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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Frau hatte weißblondes Haar – es mussten Touristen aus dem Mittleren Westen sein, die sich einen Urlaub in den Tropen gönnten.
    »Guten Morgen«, sagte Sam. »Wie ich sehe, wollen Sie ein wenig in den Höhlen tauchen.«
    Das Paar nickte gleichzeitig und blieb stumm.
    »Nehmen Sie sich in Acht, dass Sie sich da unten nicht verirren«, riet ihnen Sam. »Es ist ziemlich verwinkelt, und Sie könnten Probleme bekommen, wieder herauszufinden. Übrigens, welches Jahr haben wir?«
    »Sam, lass die netten Leute doch in Ruhe«, flüsterte Remi aus dem U-Boot.

21
    »Himmlisch«, murmelte Remi. »Absolut himmlisch.« Wie versprochen hatte Sam bei der Rückkehr in ihre Vier-Jahreszeiten-Villa – und nachdem sie ausgiebig geduscht hatten – zuerst ein üppiges Mahl aus Salat mit Meeresfrüchten und geröstetem Brot sowie einen Obstsalat aus Früchten der Region bestellt. Dann erschienen zwei Masseusen, die sie eine Stunde lang bearbeiteten, zuerst mit einer Warmsteinmassage und anschließend mit einer Tiefenmassage nach schwedischer Art. Sam und Remi lagen nebeneinander auf der Veranda, deren Vorhänge sich unter einer leichten tropischen Brise bauschten. Vom Strand unterhalb des Hauses drang das rhythmische Plätschern der Wellen wie ein Wiegenlied der Natur zu ihnen herauf.
    Sam, der kurz vor dem Einschlafen war, murmelte als Kommentar: »Das nenne ich Leben.«

    Das überraschte Paar, das sie nach ihrem Auftauchen aus der Höhle getroffen hatten, kam tatsächlich aus dem Mittleren Westen – Mike und Sarah stammten aus Minnesota und waren auf Hochzeitsreise. Nach drei Versuchen hatten sie Sams Wo-sind-wir?- Frage endlich beantwortet: an der nördlichen Küste von Rum Cay zwischen Junkanoo Rock und Liberty Rock. Demnach hatten sie nach Sams Berechnung auf dem unterirdischen Fluss ungefähr vierzehn Kilometer zurückgelegt. Mike und Sarah hatten ihnen großzügig angeboten, sie zu ihrem gemieteten Boot zu bringen und das Mini-U-Boot, das Sam mittlerweile liebgewonnen hatte, dorthin mitzuschleppen. Zweiundvierzig Stunden nach ihrer Landung auf Rum Cay kehrten Sam und Remi wieder an den Strand zurück, wo ihr Abenteuer begonnen hatte. Ihr Gastgeber, der geheimnisvolle Strandgutsammler, war nirgendwo zu sehen, daher hatten sie das Mini-U-Boot ins Stranddickicht geschoben und an der Hüttenwand einen Zettel mit einer Nachricht hinterlassen: Bitte haben Sie ein wachsames Auge darauf. Wir kommen in Kürze zurück, um es zu holen. Sam hatte noch keine Ahnung, was er damit tun wollte, aber er fand, es sei falsch, einen solchen Gegenstand einfach seinem Schicksal zu überlassen.
    Dann waren sie in die Bonanza gestiegen und zum Festland – und damit zu ihrem Hotel – gestartet.
    Nach der Massage blieben Sam und Remi noch für eine Weile liegen und dösten vor sich hin. Dann standen sie auf und gingen ins Haus. Nachdem er Selma bereits per Textnachricht mitgeteilt hatte, dass alles in Ordnung sei, wählte Sam jetzt ihre Telefonnummer und aktivierte die Freisprechfunktion. In knappen Worten lieferte er ihr eine Schilderung ihrer Höhlenodyssee.
    »Na ja, jedenfalls kann den Fargos niemand vorwerfen, dass sie Nullachtfünfzehn-Urlaube machen«, entgegnete Selma. »Auf ein Rätsel kann ich vielleicht die Antwort liefern: warum es nämlich Cholkow war, der Ihnen folgte. Rube hat angerufen und erzählt, dass die Leiche Grigori Archipows auf einem Parkplatz in Jalta gefunden wurde – ohne Hände und Füße. Man hat sie ihm mit einer Schrotflinte amputiert. Rube meinte, ich solle …«
    »Uns warnen, vorsichtig zu sein«, beendete Sam den Satz für sie. »Das sind wir.«
    »Die Frage ist nur, wie hat Cholkow Sie gefunden?«
    »Das haben wir uns auch schon gefragt. Haben Sie …«
    »Keins der Kreditkonten, die Sie benutzen, wurde überprüft, und unsere Computer sind ausnahmslos durch Firewalls gesichert, daher bezweifle ich, dass sie Ihre Reiseroute auf diesem Weg in Erfahrung gebracht haben werden. Das Gleiche gilt für Ihre Reisepassdaten. Die Regierung ist in diesem Punkt sehr zurückhaltend.«
    Remi sagte: »Übrig bleiben somit Fluglinien oder …«
    »Eine Spur, die sie haben, wir aber nicht«, beendete Sam den Satz. »Daraus ergibt sich jedoch die Frage, weshalb sie die Höhlen nicht schon längst durchsucht haben.«
    »Ich arbeite dran«, sagte Selma, »aber ich glaube kaum, dass es irgendetwas gewesen sein kann, das von unserer Seite kam.«
    »Bis wir das ganz genau wissen, nehmen wir lieber das Schlimmste an und blicken stets

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