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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Strecke so schnell gefahren. Er hatte das Gefühl, ihm säße der Leibhaftige persönlich im Nacken. Außerdem wollte ihm der Schrei nicht aus dem Kopf. Es war also noch jemand dort gewesen außer ihm, und diesen Menschen bedauerte er. Er machte sich auch Gedanken darüber, wer es gewesen sein könnte. Einer aus dem Ort war es sicherlich nicht gewesen, so ging er davon aus, dass jemand aus der Reisegruppe sich zu diesem kleinen Ausflug entschlossen hatte.
    Das rustikale Hotel war auch in der Nacht nicht völlig dunkel. Da brannte das Außenlicht an zwei verschiedenen Seiten.
    Für ihn war wichtig, dass er mit seiner Frau über das Gesehene redete. Sie mussten die Entscheidung gemeinsam treffen. Alles andere wäre grundverkehrt gewesen, und er hoffte, dass Rosali auf seiner Linie lag. Keine Gäste vorerst mehr, erst mal abwarten. Mehr konnten sie einfach nicht tun.
    Sein Rad stellte er in einem kleinen Schuppen hinter dem Hotel ab. Er hatte ihn extra für sein Bike gebaut. Dort stand es sicher vor irgendwelchen Dieben.
    Er schob sein Rad in den dunklen Schuppen. Wie immer lehnte er es gegen die Wand und machte sich dann auf den Weg zum Haus.
    Als Eigner hatte er einen Schlüssel für die Tür an der Rückseite. Durch sie betrat er das Hotel.
    Es herrschte eine wohltuende Ruhe. Die Menschen schliefen in ihren Zimmern dem kommenden Tag entgegen, der für sie das große Erlebnis bringen sollte.
    Die kleine Wohnung des Ehepaars lag in einem durch eine Tür abgeteilten Trakt des Hotels.
    Er bewegte sich leise durch den Flur und ging zunächst in die kleine Küche. Dort leerte er eine Dose mit Mineralwasser. Danach betrat er das Schlafzimmer.
    Obwohl kein Licht brannte, fiel ihm sofort auf, dass das Bett seiner Frau leer war. Er wunderte sich nicht darüber; Rosali hockte bestimmt noch mit dieser Rita McQueen zusammen, die ihm nicht besonderes sympathisch war. Beide hatten sich immer viel zu sagen. Er ging aber davon aus, dass Rosali bald zurückkehren würde, denn es war bereits kurz vor Mitternacht.
    Pünktlich zur Geisterstunde betrat sie die Wohnung. Da lag ihr Mann bereits im Bett. Er hatte an seiner Seite das Licht brennen lassen, und als Rosali das Zimmer betrat, blieb sie überrascht stehen.
    »Du bist schon da?«
    »Ja.«
    Sie kam näher und setzte sich auf die Bettkante. »Bist du im Dorf gewesen?«
    »Nein. Ich habe mich umgesehen.«
    »Und?«
    Donald Carter schluckte zwei Mal, bevor er sprach. »Ja, ich habe mich umgesehen und festgestellt, dass es mit der Harmlosigkeit und all unseren Spielchen vorbei ist.«
    »Ach...« Die Antwort war nur geflüstert worden und hatte sich sogar ängstlich angehört.
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Weil ich etwas gesehen habe.« Carter richtete sich in seinem Bett auf. Er wollte sitzen, wenn er sprach.
    »Was hast du denn gesehen?«
    »Diesmal waren es keine Tricks, Rosali, wirklich nicht. Ich habe noch mal den Nebel ausgelöst. Und plötzlich ist da jemand gewesen.«
    »Wer?«
    »Das habe ich nicht genau erkennen können, aber ich gehe davon aus, dass es kein Mensch war.«
    »Und was dann?«, fragte sie leise.
    »Etwas Böses. Eine Kreatur, wie ich sie noch nie zuvor zu Gesicht bekommen habe.« Er schüttelte sich. »Zum Glück hat sie mich nicht gesehen, denn sie verschwand in der Dunkelheit und ging von der Ruine weg zu diesem komischen Grab.«
    »Was hat sie dort getan?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.« Seine Stimme sackte ab. »Aber ich hörte einen fürchterlichen Schrei, und ich weiß verdammt genau, dass er nicht von dieser Kreatur stammte, denn das war der Schrei eines Menschen, glaub mir.«
    Rosali schwieg. Automatisch ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Sie spürte sogar die Härte der Fingernägel in ihrem Fleisch. Dann flüsterte sie einen Namen.
    »He, was hast du da gesagt?«
    »Desmond Wayne.«
    »Wer ist das denn schon wieder?«
    »Einer aus der Gruppe.«
    »Und was ist mit ihm?«
    »Er hat sich allein auf den Weg gemacht. Zu einem kleinen Spaziergang. Weißt du nun, was ich meine?«
    »Ja, verdammt«, flüsterte er, »das weiß ich. Er ging allein. Wollte er zur Ruine?«
    »Davon gehe ich aus. Und du hast den Schrei gehört?«
    »Sehr richtig.«
    Beide schwiegen. Durch Carter’s Kopf stürzten die Gedanken, die schlimm waren. Unter Kontrolle bekam er sie nicht. Er hörte nur, dass sich seine Frau bewegte, auf ihr Bett legte und leise anfing zu weinen.
    »Hör auf!«, sagte er.
    »Nein, Don, das kann ich nicht. Ich weiß

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