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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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allmählich wird er zu einem Problem.«
    Â»Das habe ich bemerkt«, erklärte Geoffrey.
    Â»Eleanor möchte allerdings, dass ihr Mann anständig begraben wird. Sie hat auf besseres Wetter gehofft, aber ich glaube nicht, dass ihre Gebete erhört werden. Ich werde noch zwei Tage warten, aber nicht länger. Meine Gemeindeglieder mögen es nicht gern, wenn zu viele stinkende reiche Leichen in ihrer Kirche herumliegen.«
    Â»Das kann ich verstehen.«
    Eilaf seufzte. »Ich muss Jarveaux’ Sarg vernageln. Den Trauergästen würde es nicht gefallen, wenn ich sie warten ließe. Und Alice könnte mir befehlen, den Sarg unverschlossen einzugraben, wenn ich mich nicht beeile. Sie hat mich schon aufgefordert, den Gottesdienst so kurz wie möglich zu gestalten.«
    Â»Dann werde ich gehen«, erklärte Geoffrey. Er ließ sich besser nicht gesund und kräftig hier sehen, wenn Alice zur Beerdigung ihres Mannes eintraf.
    Als er die Tür hinter sich schloss, sah er eine feierliche Prozession in Richtung Kirche schreiten. Alice ging vorneweg in einem neuen, mit weichem weißem Fell gesäumten Mantel und einem Paar Stiefel aus Kalbsleder. Anscheinend hatte sie nur am Grab ihres Mannes gespart, aber nicht an ihrer Garderobe für die Beerdigung.
    Geoffrey wollte einer Konfrontation aus dem Weg gehen und trat hinter einen Strebepfeiler, um die Prozession an sich vorüberziehen zu lassen. Alice stiefelte geziert wie eine Katze durch den Schnee, öffnete die Kirchentür und warf einen Blick zum Himmel empor, der ausdrückte, dass sie eigentlich Besseres zu tun hatte. Mutter Petra folgte, in einen Mantel gehüllt, der hinter ihr über den Boden schleifte. Unvermittelt grinste sie und sandte ein grüßendes Nicken in Richtung von Geoffreys Strebepfeiler. Einen Augenblick lang verlor er die Fassung und fragte sich, ob sie womöglich doch über übernatürliche Fähigkeiten gebot. Dann aber bemerkte er die Fußabdrücke, die er im Schnee zurückgelassen hatte – große Abdrücke, die nur von einem Mann in schwerer Rüstung stammen konnten.
    Weitere Trauergäste folgten ihnen in die Kirche. Da waren drei unruhige Lehrlinge, die schnell wieder in die warme Werkstatt zurückwollten, um sich bei müßigem Geplauder am Feuer die Zeit zu vertreiben. Cenred kam in Begleitung einer Frau, die einem Schwein sogar noch ähnlicher sah als er, während der im Wind aufgeblähte Mantel des Apothekers den Geruch nach Kräutern und Tränken verbreitete. Den Abschluss machte Hemming in Vertretung der Abtei, und er war der einzige Trauernde, der nicht schon durch sein Auftreten deutlich machte, dass er lieber woanders wäre.
    Geoffrey wartete, bis die Tür sich wieder geschlossen hatte, ehe er seinen Weg fortsetzte. Aus dem Inneren der Kirche hörte man Eilaf, der die letzten Nägel einschlug, ein trauriges Geräusch, das über den schneebedeckten Friedhof hallte. In einem Winkel markierte ein Haufen Erde die flache Grube, die Jarveaux’ letzte Ruhestätte sein sollte. Geoffrey ging rasch daran vorüber und überließ den Goldschmied seinem schäbigen Grab, seiner überstürzten Totenmesse und dem oberflächlichen Geschwätz seiner widerwilligen Trauergemeinde.

    Roger ließ Geoffrey durch eine Hintertür ein und führte ihn verstohlen ins Obergeschoss, gerade als Eleanor durch die Vordertür huschte, um – wenn auch verspätet – noch bei Jarveaux’ Beerdigung zu erscheinen. Geoffrey teilte seinem Freund mit, was er in der Abtei erfahren hatte, und den Nachmittag verbrachten sie damit, einander Fragen zu stellen, die keiner von ihnen beantworten konnte. Außerdem planten sie ihren Streifzug nach Finchale für den nächsten Tag und kamen überein, zu Fuß zu reisen, anstatt zu reiten. Dann verkündete Roger, dass er Hunger hatte.
    Gerade kehrte er mit einem ansehnlichen Stück Schweinefleisch aus der Küche zurück, als draußen auf der Straße ein Tumult laut wurde. Sie stießen die Fensterläden auf und beugten sich hinaus, um zu sehen, was da vorging. Eine Prozession hielt auf die Burg zu, überall versammelten sich aufgeregt redende Menschen. Roger und Geoffrey waren gerade im Begriff, sich ihnen anzuschließen, als Eleanor das Zimmer betrat.
    Â»Ihr solltet nicht auf sein«, tadelte sie Geoffrey, während sie den Mantel ablegte und den Schnee von den

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