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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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einer eindrucksvollen Kollektion des europäischen Jetsets, darunter Prinzen, Berühmtheiten aus Film und Fernsehen sowie Industriekapitäne, der Hof gemacht worden war. Sie war mit allen liiert gewesen, aber nie länger als für vier Monate, und soll Dutzende von Heiratsanträgen abgelehnt haben. Sie lebte allein in ihrem Haus, mit bescheidenem Personal und einem Schottischen Hirschhund namens Henri.
    Zu ihrer großen Überraschung hatten Sam und Remi keinerlei Probleme, ein Treffen zu arrangieren, indem sie ihre Referenzen und ihre Bitte zuerst Mme. Fournier-Desmarais’ Anwalt in Nizza vorlegten, der sich sofort bereit erklärte, sich mit seiner Klientin in Verbindung zu setzen. Sie schickte ihnen innerhalb eines Tages eine persönliche E-Mail, in der sie darauf bestand, dass sie sich sofort zu ihr auf den Weg machen sollten.
    Sie stiegen aus dem Porsche und schlenderten an plätschernden Springbrunnen vorbei durch den Vorgarten zur Haustür, einem kleinen Kunstwerk aus zwei Mahagoniflügeln und Buntglasfenstern, das sie um fast anderthalb Meter überragte. Sam drückte auf einen Knopf in der Wand – und im Innern des Hauses erklang leise ein Glockenspiel.
    »A Marcia de Muneghu« , sagte Remi.
    »Was?«
    »Die Türklingel – es ist A Marcia de Muneghu, also Der Marsch von Monaco. Das ist die hiesige Nationalhymne.«
    Sam lächelte. »Da haben wir im Flugzeug wohl ein paar Reiseführer gelesen, oder?«
    »Als wir in Rom …«
    Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf einen spindeldürren Mann mittleren Alters in dunkelblauer Hose und dunkelblauem Polohemd frei. »Mr. und Mrs. Fargo, nehme ich an?« Sein Akzent war britisch. Er wartete nicht auf Antwort, sondern trat zur Seite und machte eine Bewegung mit dem Kinn.
    Sie betraten eine Vorhalle, die zwar schlicht, aber geschmackvoll gestaltet war: hellgrauer ägyptischer Schiefer auf dem Fußboden und warmer mittelmeerblauer Verputz an den Wänden. Ein silbern gerahmter Spiegel hing über einem halbmondförmigen englischen Sheraton-Konsolentisch aus dem neunzehnten Jahrhundert.
    »Mein Name ist Langdon«, sagte der Mann und schloss die Tür. »Die Mistress hält sich gerade auf der Veranda auf. Bitte hier entlang.«
    Sie folgten ihm durch den Flur und an den Repräsentationsräumen vorbei in die private Hälfte des Hauses, dann durch eine Glastür auf eine mehrstöckige ausladende Terrasse aus poliertem Nussbaum.
    »Sie finden sie dort oben«, sagte Langdon und deutete auf eine Treppe, die sich an der Außenmauer der Villa nach oben schwang. »Mich wollen Sie bitte entschuldigen …« Langdon machte kehrt und enteilte durch die Glastür.
    »Mein Gott, sieh dir dieses Panorama an«, sagte Remi und ging zum Geländer. Sam folgte ihr. Unter einem mit Felsbrocken übersäten und mit Palmen und blühenden tropischen Sträuchern überwucherten Abhang erstreckte sich das Mittelmeer wie ein indigoblauer Teppich unter einem wolkenlosen Himmel bis zum Horizont.
    Eine weibliche Stimme erklang: »Ich kann mich an diesem Anblick auch nicht sattsehen.«
    Sie wandten sich um.
    Eine Frau in einem schlichten weißen Sommerkleid mit einem breitkrempigen sonnenblumengelben Hut auf dem Kopf stand oben auf der Treppe. Dies musste wohl, so nahmen sie an, Yvette Fournier-Desmarais sein, aber weder Sam noch Remi hätten sie für älter als vierzig Jahre gehalten. Unter dem Hut wirkte ihr Gesicht sonnengebräunt, aber nicht verbrannt, und hatte kaum wahrnehmbare Lachfalten um ein Paar haselnussbrauner Augen herum.
    »Sam und Remi, ja?«, fragte sie und kam mit ausgestreckter Hand die Treppe herunter. »Ich bin Yvette. Vielen Dank für Ihren Besuch.« Ihr Englisch war hervorragend und hatte nur den Hauch eines französischen Akzents.
    Sie schüttelten ihr nacheinander die Hand, dann folgten sie ihr die Treppe hinauf und um die Rückseite des Hauses herum auf eine offene Glasveranda, deren Sichtschutz aus hauchdünnen Vorhängen bestand und die mit Teakholzstühlen und -liegen möbliert war. Ein großer, schlanker braun-schwarzer Hund saß im Schatten neben einem der Stühle und machte Anstalten, sich zu erheben, als er Sam und Remi sah. Doch er sank nach dem von seiner Herrin geflüsterten »Sitz, Henri« sofort wieder zurück. Sobald alle es sich gemütlich gemacht hatten, sagte sie: »Ich entspreche wohl nicht ganz Ihren Erwartungen, nicht wahr?«
    Sam entgegnete: »Um ganz ehrlich zu sein, nein, Mrs. –«
    »Yvette.«
    »Yvette. Um ehrlich zu sein, nein, ganz und gar

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