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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Bisher hast du Glück gehabt, aber damit könnte es verdammt schnell zu Ende sein.«
    »Ich weiß.«
    »Lässt du wenigstens zu, dass ich dir helfe? Ich kenne jemanden, an den du dich wenden solltest. Hast du was zu schreiben?« Sam schnappte sich einen Notizblock vom Tisch und schrieb den Namen und die Adresse auf, die Rube ihm nannte. »Ich vertraue ihm. Schau bei ihm vorbei.«
    »Werde ich tun.«
    »Und um Gottes willen pass auf dich auf, hörst du?«
    »Ich höre dich. Remi und ich haben schon einige heftige Sträuße ausgefochten. Mit diesem hier werden wir sicher auch klarkommen.«
    »Und wie genau?«
    »Ganz einfach. Wir sind denen immer einen Schritt voraus.«

    Drei Stunden später lenkte Sam den Käfer von der Küstenstraße auf einen kleinen Schotterparkplatz und bremste neben einer verrosteten Wellblechhütte, auf deren Dach sich ein Windsack und ein verblichenes Schild mit der handgeschriebenen Aufschrift AIR SAMPSON befanden. Fünfzig Meter weiter rechts stand eine zweite Wellblechhütte, die um einiges größer war. Durch ein doppeltes Rolltor konnte man die Nase eines Flugzeugs sehen. Auf der anderen Seite des Hangars erstreckte sich eine Landebahn, deren Belag aus zerstoßenen Seemuscheln bestand.
    »Ist es das?«, fragte Remi und kniff die Augen zusammen.
    Sam warf einen Blick auf die Landkarte. »Ja, das ist es. Selma schwört, dass dies das beste Charter-Unternehmen auf der Insel sei.«
    »Wenn sie das meint.«
    »Willst du dieses Ding da wirklich mitnehmen?«, fragte sie und deutete mit einem Kopfnicken auf das in ein Handtuch eingewickelte Objekt, das auf dem Boden zwischen Sams Füßen lag.
    Nachdem er das Gespräch mit Rube beendet hatte, war Sam zur Villa gegangen und hatte Remi über das Gesprochene informiert. Sie hatte aufmerksam zugehört und keine Fragen gestellt.
    »Ich will nicht, dass dir etwas zustößt«, sagte sie schließlich und ergriff seine Hand.
    »Und ich will nicht, dass dir etwas passiert. Das wäre für mich der Weltuntergang.«
    »Dann sollten wir zusehen, dass es nicht so weit kommt. Wie du schon gesagt hast, wir bleiben ihnen einen Schritt voraus. Und wenn es wirklich zu gefährlich werden sollte…«
    »Dann rufen wir die Guten zu Hilfe und gehen selbst nach Hause.«
    »Das werden wir«, erwiderte sie.

    Bevor sie zum Flugplatz fuhren, machten sie einen Abstecher zu der Adresse, die Rube Sam genannt hatte. Es war eine Schuhmacherwerkstatt im Zentrum von Nassau, wo der Eigentümer und Rubes Kontaktperson, Guido, sie bereits erwartete.
    »Rubin war sich nicht sicher, ob Sie tatsächlich herkommen würden«, sagte Guido. Sein Englisch hatte einen leicht italienischen Akzent. »Er meinte, Sie beide seien sehr eigensinnig.«
    »Hat er das gesagt?«
    »O ja, das hat er.«
    Guido ging zur Ladentür, drehte das Schild Mittagspause um und ging voraus ins Hinterzimmer und eine Steintreppe in einen Keller hinunter, der von einer einzigen nackten Glühbirne erleuchtet wurde. Zwischen Schuhen in unterschiedlichem Reparatur zustand lag ein stupsnasiger Revolver, Kaliber .38.
    »Sie kennen sich doch mit Waffen aus, oder?«
    »Ja«, antwortete Sam für sie beide.
    Tatsächlich war Remi sogar eine verdammt gute Schützin und hatte überhaupt keine Hemmungen, Pistolen oder Gewehre auch zu benutzen, versuchte jedoch, ihren Gebrauch so weit wie möglich zu vermeiden.
    »Gut«, sagte Guido. »Die Pistole hat keine Seriennummer. Daher kann sie nicht identifiziert werden. Sie können sie einfach entsorgen, wenn Sie sie nicht mehr brauchen.« Er wickelte die Pistole zusammen mit einem Karton mit fünfzig Patronen in ein Handtuch und reichte Sam das ganze Paket. »Eine Bitte habe ich noch …«
    »Was immer Sie wollen«, sagte Sam.
    »Töten Sie niemanden.«
    Sam lächelte. »Das wäre wirklich das Letzte, was wir tun wollen. Wie viel sind wir Ihnen schuldig?«
    »Nein, bitte, gar nichts. Freunde von Rubin sind auch meine Freunde.«
    Sam fragte jetzt: »Willst du, dass ich sie hierlasse?«
    »Nein, ich glaube nicht. Vorsicht ist besser als Nachsicht.«
    Sie stiegen aus, nahmen die Rucksäcke aus dem Kofferraum und betraten dann die Wellblechhütte. Ein Schwarzer, vom Alter her Ende sechzig, saß hinter dem Tresen in einem Gartenstuhl. In seinem Mund steckte eine Zigarre.
    »Hey, hallo«, sagte er, während er sich erhob. »Ich bin Sampson: Inhaber, Telefonist, oberster Tellerwäscher.« Er sprach perfektes Oxfordenglisch.
    Sam stellte sie vor, dann meinte er: »Nicht aus dieser Gegend, nehme

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