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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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du’s. Lizzie ist dein maunga . Falls ein Mensch das sein kann. Aber ich bin’s nicht. Ich bin nicht stark genug, um dich zu verankern, ich brauche selbst einen Anker. Mal sehen, ob Peter das sein kann.« Sie lachte. »Petrus, der Fels. Der Gedanke dürfte ihm eigentlich nicht neu sein!«
    »Aber …« Michael mochte immer noch nicht aufgeben. »Wasist mit unserer Liebe, Kathleen? Die war doch da … die ist doch da.«
    Kathleen umarmte ihn. »Die wird auch bleiben. Oder doch ein Schatten von ihr. Aber du brauchst mich nicht, um glücklich zu sein. Dazu brauchst du Lizzie – wenn sie dich noch will.«
    »Du bist nicht böse?«, fragte Michael. Kathleen verdrehte die Augen.
    »Ich bin nicht böse, aber das ist auch gleichgültig! Frag dich lieber, ob Lizzie dich noch will.«
    Michael biss sich auf die Lippen.
    »Bei unserem letzten Treffen sah’s nicht so aus«, gab er zu. »Dabei … dabei wusste ich es da eigentlich schon. Weißt du … weißt du, dass sie schwanger ist?«
    Über sein Gesicht zog das Leuchten, an das Kathleen sich ihr Leben lang erinnert hatte. Der gleiche Ausdruck wie damals, als sie ihm von Sean erzählt hatte – nachdem er endlich bereit gewesen war, sich mit dem Gedanken an ein Kind auseinanderzusetzen. Vielleicht brauchte Michael einfach für alles etwas länger.
    Kathleen nickte. »Also sieh zu, dass du sie findest!«, riet sie ihm.
    Michael straffte sich in altem Selbstvertrauen. »Das werde ich. Und wenn ich auf dieser Insel das Unterste zuoberst kehre, ich …«
    Kathleen legte beschwichtigend ihre Hand auf seine. »Michael, denk einfach mal nach, bevor du Neuseeland umgräbst! Oder mit einem Einhandsegler über die Tasmansee reisen willst. Es muss auch für Lizzie einen maunga geben.«
K APITEL 4
    Es war wie immer. Lizzie konnte sich nicht sattsehen an der Aussicht von ihrem Land oberhalb des Wasserfalls. Die bewaldeten Hügel, die wie Wellen zu Tal zu fließen schienen – jetzt, da in Lawrence mehr gebaut wurde, war die wachsende Stadt gut zu erkennen. Jedenfalls an so klaren Herbsttagen wie diesen. Die Felsen, die prahlerisch in den Himmel ragten, der lebhafte Bach, der zum Fluss strebte und schließlich das leuchtende Band des Tuapeka River.
    Lizzie war noch immer unentschlossen, ob sie an dieser Stelle siedeln sollte oder in ihrem früheren Lager. Den Maori wäre es zweifellos lieber, sie würde am Wasserfall ihr Haus bauen. Sie hatten sie gebeten, das Land dort in Besitz zu nehmen.
    »Leg einen Acker an oder treib Schafe drauf oder was auch immer«, meinte Haikina.
    Lizzie aber hatte andere Pläne mit den sanften Hügeln an diesem nach Süden ausgerichteten Platz. Sonne gab es hier genug, Wasser auch. Die Winter waren härter als auf der Nordinsel – aber sicher nicht härter als in Deutschland, und da wuchs eine Menge Wein. Ein paar der Rebstöcke, die Lizzie vorsichtig herauftransportiert und in den letzten Tagen in die feuchte, spätsommerwarme Erde gepflanzt hatte, kamen aus Deutschland, andere aus Frankreich. Man musste sehen, wie sie sich auf der Südinsel Neuseelands einlebten. Sie würde es einfach probieren.
    Lizzie lachte in sich hinein. Vielleicht mochten die Rebstöcke ja Gold, und sie schrieb hier ein ganz neues Kapitel in der Geschichte des Weinbaus. Zu lesen hatte sie jedenfalls genug für die nächsten Jahre. Seit Kahu Heke ihr von seinen Studien in der AucklanderBibliothek erzählt hatte, brannte sie darauf, mehr über Weinbau zu lernen. Auch ohne James Busby! Was der konnte, gelang ihr schon lange! Jedenfalls hatte sie Bücher über Bücher bestellt, und bei ihrem langsamen Lesetempo würde sie endlos beschäftigt sein. Und das Kind würde dabei lesen lernen – wenn es nicht gerade bei seinen Maori-Freunden zu Füßen einer tohunga saß und sich Geschichten von Papa und Rangi und ihren Götterkindern erzählen ließ. Lizzie überlegte, dass die Nähe zum Maori-Dorf am Anfang vielleicht wichtiger war als die Nähe zu Lawrence. Sie summte vor sich hin, während sie fast zärtlich den nächsten Steckling eingrub.
    Aber dann bannte eine Bewegung am Fluss ihre Aufmerksamkeit. Zwei Maultiere, die am Ufer fraßen – und zwei Männer, die eben ihre Satteltaschen auspackten. Lizzie sah sich um, allerdings ohne große Hoffnung. Früher am Tag hatten ihr ein paar Maori-Frauen beim Umgraben geholfen, und ein paar Männer hatten Gold gewaschen – der Stamm brauchte Wintervorräte an Korn und Kleidung. Aber die Maori waren vor mehr als einer Stunde nach Hause gegangen.

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