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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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drückte nochmals ab, diesmal erfolgreich. Zu ihrem grenzenlosen Schrecken schien das Gewehr in ihrer Hand eine Art Eigenleben zu entwickeln. Es brach nach oben aus, als der Schuss sich löste.
    Lizzie musste sich zwingen, die Waffe nicht fallenzulassen. Entsetzt schaute sie zu ihrem Widersacher hinüber, gefasst darauf, den Mann sterbend am Boden zu sehen. Er stand aber nur da, woer eben schon gestanden hatte. Immerhin verblüfft, ein bisschen Angst eingejagt hatte sie ihm schon.
    »Nun machen Sie aber mal halblang, Miss Portland!«, meinte der andere; es klang fast beleidigt. »Wir kommen hier ganz harmlos vorbei …«
    »Vielleicht reiten Sie dann einfach ganz harmlos weiter!«, spie Lizzie aus.
    Langsam bewegte sie sich ein Stück rückwärts. Sie registrierte, dass auch die Männer sich bewegten. Fast unmerklich, aber sie schienen zu versuchen, sie in die Zange zu nehmen. Sie musste einem fast den Rücken zudrehen, wenn sie auf den anderen zielte.
    Lizzie feuerte noch einmal, was offensichtlich keine gute Idee war. Die Männer merkten, dass sie das Gewehr nicht beherrschte. Sie näherten sich forscher.
    »Wir wollen doch keinen Streit, Miss Portland!«, meinte der ältere. »Geben Sie uns das Gewehr und lassen Sie uns einfach eine kleine Probebohrung auf Ihrem Land machen. Ist doch auch für Sie eine gute Sache, wenn wir wirklich Gold finden … Was ist denn übrigens das da?«
    Er wies auf die Reben und lenkte Lizzie damit einen Herzschlag lang ab. Sein Begleiter sprang im selben Augenblick auf sie zu. Lizzie schlug mit dem Gewehr nach ihm, traf auch, aber nicht hart genug. Sie stolperte. Der Mann würde ihr die Waffe gleich entreißen, und dann …
    »Was soll das denn da?« Lizzie vernahm eine laute, gebieterische Stimme, die sie kannte. »Rusty Hamilton? Und Johnboy Simmons? Lange nicht gesehen!« Michael Drury galoppierte auf sie zu. »Könnt ihr mir bitte mal verraten, was ihr hier mit meiner Frau anstellt?«
    Der jüngere Mann – Johnboy Simmons – ließ Lizzie los und murmelte eine Entschuldigung.
    »Nichts für ungut, Michael!«, bemerkte der ältere. »Aber die Lady hat uns mit einem Gewehr bedroht und …«
    »Die Lady hat euch vorher zweifellos glaubhaft versichert, dassihr euch auf ihrem Grund und Boden befindet!«, sagte Michael. »Dies ist Elizabeth Station, das ganze Land, von unserem alten Claim unten bis hier hinauf. Also packt eure Goldpfannen wieder ein und verschwindet!«
    Michael stieg von seinem Schimmel, ging auf Lizzie zu und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Er zwinkerte ihr unauffällig zu. Lizzie schwieg verwirrt.
    Rusty Hamilton näherte sich ihm mit halb erhobenen Händen. »Aber Michael, der Bach könnte Gold führen … Wenn ihr hier auf einem Goldfeld sitzt!«
    Michael lachte schallend. »Das wäre ja mal ein Traum, Rusty, wenn wir hier auf einem Goldfeld säßen! Aber glaub mir, so dumm sind die Maori auch nicht, dass sie uns Goldfelder als Weideland verkaufen. Und für wie dämlich hältst du mich eigentlich? Glaubst du im Ernst, ich hätt’s im Bach noch nicht versucht?«
    »Und?«, fragte der Mann begierig.
    Michael schüttelte den Kopf. »Führt natürlich ein bisschen Gold«, meinte er. »Das tun sie doch alle, selbst unser alter Claim unten.«
    Rusty und Johnboy lachten verächtlich.
    »Aber das hier ist nicht Gabriel’s Gully.« Er lächelte. »Das schwör ich euch, Jungs, bei meiner Ehre!«
    Lizzie sah zu Boden.
    »Tja …« Rusty Hamilton wirkte enttäuscht, schien aber keine weiteren Vorstöße zu planen. »Und du wirst uns auch nicht verraten, wo du all das Gold gefunden hast, mit dem du das kleine Widerkäuer-Paradies hier gekauft hast? Elizabeth Station. Hübsch! Herzlichen Glückwunsch, kleine Lady!«
    Lizzie lächelte. Sie wunderte sich, dass es herzerwärmend geriet. Manchmal hatte sie die Wirkung dieses Lächelns so dringend gebraucht, aber ihr gelang nur ein Verziehen des Mundes. Und jetzt – sie strahlte diese Gauner an, als wären sie die Antwort auf ihre Gebete.
    Michael grinste. »Aber klar sag ich euch das: von hier aus nachOsten, auf meinen alten Claim zu. Dann von dort aus südwärts, bis ihr an einen See kommt, der … der einen Umriss hat, wie … wie ein toter Hund. So nennen ihn auch die Maori, wie heißt er noch, Lizzie?«
    Lizzie musste sich beherrschen, um nicht zu lachen. Sie hatte nie von einem solchen See gehört.
    »Kuritemato«, improvisierte sie.
    »Da hört ihr’s!«, sagte Michael ernst. »An der linken Vorderpfote wendet ihr euch

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