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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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begrüßte ihn Rick.
    «Ebenso.»
    «Wilde Zeiten, was?» Mit einem Nicken deutete er auf eine Bar in der Nähe. «Willst du was trinken? Dann kannst du mir alles in Ruhe erzählen.»
    «Okay.» Sie setzten sich an einen Tisch im Schatten, und Knox berichtete ihm alles, was seit seiner Flucht aus Scharm geschehen war.
    «Ich glaub’s einfach nicht», sagte Rick. «Dieses Arschloch Hassan hat dir eine Schlinge um den Hals gelegt? Ich bringe ihn um.»
    «Eigentlich glaube ich nicht, dass es Hassan war», sagte Knox. «Hassan hätte das Seil nicht durchtrennen lassen.»
    «Wer dann?»
    «Habe ich dir mal erzählt, was in Griechenland passiert ist?»
    «Mit deinen Eltern, meinst du? Du hast mir nur erzählt, dass sie einen Autounfall hatten. Mehr nicht.»
    «Eine kurvenreiche Straße, ein alter Wagen, eine neblige Nacht in den Bergen. Solche Unglücke passieren ständig, oder? Das Problem ist nur, dass der Fahrer ein gewisser Pavlos war. Der Mann von dieser Elena, von der ich dir erzählt habe. Ein Journalist, der kein Blatt vor den Mund genommen hat. Und Skandale aufgedeckt hat. Er hat eine Kampagne gegen eine sehr mächtige und reiche Familie geführt, die Dragoumis, und unter anderem eine Untersuchung ihres Firmenimperiums gefordert.»
    «Und du glaubst, man hat ihn getötet, damit er die Klappe hält?»
    «Damals dachte ich das», erwiderte Knox nickend.
    «Und was hast du unternommen?»

IV
    Gaille schaute Philipp Dragoumis erschrocken an. «Sie haben Pavlos doch nicht ermordet?»
    «Nein», versicherte er ihr. «Ich schwöre Ihnen beim Grab meiner Frau, dass ich nichts mit seinem Tod oder dem Tod von Knox’ Eltern zu tun habe. Ich wollte nur sagen, dass bestimmte Leute geglaubt haben, ich hätte ein Motiv dafür.»
    «Weshalb? Was für ein Motiv?»
    «Sie müssen eines verstehen, Frau Bonnard. Ich bin ein makedonischer Patriot. Diese ganze Region war einmal Makedonien. Durch den Vertrag von Bukarest wurde sie zwischen Serbien, Bulgarien und Griechenland aufgeteilt. Ich habe es zu meiner Lebensaufgabe gemacht, diese grobe Ungerechtigkeit rückgängig zu machen. Doch andere, Männer wie Pavlos, glauben, dass diese Region rechtmäßig zu Griechenland gehört. Sie haben versucht mich aufzuhalten und versuchen es immer noch. Pavlos war geschickt darin, versteckte Andeutungen zu machen. Er wollte, dass mein Leben und meine Geschäfte durchleuchtet werden, und zwar nicht deshalb, weil er mich für korrupt hielt, sondern weil er wusste, dass dies für immer einen dunklen Fleck auf meiner Weste hinterlassen würde. Als er starb, starben mit ihm auch die Forderungen nach einer Ermittlung. Sie verstehen also, warum die Leute glaubten, ich wäre für seinen Tod verantwortlich. Aber ich versichere Ihnen, dass ich dafür nicht verantwortlich bin. Ich habe Pavlos nie als meinen Feind, sondern nur als meinen Widersacher betrachtet, und dazwischen besteht ein himmelweiter Unterschied. Selbst wenn ich ein Mann der Gewalt wäre, was ich nicht bin, hätte ich sie niemals gegen Pavlos geduldet. Die Wahrheit ist, dass ich keine Notwendigkeit dazu hatte.» Er beugte sich näher. «Versprechen Sie mir, Elena niemals zu erzählen, was ich Ihnen jetzt anvertrauen werde?»
    «Ja.»
    «Gut. Denn Pavlos war indiskret gewesen. Dafür hatte ich unwiderlegbare Beweise. Die Freigabe dieser Information wäre … problematisch für ihn gewesen. Wir hatten darüber gesprochen. Ich versichere Ihnen, er war keine Bedrohung mehr für mich.»
    «Das sagten Sie bereits.»
    «Ja, das sagte ich.» Er wirkte etwas ungeduldig. «Frau Bonnard, Sie haben in den letzten drei Wochen eng mit Elena Koloktronis zusammengearbeitet. Glauben Sie wirklich, sie würde für mich arbeiten, wenn sie überzeugt wäre, ich hätte ihren Ehemann ermordet?»
    Gaille dachte einen Moment nach, doch es gab nur eine Antwort. «Nein.»
    «Und Sie müssen wissen, Frau Bonnard, dass Pavlos für Elena alles bedeutet hat. Glauben Sie mir: Würde sie mir die Schuld an seinem Tod geben, sie hätte alles dafür getan, dass die ganze Welt davon erfährt.»
    «Sie hätte es öffentlich gemacht?»
    «Oh, nein», sagte Dragoumis leise. «Sie hätte mich umgebracht.»
    Er lächelte, als er Gailles bestürzte Reaktion sah. «Das ist eine Tatsache», sagte er unumwunden. «Es wäre Blutrache gewesen. Die ist in dieser Region noch weit verbreitet. Aber wenn man bedenkt, wie sehr sie ihn geliebt hat …» Er schüttelte den Kopf. «Ein Teil von mir befürchtete, dass sie etwas tun könnte. So

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