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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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»Ich ließ es speziell anfertigen, damit es Aarons Stab in Schlangenform aufnehmen kann. Es hat mich ein Vermögen gekostet.«
    Â»Turgot hat es«, erklärte Roger. »Er …«
    Â»Baltheres Reliquien haben nie existiert«, fiel Geoffrey ihm ins Wort. »Ihr habt Eilaf eine Holztruhe gegeben und behauptet, es lägen Knochen darin. Die Menschen hier waren damals von Eurer ungewohnten Geste der Großzügigkeit beeindruckt, und für Euch war es ein sicherer Ort, um die Schlange aufzubewahren. Es war sehr unwahrscheinlich, dass jemand in das Reliquiar schauen würde, und vor allem nicht die abergläubischen Sachsen, die es für gefährlich halten, mit heiligen Gegenständen herumzuspielen.«
    Â»Stimmt das?«, wandte sich Odard überrascht an Flambard. »Ihr hattet Aarons Stab in dieser gewöhnlichen kleinen Kirche untergebracht? Davon habt Ihr mir nie etwas erzählt!«
    Â»Ich habe niemandem davon erzählt«, erwiderte Flambard zufrieden. »Nur bei einem der Zimmerleute, die an der Kathedrale arbeiten, erwähnte ich, dass der Stab bereits in Durham ist. Ich wollte, dass er beim Bau des Altars einen Platz dafür vorsieht, aber ich vertraute ihm keine Einzelheiten an. So war es sicherer. Und Geoffrey hat Recht: St. Giles war das perfekte Versteck: inmitten der abergläubischen Sachsen, die ihren Heiligen mit dem Leben verteidigt hätten. Aber unglücklicherweise hatte ich nicht die Gier einer normannischen Abtei bedacht.«
    Â»Ihr habt befürchtet, Turgot könne die Reliquie an sich bringen?«, fragte Geoffrey.
    Flambard nickte. »Die Abtei sammelte sämtliche Heiligen aus dieser Gegend – Cuthbert, Oswald, Aidan, Beda Venerabilis, Bilfrith, Ceolwulf und so weiter. Ich fürchtete, Turgot könne in Baltheres Truhe nachschauen und den Stab für die Abtei beanspruchen, wo er doch allein mir gehört.«
    Geoffrey starrte ihn an. »Wie es heißt, starb Bruder Wulfkill, als er die Reliquie beschützte. Aber so war es nicht, oder? Er war es, der sie gestohlen hat – für Euch! Und dann wurde er ermordet, damit er niemandem verraten konnte, was tatsächlich geschehen war.«
    Â»Und mir, Eurem treuesten Diener, habt Ihr nichts gesagt«, bemerkte Odard mit einem unsicheren Blick auf Flambard.
    Â»Ich habe niemandem irgendwas gesagt. Einige Geheimnisse muss ich für mich behalten, Odard. Ich kann Euch nicht alles sagen, was ich tue.«
    Odard sah aus, als wäre er da gänzlich anderer Ansicht.
    Â»Und dann habt Ihr die Kiste an einem wirklich sicheren Platz untergebracht«, stellte Geoffrey fest. »Ein Teil der Kathedrale war gerade eingestürzt, und deshalb musste ein neuer Boden verlegt werden. Welcher Platz wäre besser geeignet gewesen, die Schlange zu lagern, bis Ihr sie wieder abholen konntet?«
    Â»Er war vollkommen«, stimmte Flambard ihm zu. »Ebenso sicher wie heilig. Aber dann wurde ich festgenommen und beschloss, den Stab Aarons bei meiner Flucht in die Normandie mitzunehmen, als Faustpfand gegen König Henry.«
    Â»Aber Ihr konntet den Stab nicht offen zurückfordern, also musstet Ihr einen kunstvollen Plan ersinnen, der auch Durnais, Jarveaux und Turgot mit einbezog.«
    Â»Genau. Das sind drei habgierige Männer, und ich wusste, zumindest einer von ihnen würde letztendlich Erfolg haben. Ich wusste aber auch, dass derjenige dann die Schlange für einen schlechten Scherz halten und sie fortwerfen würde. Und dann wollte ich sie mir wiederholen, ohne Gefahr für mich selbst. Und dieser Plan ging sogar noch glatter auf, als ich gehofft hatte, auch wenn ich davon ausgegangen bin, dass es etwas schneller gehen würde. So musste ich länger in dieser schäbigen Hütte hausen als geplant.«
    Â»Aber warum habt Ihr das Gift in diesen Baum getan?«, wollte Geoffrey noch wissen. »Wenn Ihr doch wolltet, dass in der Kapelle der Neun Altäre gegraben wird, warum habt Ihr dann das Leben des Mannes aufs Spiel gesetzt, der für Euch die Arbeit tun sollte?«
    Â»Ich wollte den Finder davon überzeugen, dass er etwas wirklich Schützenswertes entdeckt hat. Hätte ich es zu einfach gemacht, dann hätte er sich vielleicht nicht weiter darum gekümmert, und all meine Arbeit wäre umsonst gewesen.«
    Â»Was ist mit dieser Schüssel?«, erkundigte sich Roger nervös. »Was tut sie bei Aarons Stab?«
    Â»Das ist eines von Aarons

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