Das Gold von Sparta

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Autoren: Dieter Buehrig

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wachsam über die Schulter«, sagte Remi.
    »Gut. Nun zu diesem U-Boot …«
    » UM-77 «, sagte Sam.
    »Richtig. Wollen Sie, dass ich es hierherbringen lasse?«
    »Das sollten wir lieber tun«, erwiderte Remi, »sonst zieht Sam eine Schnute.«
    »Schließlich ist es eine Art Zeuge der Geschichte«, brummelte er.
    Sie kamen überein, dass sie, wenn dieses Abenteuer überstanden wäre, die deutschen und bahamaischen Behörden über die U-Boot-Bunker unterrichten und ihnen überlassen würden, was weiter geschehen solle.
    »Und wenn es niemand haben will?«, hatte Remi gefragt.
    »Dann stellen wir es uns auf den Kaminsims.«
    Remi hatte gequält aufgestöhnt. »Genau das hatte ich schon die ganze Zeit über befürchtet.«
    Jetzt, am Telefon, sagte Selma: »Ich kümmere mich darum. Es dauert vielleicht ein paar Tage, aber ich lasse es herschaffen. Also hat Cholkow jetzt die Flasche.«
    »Ich befürchte es. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten für uns?«
    »Ja, da sind tatsächlich einige Dinge, die Sie, glaube ich, interessant finden werden. Wollen Sie mal raten, was man außer dem Speikäfer ebenfalls ausschließlich auf dem Toskanischen Archipel antreffen kann?«
    Remi antwortete als Erste. »Unsere schwarze Rose.«
    »Wieder richtig. Wir müssen noch die Zeitlinie vervollständigen, aber es spricht alles dafür, dass die Tinte während Napoleon Bonapartes Aufenthalt auf Elba auf die Etiketten aufgetragen wurde.«
    »Oder später mit einer Tinte, die von dort stammt«, fügte Sam hinzu. »Egal wie es geschehen sein mag, es ist auf jeden Fall ein weiteres Teil dieses Puzzles.«
    »Ja, und da ist noch ein weiteres Teil«, sagte Selma. »Unsere Flasche scheint so etwas wie eine Zwiebel zu sein, die in ein Rätsel gehüllt wurde. Das lederne Etikett besteht nicht aus einem Stück, sondern aus zwei Schichten, die zusammengepresst wurden. Ich konnte die obere Schicht ablösen, ohne irgendeinen Schaden zu verursachen.«
    »Und?«
    »Es gibt dort zwar keine Tinte, aber weitere Zeichnungen – ein ganzes Gitter von Symbolen, acht breit und vier senkrecht, so dass sich insgesamt zweiunddreißig ergeben.«
    »Welcher Art sind die Symbole?«
    »Was immer Sie wollen. Es ist alles dabei, von der Alchemie über kyrillische Schrift bis hin zur Astrologie mit allem, was dazwischen noch möglich ist. Ich vermute, es sind ganz spezielle Symbolcodes ohne irgendeine Verbindung zu ihrer Herkunft. Sam, Sie sind wahrscheinlich mit solchen Symbolcodes eher vertraut.«
    Das war er tatsächlich. Während seiner Ausbildung im CIA-Lager Camp Perry hatte er sich drei Tage lang mit der Geschichte der Kryptografie beschäftigt. »Im Grunde ist es eine Substitutionschiffre«, erklärte er Remi. Er angelte sich einen Notizblock und einen Schreibstift vom Nachttisch und zeichnete drei Symbole:

    Sam sagte: »Stell dir vor, das erste Symbol steht für den Buchstaben c, das zweite für a und das dritte für r.«
    »Cat« , sagte Remi. »Das klingt ziemlich simpel.«
    »In gewissem Sinn ist es das auch, aber in einem anderen Sinn kann es auch ein praktisch unbrechbarer Code sein. Das Militär benutzt eine Version, die One-Time-Pad, kurz OTP, genannt wird. Die Theorie dahinter sieht folgendermaßen aus: Zwei Personen besitzen ein Chiffrierungs- beziehungsweise Dechriffrierungsbuch. Eine Person sendet eine Nachricht unter Verwendung von Symbolcodes, die andere Person dechiffriert sie, indem sie Formen durch Buchstaben ersetzt. Ohne ein Buch erhält man lediglich eine Folge von willkürlich aneinandergereihten Symbolen. Für jeden Außenstehenden sind sie aber bedeutungslos.«
    »Und wir verfügen über kein solches Buch«, stellte Remi fest.
    »Nein. Selma, können Sie uns …«
    »Schon unterwegs. Es ist zwar nicht das Originalbild, das ich von dem Etikett geschossen habe, aber Wendy hat eine Grafiksoftware benutzt, um einige der Symbole wiederzugeben. Dies ist nur eine kleine Kostprobe.«
    Sekunden später ertönte Sams E-Mail-Signal, und er rief das Bild auf:

    »Was das Dechiffrieren betrifft, so habe ich vielleicht eine Idee – zumindest, wo man damit anfangen könnte«, sagte Selma. »Sie erinnern sich doch noch an diesen geheimnisvollen Mann, den Major, der den Schmuggler, Arienne, angeheuert hat, um nach Sankt Helena zu segeln?«
    »Natürlich«, sagte Remi.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wer der Major ist. Ich habe da so eine obskure deutsche Biografie Napoleon Bonapartes aus den 1840er Jahren gefunden. 1779, als Napoleon neun Jahre alt war, wurde