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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Remi.
    »Nichts.«

    An der Rezeption des Vier Jahreszeiten wartete bereits eine Nachricht auf sie.

    Habe Information. Ruf über Netz an SSWM. -R

    »Rube?«, erkundigte sich Remi.
    Sam nickte. »Warum fährst du nicht zur Villa? Ich werde mal sehen, was er mir zu erzählen hat, und komme dann nach.«
    »Okay.«
    Sam fand eine ruhige Ecke im Sitzbereich der Lobby und drückte auf die Kurzwahltaste seines Satellitentelefons. Rubin Haywood nahm bereits nach dem ersten Rufzeichen ab.
    »Ich bin’s! Hi, Rube.«
    »Warte einen Moment, Sam.« Ein Klicken ertönte, gefolgt von einem zischenden Glucksen, als Rube etwas einschaltete, was für Sam nach einer Verschlüsselungsvorrichtung klang. »Wie geht’s dir?«
    »Gut. Danke für dies – jetzt. Dafür bin ich dir was schuldig.«
    »Nein, bist du nicht.«
    Haywood und Sam kannten sich schon seit zwölf Jahren, seit Sams Anfangstagen bei der DARPA, in denen sie sich im Camp-Perry-Trainingslager der CIA in der Wildnis der idyllischen Virginia-Landschaft in der Nähe von Williamsburg kennengelernt hatten. Haywood, ein Sachbearbeiter im Directorate of Operations der CIA, absolvierte gerade ein Training für verdeckte Aktionen. Sam war aus dem gleichen Grund dort, jedoch als Teil eines Experimentalprogramms, in dessen Verlauf die Besten und Intelligentesten der DARPA mit realen Alltagssituationen konfrontiert wurden, wie sie CIA-Agenten bei ihren Einsätzen jederzeit begegnen konnten. Die Idee hinter dieser Maßnahme war höchst simpel: Je besser DARPA-Ingenieure begriffen, was praktische Arbeit bedeutete – und sie dies am eigenen Leib erfuhren –, desto besser wären sie beim Erfinden von technischen Spielereien und Werkzeugen, die mit den Herausforderungen der realen Welt fertig wurden.
    Sam und Haywood hatten sich auf Anhieb sympathisch gefunden und ihre Freundschaft während der sechs Wochen langen Ausbildung vertieft. Seitdem waren sie in Verbindung geblieben und trafen sich einmal im Jahr im Herbst zu einer dreitägigen Wanderung durch die Sierra Nevada.
    »Alles, was ich dir erzähle, steht nicht unter Verschluss – zumindest offiziell.«
    Sam las zwischen den Zeilen. Nach seiner Anfrage hatte Rube seinerseits telefoniert und seine Kontakte und Quellen außerhalb der Regierung angezapft. »Okay. In deiner Nachricht stand SSWM.«
    »Ja. Der Typ, den du Narbengesicht nennst, benutzte, um das Boot in Snow Hill zu mieten, eine aufwendig geschützte Kreditkarte, zu der einige Dummy-Accounts gehören, daher musste ich ein wenig graben. Sein Name lautet Grigori Archipow. Ehemaliges Mitglied der russischen Speznas mit Einsätzen in Afghanistan und Tschetschenien. Er und seine rechte Hand, ein Kerl namens Cholkow, verließen 1994 die Armee und machten sich selbstständig. Archipow kennst du ja schon, aber ich schick dir per E-Mail auch mal ein Bild von Cholkow. Wenn du ihn bisher noch nicht gesehen hast, dann wird das sicher schon bald geschehen. Soweit wir wissen, waren sie seit 2005 nur für einen einzigen Mann tätig, einen richtig üblen Zeitgenossen namens Hadeon Bondaruk.«
    »Von dem habe ich schon mal gehört.«
    »Hätte mich auch gewundert, wenn nicht«, erwiderte Rube. »Er ist der Oberboss der ukrainischen Mafia und der Liebling der Highsociety von Sewastopol. Er veranstaltet auf seinem Anwesen mehrmals im Jahr Partys und Wochenendjagden und beschränkt seine Gästeliste auf die Superreichen: Politiker, Prominenz, europäischer Adel … Er wurde niemals wegen eines Verbrechens angeklagt, steht aber im Verdacht, Dutzende von Morden begangen zu haben: vorwiegend andere Bandenbosse und Vollstrecker, die ihm aus welchem Grund auch immer ein Dorn im Augen waren. Außer einigen Gerüchten gibt es nicht viel, was aus seiner Vergangenheit bekannt ist.«
    »Ich liebe Tratsch«, sagte Sam. »Lass mal hören.«
    »Er soll während des russisch-iranischen Grenzkonflikts eine Bande von Guerillas in Turkmenistan angeführt haben. Bewegte sich wie ein Geist durch die Berge, überfiel Patrouillen und Konvois und ließ niemals Lebende zurück.«
    »Ein wahrer Samariter.«
    »Ja. Und warum interessierst du dich für ihn?«
    »Ich glaube, er ist hinter der gleichen Sache her wie wir.«
    »Und die wäre?«
    »Es ist besser, wenn du es nicht weißt, Rube. Du hast die Nase schon weit genug rausgestreckt.«
    »Sam, ich bitte dich …«
    »Belass es einfach dabei, Rube. Bitte.«
    Haywood schwieg für einen Augenblick, dann seufzte er. »Okay, du bist der Boss. Aber merk dir eins:

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