Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
Vom Netzwerk:
Cenred dürfte sich sehr dafür interessieren.«
    Â»O ja«, erwiderte Geoffrey spöttisch. »Mitten im Kampf bat ich sie, die Waffen zu senken und stattdessen ein wenig Gift zu nehmen. Dem kamen sie natürlich bereitwillig nach, und gerade für solche Gelegenheiten habe ich auch immer ein Gläschen Nieswurz dabei.«
    Â»Der Tod ist nichts, worüber man scherzen sollte«, ermahnte Turgot ihn scharf. Dann wandte er sich wieder an Algar: »Wo wurden die Toten aufgefunden?«
    Â»Gamelo lag nahe der Fähre. Ich fand ihn, als ich frischen Fisch für Euer Frühstück kaufen wollte. Die anderen fand man in den nahe liegenden Wäldern. Ich glaube, sie müssen alle drei gleichzeitig von dem Gift getrunken haben. Das würde erklären, warum sie so dicht beisammen starben.«
    Â»Das ist das Verbrechen eines Ungeweihten«, verkündete Burchard. »Kein Mönch kommt dafür in Frage, sonst wären die Leichen auf dem Boden der Abtei gefunden worden.«
    Â»Nicht unbedingt«, widersprach Geoffrey. »Ich könnte mir vorstellen, dass Eure Mitbrüder umsichtig genug sind, um das zu verhindern. Offensichtlich ist allerdings, dass sie von jemandem getötet wurden, den sie kannten. Andernfalls hätten sie die Speise oder das Getränk nicht angenommen, in dem das Gift war.«
    Â»Bereite die Messen für sie vor«, befahl Turgot Algar. »Und ziehe noch weitere Erkundigungen ein, bei jedem, der wissen könnte, was da vorgefallen ist. Ich will erfahren, was hier passiert ist, Algar.«
    Â»Aber niemand weiß es«, quiekte Algar, dem es anscheinend widerstrebte, eine so unmögliche Aufgabe zu übernehmen. »Und ich kann nicht …«
    Aber Turgot ging bereits wieder. Der mitfühlendere Hemming nahm sich des Mannes an und machte Vorschläge, wie er das Verbrechen aufklären könnte. Geoffrey ließ inzwischen das Kapitelhaus und seinen Todesgeruch hinter sich und wartete im Freien. Burchard stellte sich hinter ihn, so nahe, dass Geoffrey sich unbehaglich fühlte.
    Â»Der Mörder dieser Männer ist jemand aus der Stadt«, zischte er bedrohlich. »Ihr werdet nicht die Abtei beschuldigen, oder Ihr werdet es bereuen.«
    Â»Droht mir nicht«, entgegnete Geoffrey. Er wandte sich um und blickte dem Mönch in die Augen. »Ich bin keiner von Durhams Kaufleuten, die Angst haben, gegen Euch aufzustehen.«
    Â»Ich drohe Euch nicht«, sagte Burchard verschlagen. »Aber wie ich höre, hegt Ihr eine Vorliebe für Stanstedes Witwe. Vergesst nicht, dass sie hier leben wird, noch lange nachdem Ihr ins Heilige Land zurückgekehrt seid und Euer übliches Leben voll Blut und Gewalt wieder aufgenommen habt. Ich bin mir sicher, Ihr wollt Euch nicht gern Sorgen um sie machen müssen, wenn Ihr erst einmal fort seid.«
    Â»Ihr seid ein Schurke!«, rief Geoffrey aus und war entsetzt, solche Worte von einem Mann zu hören, der das Gewand eines Mönches trug. »Das würdet Ihr nicht wagen!«
    Â»Nein?«, fragte Burchard leise. »Eleanor ist eine Frauenwirtin. In unserer Stadt gibt es für solche Leute keinen Platz. Die Abtei könnte sie jederzeit hinausjagen, wenn ihr danach ist. Wer würde sich für sie einsetzen?«
    Â»Zuerst einmal Cenred«, stellte Geoffrey fest. »Er weiß, wie hilfreich so ein Hurenhaus ist, wenn die Stadt von Kriegern, Zimmerleuten und Steinmetzen nur so wimmelt. Er sieht es als eine Einrichtung an, die den Frieden in der Stadt sichert.«
    Â»Aber wenn Turgot seine Karte nicht findet, dann gibt es keine Kathedrale mehr, die diese Männer bauen oder beschützen«, wandte Burchard ein. »Aber das spielt letztendlich keine Rolle, weil wir unseren Schatz bekommen werden. Und Ihr werdet Euch nicht mehr einmischen. Denkt an Witwe Stanstede.«
    Â»Ihr widert mich an«, erklärte Geoffrey und wandte sich ab. »Ihr, ein Mann Gottes, würdet eine unschuldige Frau bedrohen, nur um Eure Abtei zu beschützen?«
    Â»Ich würde den heiligen Cuthbert selbst bedrohen, um meine Abtei zu beschützen«, sagte Burchard leise.

    Bei den Mönchen war nichts weiter zu erfahren, also verließ Geoffrey das Kloster. Der Tod Gamelos und der beiden Laienbrüder beunruhigte ihn, und er hatte nicht vor, zu Eleanors Haus zurückzukehren und den Rest des Tages so zu tun, als sei er krank. Er mied den Markt und folgte dem Pfad, der aus der Stadt hinaus und an

Weitere Kostenlose Bücher