Das Gold des Bischofs
Ãbrigen auch.«
Burchard deutete ein ungläubiges Lachen an. »Ich glaube Euch nicht!«, erwiderte er. » Ich habe niemanden gesehen auÃer Roger. Er stürmte aus der Dunkelheit heran und hat Hemming halb bewusstlos geschlagen. Danach ging er auf mich los.«
»Ich habe auch niemanden auÃer Roger gesehen«, pflichtete Hemming ihm bei. »Er ging auf uns los wie ein tollwütiger Hund. Kein Wunder, dass die Schotten ihn aus Durham weghaben wollten und dass er überall als âºRoger der Teufelâ¹, bekannt war!«
»Er wollte euch vor den Männern beschützen, die mit geladenen Armbrüsten bereitstanden«, behauptete Geoffrey und behielt die drei Mönche im Auge, um zu sehen, ob einer vielleicht beunruhigt wirkte. Stattdessen taten alle drei überrascht.
»Der einzige Bewaffnete gestern Abend war Roger«, beharrte Burchard. »Und jetzt haben wir die Schatzkarte verloren. Ich lieà sie fallen, als Roger sich wie ein Höllenteufel auf mich stürzte, und obwohl ich fast die ganze Nacht danach gesucht habe, ist sie nicht wieder aufgetaucht.«
»Ihr habt sie nicht zufällig aufgehoben?«, wollte Hemming wissen und warf Geoffrey einen prüfenden Blick zu.
»Nein«, erwiderte Geoffrey. Er musterte Hemming ebenso prüfend. »Aber Roger hat gesehen, wie Ihr in mörderischer Absicht mit dem Messer in der Hand zu Burchard getreten seid.«
»Er hat nichts dergleichen gesehen«, wies Hemming den Vorwurf ungehalten zurück, während Burchard ihm einen argwöhnischen Blick zuwarf. »Meinetwegen hat er gesehen, wie ich mit dem Dolch in der Hand zu Burchard trat. Aber Roger konnte unmöglich meine Absichten erkennen.«
»Also gut â welche Absicht hattet Ihr?«
»Burchards Ãrmel hatte sich an der zerbrochenen Fensterscheibe verfangen. Wenn er versucht hätte, sich mit Gewalt loszureiÃen â und ich hatte das Gefühl, dass er genau das tun würde â, dann wäre das Glas weiter zersplittert und auf den Boden geschlagen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich das gern verhindern wollte: Es hätte die Bewohner des Hauses geweckt und sie auf unsere Gegenwart aufmerksam gemacht.«
»Mein Ãrmel hat sich tatsächlich verfangen«, räumte Burchard ein und zeigte Geoffrey einen Riss in der schmierigen Kutte.
»Ich wollte ihm das Messer zuwerfen, damit er sich losschneiden kann«, erklärte Hemming. »Anscheinend hat Roger die falschen Schlüsse daraus gezogen.«
Geoffrey betrachtete ihn unsicher und wusste nicht recht, was er glauben sollte.
»Warum musstet ihr beide euch auch einmischen?«, wollte Burchard wissen und wandte sich wieder gegen ihn. »Alles ging gut, bis ihr aufgetaucht seid. Ihr hättet uns einfach allein lassen sollen!«
»Aber was machen wir jetzt?«, seufzte Turgot und schritt aufgeregt im Zimmer auf und ab. »Wir hatten die Karte schon in den Händen und haben sie wieder verloren!« Er blickte Burchard empört an. »Wie konntest du etwas so Wichtiges wieder fallen lassen?«
»Ich habe das nicht mit Absicht getan«, beteuerte Burchard. »Und ich habe fast die ganze Nacht danach gesucht.«
»Genau wie ich«, klagte Hemming bitter.
»Habt Ihr auÃer der Karte noch etwas verloren, Burchard?«, erkundigte sich Geoffrey. »Oder konntet Ihr den Rest Eurer Beute aus dem Einbruch bei Alice Jarveaux in Sicherheit bringen?«
»Was wollt Ihr damit sagen?«, schimpfte Burchard, während Prior und Subprior ihn misstrauisch anblickten.
»Alice hat uns heute Morgen einen Besuch abgestattet und Roger und mich beschuldigt, gestern Abend ihren Schmuck geraubt zu haben.«
»Und ich hoffe, Ihr beschuldigt nun nicht mich !«, schnauzte Burchard. Seine kleinen Augen zuckten aufgeregt zwischen dem Prior und Geoffrey hin und her. »Ich habe keine Verwendung für Schmuck.«
»Das ist richtig«, sagte Turgot und kam anscheinend zu dem Schluss, dass er der Abtei am meisten nützen konnte, indem er seinen Cellerar verteidigte. »Mönche stehlen keine Schmuckstücke.«
»Allerdings nicht«, bekräftigte Burchard und gewann allmählich sein Selbstvertrauen zurück. »Gewiss habt Ihr die Ringe und Halsketten genommen.«
»Woher wisst Ihr, dass Ringe und Halsketten fehlen?«, wandte Geoffrey ein. »Ich habe Euch nicht gesagt, was für Schmuckstücke Alice vermisste, aber
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