Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einen größeren Kreis geschlagen und betrachteten die regungslosen Tiere mit skeptischen Blicken. Niemand konnte sich erklären, wie die Wölfe in das Haus gelangt waren.
    »Wölfe«, sagte eine Frau mit schriller Stimme. »Gütiger Himmel, das sind ja Wölfe.« Sie schüttelte sich und umklammerte ihren Mann, der gar nichts sagte.
    Dafür fragte ein anderer: »Wie sieht es aus? Hat jemand schon die Polizei alarmiert?«
    »Ja, ich.« Ein Mann auf der Treppe gab die Antwort, bevor er auf mich deutete. »Ich glaube, er hat damit zu tun. Er gehört nicht zu uns. Das ist ein Fremder, vielleicht ein Killer!«
    Bevor die Mieter emotional gegen mich aufgebracht werden konnten, wies ich mich aus. Es beeindruckte sie schon, daß ich zu Scotland Yard gehörte.
    »Ich habe die Wölfe erschossen.«
    Ein Mann, dessen grüne Hosenträger wie gemalt über dem hellen Hemd lagen, fragte sehr dumm: »Haben Sie die Bestien aus dem Zoo geholt?«
    »Sehe ich so aus?«
    Jemand klopfte hart gegen die Haustür. Eine Frau öffnete. Zwei Beamte stürmten in den Flur und trauten ihren Augen nicht, als sie die grauen, toten Wölfe auf den Fliesen liegen sahen.
    »Was ist denn hier los gewesen?« fragte einer.
    »Das sehen Sie doch!« schrie eine Frau. »Wölfe sind in unser Haus eingedrungen.«
    Der Polizist war ratlos. Ich kümmerte mich um die uniformierten Kollegen.
    »Ach, Sie sind Mr. Sinclair?«
    »Ja.«
    »Wir haben von Ihnen gehört.« Der Kollege war noch jünger. »Kann das heißen, Sir, daß es sich bei diesem Fall um einen handelt, der nicht in unseren Bereich fällt?«
    »So ist es.«
    »Da bin ich froh.« Auf seinem Gesicht erschien eine Gänsehaut. »Wölfe in London zu jagen, ist nicht das Wahre.«
    Sein älterer Kollege dachte praktischer. »Ich werde wirklich im Zoo anrufen. Man soll uns einen Abdecker schicken, der die beiden Kadaver wegschafft.«
    »Und wer reinigt den Flur?« beschwerte sich eine ältere Frau mit lauter Quäkstimme.
    »Im Zwcifelsfalle Sie, Madam!« sagte ich.
    »Ha!« blaffte sie mich an und drückte ihren dünnen Mann zurück. »Sie haben es gerade nötig. Sie haben die Bestien doch erschossen, Sie… Sie Polizist, Sie!«
    »Hätte ich die Tiere in Ihre Wohnung lassen sollen?« fragte ich zurück.
    »Das ist ja noch unverschämter.« Sie regte sich weiter auf, weil die Nachbarn lachten.
    Mir war die Keifende egal. Ich ging bereits die Treppe hoch und lud die Beretta nach.
    Jenna erwartete mich in der offenen Tür. »Ich… habe mich nicht getraut, nach unten zu gehen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Komm bitte rein.« Sie gab den Weg frei. Die Tür brauchte ein neues Schloß, vielleicht konnte das noch ein Notdienst in Angriff nehmen. In der Wohnung fiel sie mir um den Hals. »Meine Güte, John, ich habe vielleicht eine Angst ausgestanden. Diese Frau ist furchtbar.«
    »Das weißt du doch. Du stehst ihr nicht zum erstenmal gegenüber.«
    »Stimmt, aber diesmal wollte sie mich umbringen. Du kamst im letzten Augenblick.«
    Sie fiel mir um den Hals und küßte mich.
    »Okay, Jenna, Mädchen, laß es gut sein. Diese Gefahr ist vorbei.«
    Sie strich die Haare zurück und schaute nach ihrem zerfetzten Pullover. Die Wunden darunter bluteten. Ohne Scheu zog sie das Kleidungsstück aus. Ihre Brüste waren klein und fest.
    Aus dem Bad holte ich Tinktur und Pflaster. Ich reinigte und desinfizierte die kleinen Wunden, bevor ich darauf die Pflaster klebte. Jenna lehnte sich dabei gegen mich. »Iis tut gut, deine Nähe zu spüren. Glaubst du, daß sie wiederkehren werden?«
    »Damit müssen wir rechnen.«
    »Falls wir bleiben.«
    »Das auch.« Ich strich noch einmal über die Finden der Pflaster und reichte Jenna den Pullover. Sie streifte ihn über, lächelte mich dabei an und setzte auch die Brille auf.
    Ich wußte, wo der Whisky stand, holte eine Flasche und zwei Gläser. Jenna trank normalerweise nichts. Jetzt aber nickte sie. »Ja, gib mir auch einen Schluck.«
    Sie bekam ihn, trank den Whisky und schüttelte sich. »Fee ist mir lieber.«
    »Aber keine Teestube.«
    »Wieso?«
    »Ich hatte da ein Erlebnis mit einer Trau, das mich doch schockiert hat.«
    Sie hielt ihr Glas vor die untere Gesichtshälfte und schaute mich über den Rand hinweg an. »Wie meinst du das?«
    »Eine Unbekannte besuchte mich, um mir eine Rose zu überreichen. Die Blume verwelkte plötzlich, und die Frau zerfiel zu Staub. Sie gehörte zu den sieben Wächterinnen am Grab der Königin.«
    »Ja!« hauchte Jenna. »So muß es gewesen sein.

Weitere Kostenlose Bücher