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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Vater. »Es ist gefährlich hier. Du solltest beim Herzog in der Normandie sein.«
    Â»Ich wollte nicht ohne dies hier abreisen«, erklärte Flambard und wies auf die Schlange. »Sie ist mehr wert als all mein anderer Besitz zusammen. Mir kamen schon Zweifel, ob sie noch jemand für mich ausgraben würde. Ich selbst wäre ja kaum dazu in der Lage gewesen.«
    Â»Warum nicht?«
    Flambard seufzte und bedachte Roger mit einem müden Blick. »Weil man in der Kapelle der Neun Altäre nicht ungesehen graben kann, du Gimpel!«
    Das war ohne Zweifel richtig, befand Geoffrey und erinnerte sich, wie viele Bürger und Mönche zugesehen hatten, während Burchard Schaufel und Hebel führte. Es war ein öffentlicher Ort, und selbst in der Nacht hielten dort Mönche ihre Andachten ab oder sprachen einsame Nachtgebete.
    Â»Legt die Armbrust nieder, Odard«, redete Flambard weiter. »Waffen in geschlossenen Räumlichkeiten machen mich immer nervös. Man weiß nie, wann sie losgehen und womöglich jemanden verletzen. Wir brauchen sie jetzt ohnehin nicht. Ihr seht ja, dass es nur Roger und Geoffrey sind.«
    Endlich senkte Odard die Armbrust. Geoffrey entging allerdings nicht, dass sie gespannt blieb. Wenn Odard schießen wollte, musste er sie nur auf ein Ziel richten.
    Â»Turgot meinte, Ihr wäret ein Ritter der Johanniter«, sagte Geoffrey zu dem dunkelhaarigen Mann mit den sonderbar vogelartigen Gesichtszügen. »Stimmt das?«
    Odard nickte. »Aber wie Xavier trage ich gelegentlich den Habit der Benediktiner, um der Bequemlichkeit willen. Unser Orden ist noch jung, und wenn man für einen schwarzen Mönch gehalten wird, kommt man oft leichter durch als ein Johanniter.«
    Â»Gilbert Courcy bevorzugte allerdings gewöhnliche Kleidung«, fügte Flambard hinzu. »Er wurde in Southampton ermordet. Dieser Gamelo war ein Ärgernis. Er folgte mir aus London und hoffte zu erfahren, wo ich meinen Schatz versteckt habe. Daher trieb er den armen Gilbert bis auf ein Dach und tötete ihn, nachdem er ihm nichts verraten wollte. Gilbert war noch kein erfahrener Kämpfer.«
    Â»Das haben wir bemerkt«, stellte Geoffrey fest und erinnerte sich an die taktischen Fehler des jungen Mannes. »Und wir wissen auch, dass Euch durch Gilberts Tod ein Bote für die drei Karten fehlte. Deshalb musstet Ihr Roger ansprechen.«
    Â»Beinahe hätte Gamelo meinen schlauen Plan zunichte gemacht«, sagte Flambard. »Meine Johanniter sind ehrbare Männer, und so was findet man heutzutage nur selten.«
    Â»Warum dient Ihr einem Geistlichen aus einem anderen Orden?«, erkundigte sich Geoffrey neugierig bei Odard.
    Â»Unser Großmeister wusste, dass Flambard loyale Helfer benötigen würde«, erklärte Odard. »Also trug er uns vor vier Jahren auf, Flambard einen heiligen Eid zu leisten. Das soll unserem gegenseitigen Vorteil dienen – wir beschützen ihn und helfen ihm, Einfluss zu erringen, und er verwendet diesen Einfluss dann, um unserem Orden Vorteile zu verschaffen.«
    Â» Ich hätte das tun sollen«, stellte Roger beleidigt fest. »Ich wäre ebenso gehorsam gewesen und hätte nichts als Gegenleistung gefordert. Ich habe dem Prior deine Karte überbracht und nicht versucht, irgendetwas für mich selbst zu stehlen.«
    Â»Weil es gar keinen Schatz zu stehlen gab oder weil du deinen Vater wirklich ehrst?«, wollte Flambard wissen. Er musterte Roger, als sähe er ihn heute zum ersten Mal. »Ja, vielleicht hätte ich auf Mitglieder meiner Familie zurückgreifen sollen und nicht auf meine Ritter.«
    Dann kannte er Roger nicht besonders gut, befand Geoffrey in Gedanken und erinnerte sich, wie Roger nur allzu gern ein Stück von Flambards sagenhaftem Reichtum als Lohn für seine Mühen einbehalten hätte. Roger war in vielerlei Hinsicht treu, aber seine normannische Abkunft war ihm deutlich anzumerken. Wohlstand und Reichtümer galten ihm ebenso viel wie Familienbande.
    Â»Roger kannst du vertrauen«, ließ sich eine Stimme vom Flur her vernehmen. Ȇber seinen Freund kann ich allerdings nicht dasselbe sagen.«
    Geoffrey war wenig überrascht, als er Simon mit gezücktem Schwert dort stehen sah.
    Â»Du alter Gauner!«, rief Roger aus. Mit einem Satz hatte er das Zimmer durchquert und gab seinem Halbbruder einen freundschaftlichen Klaps auf die Schultern, der ihm fast die Waffe aus

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