen würden mal so aufleuchten, wenn du mich ansiehst!«
    Michael zog sie in die Arme. »Du bist frech, Lizzie! Eine ehrbare Frau redet nicht so. Eine ehrbare Frau errötet, wenn von den Geheimnissen eines Mannes die Rede ist.«
    Lizzie lachte noch lauter. »Ich bin schon länger ehrbar als du reich!«, erinnerte sie ihn. »Und jetzt steh auf, damit das endlich was wird mit dem Geldverdienen. Im Ernst, Michael, ich möchte nicht zu lange warten. Die Maori haben mir ihre Erlaubnis zur Ausbeutung dieses Goldfeldes nicht gern gegeben. Wer weiß, ob sie es sich nicht noch überlegen, wenn irgendwas passiert.«
    »Was soll denn passieren?«, fragte Michael leichthin.
    Lizzie zuckte die Schultern. »Streitigkeiten zwischen Maoriund pakeha zum Beispiel. Hier merkt man nicht viel davon, aber auf der Nordinsel schwelt es.

Weitere Kostenlose Bücher