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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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am Rand des Piers auf und begannen mit kurzen Feuerstößen das Wasser zu beharken. Nach fast einer Minute rief Cholkow: »Aufhören! Feuer einstellen!«
    »Da unten ist etwas«, rief einer der Männer und leuchtete ins Wasser.
    Cholkow kam zu ihm herüber, sah sich an, was der Mann gefunden hatte, und deutete dann auf zwei von den anderen Männern. »Das ist es! Holt eure Ausrüstung und seht nach.«
    Nach fünf Minuten kamen die Männer zurück, und weitere fünf Minuten später gingen sie auf Tauchstation.
    »Durchsucht aber erst die Höhle«, befahl ihnen Cholkow. »Vergewissert euch, dass sie sich hier nicht irgendwo verstecken.«
    In einer Wolke von Luftblasen verschwanden die Männer unter der Wasseroberfläche. Sam verfolgte, wie ihre Lichtstrahlen über den Boden wanderten, unter beiden Piers hindurch und an den Höhlenwänden entlang, bis die zwei Männer wieder auftauchten.
    »Hier sind sie nicht«, meldete einer. »Es gibt keine Möglichkeit, sich zu verstecken.«
    Sam atmete die Luft aus, die er instinktiv angehalten hatte. Sie hatten das Bündel mit ihrer Ausrüstung übersehen.
    »Vielleicht haben sie den Flusstunnel genommen«, meinte der Mann, der neben Cholkow stand.
    Cholkow dachte einen Moment lang nach. »Seid ihr sicher, dass da nichts war?«, fragte er die Taucher.
    Beide Männer nickten, und Cholkow wandte sich zu dem Mann um, der den Flusstunnel erwähnt hatte. »Schnapp dir Pavel, seilt euch an und durchsucht den Tunnel nach irgendwelchen Spuren von ihnen.«
    Der Mann nickte, ging zum Ende des Piers und wickelte ein Seil ab.
    »Durchsucht das U-Boot«, befahl Cholkow den Tauchern, die ihre Lungenautomaten wieder zwischen die Zähne schoben und tauchten.
    Sam verfolgte, wie ihre Lichter am Rumpf entlangwanderten, bis sie seiner Schätzung nach in Höhe der Cockpithaube stoppten. Die Lichter zitterten und wackelten, dann ertönte ein Geräusch von Metall auf Metall. Nach drei weiteren Minuten tauchte einer der Männer auf und spuckte das Mundstück aus.
    »Das ist ein Marder«, sagte der Mann. »Das 77er.«
    »Gut«, erwiderte Cholkow.
    »Die Bolzen sind allerdings eingerostet. Wir brauchen eine Brechstange.«
    Einer der Männer auf dem Pier bückte sich zu einem Rucksack hinunter und zog das Gewünschte heraus. Der Taucher schwamm hinüber, ließ sich das Brecheisen reichen und sank wieder unter Wasser.
    Fünf Minuten lang war ein gedämpftes metallisches Dröhnen zu hören, dann herrschte für einen kurzen Augenblick vollkommene Stille, und daraufhin durchbrach unvermittelt eine riesige Luftblase die Wasseroberfläche.
    Die Minuten verstrichen, bis beide Taucher schließlich wieder nach oben kamen. Einer von ihnen stieß einen triumphierenden Ruf aus und hob einen länglichen Gegenstand aus dem Wasser.
    »Bring es her!«, verlangte Cholkow. Als sie den Pier erreichten, ging er in die Hocke und nahm den Gegenstand entgegen, in dem Sam jetzt einen allzu vertrauten brotlaibförmigen Holzkasten erkannte. Cholkow studierte den Kasten eine ganze Minute lang, drehte ihn hin und her und betrachtete eingehend sein Äußeres, ehe er behutsam den Deckel öffnete und einen Blick hineinwarf. Dann schloss er den Deckel und nickte.
    »Gute Arbeit.«
    Aus dem Flusstunnel drang ein Schrei. »Hilfe! Zieht uns hoch! Zieht uns hoch!«
    Mehrere Männer rannten den Pier hinunter und begannen, das Seil Hand über Hand einzuholen. Nach zehn Sekunden erschien ein Mann an seinem Ende. Lichtstrahlen wurden auf ihn gerichtet. Er war nur halb bei Bewusstsein, sein Gesicht war mit Blut bedeckt. Sie hievten ihn auf den Steg und betteten ihn flach auf den Rücken.
    »Wo ist Pavel?«, wollte Cholkow wissen. Der Mann murmelte etwas Unverständliches. Cholkow schlug ihm ins Gesicht und packte ihn unterm Kinn. »Antworte! Wo ist Pavel?«
    »Die Stromschnellen … das Seil ist gerissen … Er hat sich den Kopf angeschlagen. Ich habe versucht, zu ihm hinzukommen, aber er war schon verschwunden. In der einen Sekunde war er noch da, und schon in der nächsten war er nicht mehr zu sehen. Er ist einfach weg. Verschwunden.«
    »Verdammt!« Cholkow drehte sich herum, ging ein Stück über den Pier, blieb dann stehen und machte wieder kehrt. »Na gut, ihr beide tragt ihn und kehrt zur Lagune zurück.« Er deutete auf den anderen Mann. »Wir zwei, du und ich, bringen Sprengladungen an. Wenn sie noch nicht tot sein sollten, dann begraben wir die Fargos eben lebendig! Und jetzt Tempo!«

19
    Cholkow und seine Männer zogen sich zurück.

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