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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Tasmansee ertrunken, oder du hättest dich zu Tode gesoffen, weil dein Leben zwischen Walfang und Schafe scheren keinen Sinn hatte! Dafür brauchte ich natürlich mana , Michael, auch wenn’s dir nicht gefällt. Genau wie es dir jetzt bei Kathleen nicht gefällt. Kathleen ist genau wie ich, Michael! Mit dem einzigen Unterschied, dass ich dich liebe. Und sie nicht!«
    Michael, dessen Blicke während ihres Ausbruchs ziellos über die Kerzen und Heiligenbilder in der Eingangskapelle geschweift waren, fuhr herum. »Natürlich liebt sie mich! Wie kannst du so was sagen. Kathleen hat mich immer geliebt, sie …«
    »Sie hat den Jungen geliebt, der sie auf den Feldern am Vartry River geküsst hat. Vielleicht auch ein bisschen den Abenteurer, der gegen die Obrigkeit rebellierte. Aber kannst du dir Kathleen auf den Goldfeldern vorstellen? Und du hast sie gehört: Sie hat nichtdie Absicht, ihren hübschen Laden aufzugeben und mit dir in Otago Schafe zu züchten!«
    Michael fragte nicht, woher sie das wusste. Dafür war er zu wütend und zu betrunken.
    »Das glaubt sie jetzt!«, stieß er trotzig aus. »Aber schließlich wird sie sich fügen. ›Wo du hingehst, da will auch ich hingehen!‹ Kennst du das Lizzie?«
    Lizzie konnte nicht an sich halten. Sie schlug ihm ins Gesicht. Eher ungeschickt, ihr fehlte Kathleens Übung.
    »Ich lebe das, Michael. Seit unzähligen Jahren lebe ich das! Aber jetzt reicht es mir. Ich mache es wie Kathleen, Michael. Ich tue, was ich will!« Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber noch mal um. »Im Übrigen hast du einen reizenden Sohn, Michael. Ich durfte ihn vorhin kennen lernen, und es war mir eine Freude. Ich hoffe, unser Kind wird genauso klug und vernünftig. Und da die notwendigen finanziellen Bedingungen diesmal ja gegeben sind, brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Ich zieh es in Würde auf!«

    »Du hast mit Lizzie gesprochen?«, fragte Michael.
    Er war befangen, es war seltsam, Kathleen so formell gegenüberzusitzen wie an diesem Tag. Er hatte sie sehen wollen, aber sie hatte ihn nicht eingeladen. Stattdessen trafen sie sich im Café seines Hotels. Kathleen balancierte graziös eine winzige Teetasse zwischen zwei Fingern und biss ab und zu geziert ein Stück Teekuchen ab. Es war die Art Küchlein, die sie vor so vielen Jahren in der Küche des großen Hauses gestohlen und großzügig mit ihm geteilt hatte. Hatte er selbst eigentlich je etwas mit ihr geteilt? Außer Liebe und Sorgen?
    Michael konnte die Felder am Fluss nicht vergessen. Damals hatten sie die Teekuchen hungrig heruntergeschlungen. Jetzt waren sie für ihn nur ein süßes Nichts auf einem zu feinen Teller und für sie eine alltägliche Leckerei, an der man beiläufig knabberte.
    Kathleen nickte. »Ja. Und du hast mir nicht die Wahrheit gesagt.Sie ist keine alte Freundin. Sie ist … sie ist der zweite Teil von dir. Genau das, was ich niemals war.«
    »Was du nicht werden konntest!«, rief Michael. »Die Umstände waren gegen uns. Aber wenn es geklappt hätte, wenn wir nach Amerika gegangen wären …«
    »… dann säßen wir jetzt irgendwo in einem Loch in New York. Du und Sean, ihr würdet in einer Fabrik schuften und ich in einer Näherei. Um unsere Kinder großzuziehen und irgendwie am Leben zu bleiben. Michael, ohne Lizzie hättest du es nie geschafft! Wir hätten keine Farm in Wyoming oder eine Fabrik in Boston oder was weiß ich! Ich hätte es nämlich auch nicht geschafft. Unser Geschäft war Claire’s Idee, nicht meine. Wir beide zusammen hätten überlebt, Michael, aber nicht mehr! Weil wir eben nicht zwei Teile eines Ganzen sind. Dein zweiter Teil ist Lizzie Portland. Und meiner …«
    »Du willst zurück zu deinem Reverend?«, fragte Michael.
    »Von ›zurück‹ kann keine Rede sein, ich war ja niemals da. Aber es ist Zeit, dass ich vorankomme. Mein zweiter Teil war bislang Claire. Aber die wird Jimmy Dunloe heiraten, sobald es hier endlich mal ein Scheidungsrecht gibt. Und ich werde … ich kann nur hoffen, dass Peter mir verzeiht. Peter ist nicht meine Vergangenheit, Michael. Er ist meine Zukunft.« Kathleen sah ihn fast trotzig an.
    Michael senkte den Kopf. »Lizzie sagt, das ist gleich … Vergangenheit und Zukunft«, sagte er nachdenklich. Zum ersten Mal empfand er keine Eifersucht, wenn von Peter Burton die Rede war. »Zumindest meinen das die Maori: Wir brauchen immer einen Berg, der uns im Hier und Jetzt verankert. Maunga – sie nennen das maunga .«
    Kathleen lächelte. »Da siehst

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