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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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identische Ziffernfolgen finden. Es dauerte nicht lange, bis sie den ersten Treffer erzielt hatte, dann einen zweiten und dritten. Der dritte erschien besonders hilfreich. Zehn Buchstaben, die nicht weniger als vier Mal in einer Reihe vorkamen. Das musste ein einzelnes Wort sein. Und zudem ein wichtiges. Was könnte es bedeuten? Vielleicht war es ein Name. Sie ging im Geiste all die Namen durch, denen sie in der unteren Kammer begegnet waren. Akylos, aber der war zu kurz. Genauso Kelonimos und Apelles, Bilip und Timoleum. Alexander, dachte sie dann aufgeregt, aber der Name war auch zu kurz. Der Mut verließ sie wieder. Sie stand auf und ging in der kleinen Küche auf und ab. Ihr war klar, dass sie etwas übersah, und es strengte sie beinahe körperlich an, die Antwort zu finden.
    Als sie schließlich darauf kam, erröteten ihre Wangen. Sie schaute sich ängstlich um, als könnte ihr Anfängerfehler bemerkt worden sein. Denn Alexander, der Name, unter dem ihn die Welt kannte, war eigentlich ein lateinischer Name. Bei den Griechen hieß er Alexandros. Gaille setzte sich wieder und begann, mit den Buchstaben des Namens Alexandros ein Übertragungsalphabet zu erstellen und die demotischen Schriftzeichen durch die entsprechenden griechischen Buchstaben zu ersetzen. Damit hatte sie genug, um das Wort zu erahnen, das dem ersten Vorkommen des Namens Alexandros folgte. Makedonien. Nachdem sie das halbe Alphabet entschlüsselt hatte, folgte der Rest schnell. Altgriechisch war ihr Steckenpferd. Sie schrieb die Übersetzung auf ihren Block und war so in ihre Aufgabe vertieft, dass sie jedes Gefühl von Zeit und Raum verlor. Plötzlich wurde ihr Name gerufen und sie zurück in die Wirklichkeit geholt. Als sie aufschaute, sah sie Ibrahim, Nicolas, Mansoor und Elena im Halbkreis vor sich stehen. Sie schauten sie so erwartungsvoll an, als hätte ihr gerade jemand eine Frage gestellt, die sie nun beantworten sollte.
    Ibrahim seufzte. «Ich habe Nicolas gerade erklärt, wie schwierig Demotisch sein kann», sagte er. «Wir möchten, dass so wenig Leute wie möglich davon erfahren, es wäre also am besten, wenn Sie allein daran arbeiten. Wie lange werden Sie wohl brauchen? Einen Tag? Zwei? Eine Woche?»
    Es war der befriedigendste Moment in Gailles Berufsleben.
    «Eigentlich», sagte sie munter und hielt ihren Block hoch, «bin ich schon fertig.»

KAPITEL 20

I
    Nessim besprach in seinem Hotelzimmer mit Hosni, Ratib und Sami das weitere Vorgehen. Besonders enthusiastisch waren sie allerdings nicht. Knox war vom Radar verschwunden, und nichts, was sie unternommen hatten, hatte ihn wieder auf den Schirm gebracht.
    Am späten Nachmittag klingelte Nessims Handy. Es war Badr, sein Kontaktmann bei der Telefongesellschaft, der darauf gewartet hatte, dass Knox sein Handy benutzt. «Er hat es angeschaltet», sagte er aufgeregt. «Er benutzt es gerade.»
    «Wen ruft er an?»
    «Niemanden. Aber er verschickt Bilder an eine E-Mail-Adresse.»
    «Wo?»
    «In der Nähe des Bahnhofs.»
    «Bleib dran», sagte Nessim. «Sag mir, wenn er seine Position ändert.» Hosni, Ratib und Sami waren bereits aufgestanden. Er nickte ihnen zu. «Wir haben eine Spur», sagte er. «Gehen wir.»

II
    «Wirklich?», fragte Ibrahim aufgeregt. «Spannen Sie uns nicht auf die Folter.»
    Gaille nickte. Sie räusperte sich und begann, laut vorzulesen.
    «Ich, Kelonimos, Sohn des Hermias, Bruder des Akylos, Baumeister, Schriftgelehrter, Architekt, Bildhauer, Freund des Wissens, Reisender in zahlreiche Länder, huldige Euch, erhabene Götter, weil Ihr mir die Erlaubnis geschenkt habt, diese zweiunddreißig Schildknappen, Helden des großen Siegers, Alexander von Makedonien, Sohn des Amun, an diesen Ort unterhalb der Erde zu bringen. Ich halte jetzt meinen Schwur und bringe an einem Ort diese dreiunddreißig Männer zusammen, die bei der Ausführung von Alexanders letztem Wunsch gestorben sind, ein Grabmal in Sichtweite der letzten Ruhestätte seines Vaters zu erbauen. Um seinen Wunsch zu erfüllen, haben Akylos und diese zweiunddreißig Männer ein ebensolches Grabmal erbaut und es mit Schätzen ausgestattet, die dem Sohn Amuns würdig sind.»
    Gaille verstand den Text erst jetzt richtig. Sie war zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihn zu übersetzen. Doch beim Vorlesen wurde ihr klar, wie explosiv er war. Als sie aufschaute, sah sie in den Gesichtern der anderen das gleiche Erstaunen, das auch in ihrem geschrieben stehen musste.
    «Fahren Sie fort», sagte Elena

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