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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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sah Cholkow und den Schnurrbart-Typen auf der Motorhaube des Geländewagens stehen und die Windschutzscheibe mit wilden Tritten bearbeiten. »Option A«, kommentierte sie ihre Beobachtung. Die Windschutzscheibe fiel nach innen. Cholkow und Schnurrbart gingen in die Knie, zogen sie aus dem Wagen und schleuderten sie beiseite. Kurz darauf flammten die Lichter des SUV auf, er machte einen Satz vorwärts und schoss in die Wiese.
    »Da kommen sie. Mit ihrem Vierradantrieb werden sie bestimmt …«
    »Ich weiß«, murmelte Sam. »Haltet euch fest.«
    Der Lancia schwankte zur Seite, als seine Vorderräder in die Fahrspuren der Bergwerksstraße rutschten. Sam tippte auf die Bremse, drehte ruckartig am Lenkrad, spürte, wie das Wagenheck herumschwang, und trat dann wieder aufs Gaspedal. Der Lancia zog den Berg hinauf. Die Straße war schmaler, als Sam sie sich vorgestellt hatte, nicht breiter als etwa zwei Meter. Als sie die Hügelkuppe erreichten, rückten die Bäume zusammen, so dass Äste über die Karosserie kratzten und den Himmel verdeckten. Scheinwerferlicht drang durch die Heckscheibe, als der Geländewagen den Berghang in Angriff nahm.
    Nachdem es wieder bergab ging, gab er Gas, tippte jedoch sofort auf die Bremse, als die Straße einen Schwenk nach rechts beschrieb und tiefer in den Wald hineinführte. Hinter ihnen überwand der SUV soeben den Hügel und gelangte auf seine Kuppe, flog ein Stück durch die Luft und krachte zurück auf seine vier Räder.
    »Die schafft er nicht«, sagte Remi.
    Sie hatte recht. Nach dem Satz über den unebenen Boden immer noch hüpfend, schoss der SUV über die Kurve hinaus und kam schlitternd zum Stehen, wobei seine Motorhaube im dichten Laub des Waldes verschwand. Sam warf einen Blick in den Spiegel und bekam gerade noch mit, wie die Bremslichter des SUV aufleuchteten, bevor der Lancia einen weiteren Abhang unter die Räder nahm. Sam entdeckte vor sich eine Anzahl Waschbrettwellen und rief: »Festhalten!« Mit dumpf polternden Rädern und kreischenden Stoßdämpfern hüpfte der Lancia über die Bodenwellen und kämpfte sich dann einen weiteren Berghang hinauf, fuhr auf der anderen Seite wieder abwärts und kam schließlich auf einen geraden Fahrweg. Sam beschleunigte. Äste peitschten gegen die Windschutzscheibe, Tannenzapfen kullerten erst über die Motorhaube und dann über das Dach. Der Geländewagen erschien mit wild tanzenden Scheinwerfern wieder hinter ihnen, während Cholkow die Waschbrettrinnen überquerte.
    Einerseits robuster und stärker als der Lancia, war der SUV auch noch gut einen halben Meter breiter, was ein Nachteil war, der, wie Sam jetzt feststellen durfte, auch Früchte trug. Während die Pinienäste lediglich über den Lancia hinwegwischten, prügelten sie jetzt auf die Motorhaube des Geländewagens ein und schlugen in die Öffnung, wo sich die Windschutzscheibe befunden hatte. Zweige brachen ab, klemmten sich im Kühlergrill fest und verhakten sich mit den Scheibenwischern. Die Scheinwerfer fielen mehr und mehr zurück.
    »Sam, Achtung!«
    Er löste den Blick gerade noch rechtzeitig vom Rückspiegel, um vor ihnen einen mächtigen Felsklotz aufragen zu sehen. Er riss das Lenkrad so stark nach rechts, dass der Lancia zur Seite ausbrach. Der Felsklotz füllte Sams Fenster. Er trat aufs Gaspedal, während der Lancia zwar vorwärtsschoss, aber nicht schnell genug. Mit einem lauten Knirschen streifte das Heck des Wagens den Felsklotz – und das hintere Fenster zersplitterte. Die Wucht des Zusammenpralls warf das Heck des Lancia herum, von der Straße herunter und unter das Astwerk der Kiefern. Der Kotflügel krachte gegen einen Baumstamm, und dann kamen sie jäh zum Stehen. Der Motor hustete noch einige Male und verstummte dann. Kiefernnadeln regneten auf die Windschutzscheibe.
    »So viel zu unserem Vorsprung«, sagte Remi.
    »Sind alle okay?«, fragte Sam. »Remi?«
    »Bestens.«
    »Blendend«, meldete Umberto.
    »Bianco?«
    »Schläft noch.«
    Durch Sams Seitenfenster sahen sie die Scheinwerfer des SUV zwischen den Bäumen. Sam drehte den Zündschlüssel hin und her. Nichts.
    »Der Gang ist noch drin«, sagte Remi.
    »Verdammt. Danke.«
    Er schob den Schalthebel in Park-Position und drehte abermals den Zündschlüssel. Der Motor räusperte sich und leierte mehrmals, sprang jedoch nicht an. Sam versuchte es wieder.
    »Nun komm schon, los …«
    Auf der Straße hatte der Geländewagen die Hälfte der Strecke aufgeholt und näherte sich dem Felsklotz.
    Der Motor des

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