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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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nicht.«
    Sie lachte, wobei ihre schneeweißen Zähne in der Sonne strahlten. »Und Sie, Remi, haben sicherlich mit jemandem gerechnet, der um einiges matronenhafter ist, nicht wahr? Vielleicht mit einer hochnäsigen schmuckbehangenen französischen Fregatte, die einen Pudel unterm Arm trägt und ein Champagnerglas in der Hand hält.«
    »Tut mir leid, aber ja, genau das habe ich.«
    »Du liebe Güte, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Schließlich ist der Frauentyp, den ich gerade beschrieben habe, hier eher die Regel als die Ausnahme. Tatsache ist, dass ich in Chicago geboren wurde. Ich bin dort ein paar Jahre lang zur Schule gegangen, bevor meine Eltern wieder nach Nizza zurückgezogen sind. Sie waren einfache Leute, meine Mutter und mein Vater – sehr reich, aber doch mit einfachen Ansprüchen. Ohne sie wäre ich vielleicht als das Klischee geendet, das Sie erwartet haben.«
    Langdon kam die Treppe herauf und stellte ein Tablett mit einer Karaffe Eistee und mit Raureif bedeckten Gläsern auf den Tisch zwischen ihnen. »Vielen Dank, Langdon.«
    »Ja, Ma’am.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Viel Spaß heute Abend, Langdon. Und vor allem viel Glück.«
    »Ja, Ma’am, herzlichen Dank.«
    Sobald er außer Hörweite war, beugte sich Yvette vor und meinte im Flüsterton: »Langdon trifft sich seit einem Jahr regelmäßig mit einer Witwe. Er will ihr heute einen Heiratsantrag machen. Langdon ist übrigens einer der besten Formel-Eins-Fahrer in Monaco, müssen Sie wissen.«
    »Tatsächlich«, staunte Sam.
    »O ja. Er ist sehr berühmt.«
    »Auch wenn ich über Gebühr neugierig erscheine, würde ich doch gerne wissen, wie es dann kommt, dass er …«
    »Für mich arbeitet?« Sam nickte, und sie sagte: »Wir sind seit zwanzig Jahren zusammen, seit ich meinen verstorbenen Ehemann kennenlernte. Ich bezahle ihn gut, und wir mögen uns. Er ist nicht nur ein Butler, sondern eher so etwas wie ein … wie heißt dieses Wort … beim American Football würde man ihn einen …«
    »Free Safety nennen?«
    »Ja, genau das ist es. Eine Art Feuerwehr für alle Notfälle. Für mich übernimmt er viele Aufgaben. Langdon war Kommandosoldat, ehe er aus dem Dienst schied – British Special Air Service. Ein sehr harter Bursche. Wie dem auch sei, wir werden seine Hochzeit feiern und den Empfang hier in diesem Haus veranstalten – vorausgesetzt natürlich, sie sagt ja. Sie beide sollten auch herkommen. Das sollten Sie wirklich tun. Sie mögen doch Eistee, oder nicht?«, fragte sie und schenkte ihnen ein. »Nicht gerade das Getränk der Highsociety, aber ich liebe ihn.«
    Sam und Remi nahmen die Gläser an, die sie ihnen reichte.
    »Also, Arnaud Laurent … Mein Ururur-undsoweiter-Großvater. Er ist es doch, für den Sie sich interessieren, nicht wahr?«
    »Sogar sehr«, sagte Remi. »Darf ich zuerst einmal erfahren, warum Sie sofort bereit gewesen sind, uns zu empfangen?«
    »Ich habe einiges über Sie gelesen, über Ihre Abenteuer. Und Ihre wohltätige Arbeit. Ich bewundere die Art und Weise, wie Sie Ihr Leben gestalten. Wissen Sie, selbst auf die Gefahr hin, dass ich jetzt so klinge, als würde ich meine eigenen Leute verraten, aber es gibt hier Familien, die geradezu beängstigend reich sind, so dass sie ihr ganzes Geld niemals ausgeben könnten, selbst wenn sie es mit Macht versuchten, und trotzdem wollen sie nichts davon hergeben oder für einen guten Zweck spenden. Soweit es mich betrifft, muss ich feststellen: Je mehr man sich ans Geld klammert, desto eiserner hält es einen im Griff. Finden Sie das nicht auch?«
    »Da haben Sie nicht ganz unrecht«, erwiderte Sam.
    »Deshalb war ich sofort bereit, Sie zu empfangen: Irgendwie wusste ich, dass ich Sie mögen würde, und ich habe mich nicht getäuscht! Und dann war ich gespannt, wie Arnaud in diese Suche passt, die Sie hierhergeführt hat – Sie sind doch auf einer Suche, nicht wahr, und stecken mitten in einem aufregenden Abenteuer?«
    »So könnte man es ausdrücken.«
    »Wundervoll. Vielleicht kann ich irgendwann einmal bei so etwas mitmachen? Oh, entschuldigen Sie, ich plappere entsetzlichen Unfug. Wollen Sie mir nicht verraten, mit was genau Sie sich befassen?«
    Remi und Sam wechselten einige schnelle Blicke, wobei jeder den Gesichtsausdruck des anderen las. Ihr Instinkt, der ihnen weitaus öfter den richtigen Weg wies als den falschen, sagte ihnen, dass sie Yvette Fournier-Desmarais vorbehaltlos vertrauen konnten.
    Sam erklärte: »Wir sind durch Zufall auf eine Flasche

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