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Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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wieder selbst zurechtfinden.“
    „Auf mich macht das alles mehr den Eindruck, als ob man Zwangsjacken anfertigt und die armen Hunde später zurechtstutzt, bis sie hineinpassen“, meinte Lyla, dann legte sie sich eine Hand auf den Mund. „Oh! Verzeihen Sie … ich hatte eigentlich gar nicht die Absicht, mich einzumischen. Ist mir so rausgerutscht.“
    Flamen schenkte ihr einen Seitenblick. „Ja, je mehr ich darüber nachdenke, um so nachhaltiger neige ich zu der Ansicht, daß Sie völlig richtig liegen. Lionel, wie schnell kann ich Celia dort rausholen?“
    „Zum Monatsende, wie sich von selbst versteht, wenn die Verlängerung des Vertrags fällig wird. Es sei denn, du hast eine Viertelmillion Mäuse übrig, wie sie als Vertragsstrafe festgelegt sind, um sie zum Fenster hinauszuschmeißen.“
    „Aber gibt es irgend etwas, das mich daran hindern könnte, ihren Fall unabhängig psychorecherchieren zu lassen?“
    „Gegenwärtig gibt’s praktisch nichts, das du nicht recherchieren lassen kannst, soweit deine Bedenken der Computerzeit gelten“, antwortete Prior, und Flamen sah ihm an – begriff mit Verspätung –, daß er vor Begierde fast zu platzen drohte, mit seiner Neuigkeit herausrücken zu können.
    „Spuck’s aus!“ raunzte er Prior an. „Ich bürge für Miss Clay.“
    „Äh … ah, na gut. Wie gelegen kommt dir kostenfreie Computerzeit von bundesbehördlicher Seite?“ Wie ein schlaffer Sack lehnte er sich zurück und grinste, als er Flamens Gesichtsausdruck sah.
    „Meinst du das ernst?“
    „Gewiß. Wir müssen Gegenleistungen bringen, aber darüber können wir uns nachher verständigen. Aber es ist ein reelles Geschäft.“
    „Herrgott, das ist mir klar! Wieviel?“
    „Soviel wir brauchen, um das Sabotageproblem zu lösen. Und mehr. Kein Limit.“
    „In diesem Fall“, sagte Flamen mit enormer Befriedigung, „ist das Sabotageproblem nicht das einzige, was ich bereinigen werde. Da gibt’s außerdem jemanden, dem ich ganz schwer die Tour vermasseln möchte.“

Das Geräusch, mit dem man einen Code knackt, ähnelt gewöhnlich einem Fingerschnippen
     
    „Und dann diese Sache, wovon ihr Mackero gesprochen hat“, sagte Ariadne. „Eine Echofalle.“ Sie schauderte zusammen. „Damit ist anscheinend gemeint, daß das Bewußtsein sich in der Beschäftigung mit immer dem gleichen Thema verfangen kann, sich das Denken nur noch unablässig darum dreht … wie ein Endlosfilm … Jim, du hast mit dem, was sie von sich gegeben hat, etwas anfangen können, richtig?“
    „Du auch, nur hast du’s vorgezogen, es nicht einzugestehen. Nicht allein der Anblick, wie sie aufgestanden ist, obwohl sie eigentlich auf gar keinen Fall dazu in der Lage hätte sein dürfen, hat dich aus dem Gleichgewicht gebracht. Das fing schon vorher an, als sie sagte, du könntest den Kometen nicht das Kommen verbieten. Du bist eine sehr sexuell eingestellte Frau, und diese Tatsache kannst du nicht einfach leugnen, indem du versuchst, einen kometengleichen Psychorbit zu fliegen und den Großteil deines Lebens weit von der Sonne zu verbringen.“
    „Sonne!“ Ariadne stieß ein heiseres Lachen aus. „Dich als Licht meines Lebens zu haben, wäre mir in der Tat sehr unangenehm.“
    „Sonne, S-O-N-N-E“, erläuterte Reedeth ungerührt weiter, „Sohn, S-O-H-N – ein zweiter Hinweis sekundärer Bedeutung. Du versuchst zu leugnen, daß du einen starken mütterlichen Instinkt besitzt, und das wird dir Verdruß bereiten, bis du …“
    „Bist du an einer Computeranalyse deiner Daten interessiert?“
    „Du hast die schamlose Frechheit besessen, in meinen Personaldaten herumzuschnüffeln?!“
    „Natürlich nicht. Aber sobald sie mit dem Orakeln fertig war, habe ich mich bei meinem Pultomat nach der größten Übereinstimmung für jede ihrer Teiläußerungen erkundigt, und dafür hat er sofort dich genannt. Die anderen … Na, genaugenommen müßtest du dazu imstande sein, wenigstens eine der beiden anderen Personen zu identifizieren. Mir ist immer erzählt worden, Pythonessen würden in Rätseln reden, aber ich habe zwei der Personen erraten, auf die sie sich bezog, ehe mir die Computer die Richtigkeit meiner Mutmaßungen bestätigten.“
    „Ich setze mich lieber hin“, meinte Ariadne unterdrückt. Sie nahm auf einem Stuhl Platz. „Nun“, sagte sie dann, indem sie schwer schluckte, „ich nehme an, eine war Celia Prior Flamen?“
    „Freilich. Mutter Superior – Prioress. Ganz klar.“
    „Allerdings haut das kaum um.

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