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Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Titel: Das Gold des Gladiators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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um Globulus umsonst vergossen haben.«
    »Du glaubst . . .«, stotterte Ingwar. »Du glaubst . . . Globulus ist gar nicht . . .?«
    »Es macht doch Sinn, oder?«
    »Rosige Mädchenträume!«, murrte Ingwar, aber ganz ablehnend klang es nicht mehr. Auch ihn hatten die Schwingen der Hoffnung gestreift.
    Didia aber war es, die zusammenfasste: »Ja, das würde aus den einzelnen Bruchstücken, die wir kennen, ein Mosaikbild entstehen lassen. Globulus wusste, dass Plautus ihn beseitigen wollte. Deshalb plant er mit Fuscus, dem er rückhaltlos vertraut, bei dem letzten Kampf seinen Tod zu inszenieren. Am Abend zuvor spielen die beiden den Gästen ihren Streit vor, in der Arena ersticht Fuscus ihn zum Schein, die germanischen Freunde holen Globulus schnellstmöglich aus der Totenkammer und organisieren in ungebührlicher Eile seine Bestattung.«
    »Bei der es durchdringend nach Schweinebraten roch«, kicherte Khep. »Gut, dass keiner unter die Leichentücher gelinst hat.«
    »Richtig. Und wir erhalten eine verschlüsselte Nachricht, die sich auf das Versteck seines Vermögens bezieht. Weil Globulus uns vertraut, dass wir ihm das Geld dorthin bringen, wo er sich jetzt verborgen halten muss. Denn wenn unsere Annahme stimmt, darf er sich nicht auf den Straßen sehen lassen. Plautus würde ihn sofort hinrichten lassen.«
    »Und da er sein Geld braucht, um heimkehren zu können, sollten wir uns also schnellstens auf die Suche nach dem Blinden machen, dem er es anvertraut hat!«, schlug Titus vor.
    Alle nickten zustimmend, seine Schwester aber hatte noch einen Vorschlag zu machen. »Wir haben Fuscus bitter unrecht getan, als wir ihn verdächtigten, sein Mörder zu sein. Es wäre nur richtig, dem Freund des Freundes zu helfen. Ich werde Vater bitten, sich seiner Verletzungen anzunehmen. Er ist nun mal der beste Arzt in Rom.«
    Auch dieser Vorschlag fand einhellige Billigung.
    »Und niemand, aber auch tatsächlich niemand darf von uns erfahren, was wir eben gerade herausgefunden haben. Denn wenn es stimmt, was wir vermuten, dann könnte das tatsächlich Globulus’ Tod sein«, mahnte Ingwar zuletzt.

11. Plautus gewinnt Vorsprung
    Was hatten diese Gören verdammt noch mal von Fuscus gewollte, fragte sich Plautus, nachdem er Taurus eine herbe Tracht Prügel verabreicht hatte. Zwar hatte er ihnen, wie befohlen, den Zutritt zur Gladiatorenschule verwehrt, sich dann aber doch übertölpeln lassen. Einer der Kranken hatte die drei Bengel im Hospital gesehen und ihn benachrichtigt. Aber als er, in Begleitung von Taurus und Agnella hinuntereilte, um ihnen eine gehörige Abreibung zu verpassen, waren sie schon entwischt und Fuscus wieder in seine bodenlose Bewusstlosigkeit versunken.
    Verärgert grübelte Plautus nach. Die Tatsache, dass die drei heute noch einmal im Ludus aufgetaucht waren, bestätigte seinen Verdacht, dass diese Fortuna-Gören hinter dem Geld des Gladiators her waren. Und was immer ihnen Fuscus verraten hatte, musste wichtig sein, denn der schwarze Gladiator galt als Globulus’ engster Freund. Wenn er ihnen gesagt hatte, wo sie den Blinden fanden, dann waren sie ihm jetzt einen Schritt voraus, denn er hatte sich in den vergangenen zwei Tagen um einige Probleme in der Gladiatorenschule kümmern müssen. Drei seiner Kämpen hatten versucht, seiner fürsorglichen Obhut zu entfliehen. Sie waren jetzt eingekerkert und läuterten sich bei dem Gedanken, dass sie zusammen mit einem Rudel wilder Wölfe bei den nächsten Spielen zur Volksbelustigung beitragen durften. Natürlich würde er nicht alle drei der gut ausgebildeten Kämpfer derart verschwenden, dafür gab es immer noch genügend Verbrecher. Aber schaden würde den Aufsässigen die Vorstellung sicher nicht. Und einen von ihnen würde es auf jeden Fall treffen. Welchen, das bestimmten seine akribischen Aufzeichnungen über die gewonnenen Preisgelder und die Gagen, die der nächste Veranstalter der Spiele für sie zu zahlen bereit war. Aber diese Betrachtungen mussten jetzt zur Seite geschoben werden, denn bevor die Grünschnäbel aus der Fortuna-Therme ihm zuvorkamen, musste er den Blinden finden. Und da sich Senator Licinius Sura an diesem Nachmittag bereit erklärt hatte, mit ihm die Abrechnung der letzten Veranstaltung durchzugehen, sah Plautus eine gute Gelegenheit, mit ihm über den bedauerlicherweise besiegten Gladiator Globulus zu plaudern, den der Senator seltsamerweise so sehr zu schätzen gewusst hatte. Mal sehen, wie der zu der rührenden Geschichte stand, die

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