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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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großen Gruppen zu reisen. Diese Absprache kam uns allen sehr entgegen.«
    Xavier war genau dort zu Stanstedes Reisegruppe gestoßen, wo auch Durnais sich angeblich aufhielt. Hatte das etwas zu bedeuten? Hatte Xavier womöglich den Sheriff getötet, weil dieser allein versucht hatte, Flambards Schatz zu finden, und sich dann für den Rückweg nach Durham kaltblütig den Huren angeschlossen? Oder war es genau andersherum und Durnais war für den Angriff auf Xavier verantwortlich? Oder deutete etwa Geoffrey zu viel in die Ereignisse hinein, und Chester-le-Street hatte überhaupt keine Bedeutung?
    Â»Als Meister Stanstede erkannte, wie spät es war, wollte er zunächst in Chester-le-Street übernachten«, berichtete Frances. »Dann bat der Ritter darum, uns zu begleiten, und Stanstede kam zu dem Schluss, dass er sich die Kosten für eine Übernachtung sparen könnte. Er glaubte, dass kein Gesetzloser einen Angriff wagen würde, wenn ein Ritter bei uns ist.«
    Â»Aber er hat sich getäuscht«, stellte Cath bitter fest. »Furchtbar getäuscht.«
    Â»Was geschah bei dem Angriff?«, fragte Geoffrey weiter. »Traf es den Ritter zuerst?«
    Â»Nein«, sagte Cath. »Wir ritten und sangen, als plötzlich ein Zischen zu hören war und der arme Meister Stanstede nach vorn sackte. Als wir ihn wieder aufrichteten, steckte ein Pfeil in seiner Brust und er war tot.«
    Sie hielt inne, und Geoffrey sah Tränen in ihren Augen glitzern. Bei all ihrer Abgeklärtheit hatten die Geschehnisse sie doch erschüttert, und sie trauerte um den Mann, der sie eingestellt hatte. Sie blickte auf ihre beringten Hände hinab und konnte nicht mehr weiterreden. Daher nahm Frances die Geschichte auf:
    Â»Es gibt nicht mehr viel zu erzählen. Der Ritter und sein Begleiter schlugen sich mit gezückten Schwertern ins Unterholz, um nach den Gesetzlosen zu suchen. Uns trugen sie auf zu warten.«
    Â»Und dann?«, wollte Geoffrey wissen.
    Frances schüttelte den Kopf. »Und dann nichts.«
    Â»Hast du irgendwas gehört?«
    Â»Nicht das Geringste. Nicht einmal Blätterrascheln oder das Knacken von Zweigen.«
    Â»Es lag am Schnee«, erklärte Cath. »Er dämpft die Geräusche und macht alles still.«
    Frances sprach weiter: »Als der Ritter nach einer Weile nicht zurückkam, forderten wir die Knechte auf, nach ihm zu suchen. Sie haben ihn und seinen Knappen dann gefunden, einen Steinwurf von unserem Wagen entfernt.«
    Â»Wisst ihr, wie sie gestorben sind?«, fragte Geoffrey. »In welchem Zustand waren sie, als sie gefunden wurden?«
    Â»Nun wartet doch ab!«, schnauzte Cath ungehalten. »Wir können nicht antworten, wenn Ihr uns keine Zeit zum Reden lasst. Wir wissen nicht genau, was mit ihnen geschehen ist, weil wir bei ihrem Tod nicht dabei waren. Aber beide sind an Pfeilwunden gestorben. Als die Knechte sie fanden, lagen sie im Schnee.«
    Â»Habt ihr sie selbst dort gesehen, oder haben die Knechte sie gleich zum Wagen zurückgebracht?«
    Â»Natürlich haben wir sie selbst gesehen«, sagte Cath und schaute ihn an, als wäre er schwachsinnig. »Ihr glaubt doch wohl nicht, dass diese Einfaltspinsel wissen, was in so einer Situation zu tun ist? Wir haben die Körper zum Wagen zurückgebracht, nicht sie, und wir mussten die Burschen auch noch auffordern, bei uns zu bleiben und nicht abzuhauen wie die erschrockenen Hühner.«
    Â»So viel zu den Männern«, murmelte die halb nackte Frau von der anderen Seite des Raumes. »Sie waren zu nichts zu gebrauchen, und wieder mal blieb es uns Frauen überlassen, das Richtige zu tun.«
    Â»Was habt ihr gesehen, als ihr die Toten gefunden habt?«, fragte Geoffrey. »Ganz genau?«
    Cath seufzte. »Sie lagen nebeneinander, und aus beiden ragten Pfeile heraus.«
    Â»Ist euch aufgefallen, ob einer von ihnen erwürgt worden war?«
    Â»Nein«, sagte Cath und musterte ihn argwöhnisch. »Es war dunkel, und wir waren gerade aus dem Hinterhalt überfallen worden. Wir haben die Toten auf den Wagen gelegt und sind nach Hause gefahren, so schnell wir nur konnten. Wir haben die Leichen nicht mehr genauer angeschaut.«
    Â»Und dann?«
    Â»Nach einer langen und mühsamen Reise durch das Schneetreiben sprachen wir sofort auf der Burg vor. Wir erzählten Cenred, was geschehen war, und obwohl er augenblicklich seine Männer losschickte und

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