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Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Titel: Das Gold des Gladiators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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dass er nicht herausfindet, wie weit wir gekommen sind. Er war schließlich auch schon beim Andabates. Am besten, wir tun das, was Caecilia dem Wirt gesagt hat – legen eine falsche Fährte und besuchen mit unseren Opfergaben das Grab.«
    Sie stimmten Didias Vorschlag zu und beschlossen, am nächsten Tag dem Gräberfeld einen Besuch abzustatten.
    »Und vorher werdet ihr Mädchen bei Mellila vorbeischauen und die Honigkuchen kaufen«, schlug Titus mit einem Grinsen vor. »Das wird vor allem meiner naschhaften Schwester ein Vergnügen sein.«
    Caecilia stimmte diesem Vorgehen ausnahmsweise freudig zu. »Wir werden dabei an Mellilas Honigtöpfen ausgiebig schnuppern«, versprach sie.
    »Das habe ich befürchtet!«
    Ingwar entging nur knapp einer Kopfnuss.

17. Plautus ehrt die Toten
    Es passte alles zusammen! Zufrieden leckte sich Plautus nach dem Besuch der Garküche die Finger ab, mit denen er ein paar von den knusprigen Fleischklößchen gegessen hatte. Globulus’ Lieblingsessen! Das war leicht zu beschaffen. Im Ludus wusste schließlich jeder, dass der Gladiator gerade diese Taberna besonders gerne aufgesucht hatte. Allerdings waren diese Kinder wohl auch schon daraufgekommen. Es war bestimmt kein Zufall, dass sie am Nachmittag zuvor ausgerechnet dort aufgetaucht waren. Der Wirt hatte sich deshalb an sie erinnert, weil sie genau wie er nach Globulus und den gewürzten Fleischbällchen gefragt hatten. Vor allem das pummelige Mädchen schien es Crassus angetan zu haben. Einen Augenblick lang kochte wilde Wut in Plautus auf. Waren die Gören ihm etwa zuvorgekommen? Aber dann fiel ihm ein, dass sie an den Wolfspelz nicht herankamen. Agnella würde ihnen eher eigenhändig das Fell über die Ohren ziehen, sollten sie sich in den Ludus einschleichen und versuchen, ihn zu stehlen. Darum hatte er sich weiter bei dem Wirt nach den Kindern erkundigt. Er war ein geschwätziger Kerl, der Fette, und so hatte Plautus herausbekommen, dass die Rangen am heutigen Tag zum Grab des Gladiators gehen wollten, um dem Manen 36 des schmerzlich vermissten Globulus zu opfern. Das gab ihm einen gewissen Vorsprung, denn ein Problem hatte er noch nicht vollständig gelöst. Zwar hatte er einen Topf billigen Honig erstanden und konnte sich den Wolfspelz von Agnella jederzeit ausborgen. Aber erst wenn er die passenden fünf Kinder zur Hand hatte, war er in der Lage, beim Andabates vorstellig zu werden. Denn der konnte ja offensichtlich noch immer irgendwas erkennen, und darum sollten die Bälger wenigstens einigermaßen denen aus der Fortuna-Therme entsprechen. Also musste er sie etwas näher in Augenschein nehmen. Er kannte ja noch nicht einmal ihre Namen.
    Die Therme aufsuchen und nach ihnen fragen, war zu offensichtlich. Sie schienen tatsächlich einigermaßen gewitzt zu sein, sonst hätten sie nicht so viel herausgefunden. Ein Besuch auf dem Gräberfeld mochte unauffälliger sein.
    In Toga und mit pietätvoll verhülltem Haupt, wie es Sitte war, machte sich Plautus auf, den Toten zu ehren.

18. Khep hat den richtigen Riecher
    Als die Mädchen die Therme verlassen wollten, um Mellila, die Honigkuchen-Bäckerin, aufzusuchen, flitzte Khep eben um die Ecke und rief ihnen zu, auf ihn zu warten. »Hab gerade noch eine Botschaft an Graecus auszurichten, dann komme ich mit. Ich liebe auch den Duft des Honigs!«
    »Psst, nicht so laut!« Ängstlich sah sich Didia um. »Man weiß nie, wer mithört.«
    »Autsch, da hast du recht. Entschuldige. Aber bitte wartet. Ich bin ein hervorragender Schnüffler.«
    »Das stimmt allerdings. Er hat nicht nur Ohren wie Segel, sondern auch eine Nase wie ein Elefantenrüssel«, kommentierte Didia trocken.
    »Er will nur ein paar süße Kuchen für sich abstauben«, murmelte Caecilia eifersüchtig. Sie hoffte selbst, dass nicht alles Gebäck geopfert werden musste.
    Die Bäckerei lag einen Straßenzug entfernt im Untergeschoss eines dreistöckigen Mietshauses. Auf dem Aventin waren die insulae 37 nicht ganz so schäbig wie in der subura 38 , hier lebten und arbeiteten die besseren Handwerker mit ihren Familien. Dennoch unterschied sich die Gegend deutlich von dem Viertel, in der sich die Fortuna-Therme befand. Weitläufige Gärten, schön gestaltete Brunnen, gepflasterte Plätze gab es nicht, die Abwässer liefen in offenen Rinnen die Straße entlang und stanken an warmen Tagen, aus den Fensteröffnungen flatterten Wäschestücke, Qualm und Rauch aus Werkstätten, und Küchen hatten die weiß gekalkten Mauern grau

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