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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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aufbrechen. Wenn er Unfug macht, schießen Sie ihm in die Beine, aber töten Sie ihn nach Möglichkeit nicht. Dazu ist es noch zu früh.« Sie grinste Eddie an, der keine Reaktion zeigte, dann wandte sie sich dem größeren Bodyguard zu. »Eduardo, kommen Sie mit. Ich möchte, dass Sie etwas ins Flugzeug schleppen.«
    »Jawohl, Ma’am«, sagte Eduardo. Mit einem triumphierenden Blick auf Chase schritt Sophia hinaus, gefolgt von dem hünenhaften Leibwächter.
    Philippe forderte Chase mit einem Rucken der Waffe auf, am runden Tisch Platz zu nehmen. »Also, Philippe «, sagte Chase, während er notgedrungen gehorchte, »dann nennt Sophia Sie also mit Vornamen?«
    Philippe schwieg und begab sich außerhalb von Chases Reichweite.
    »Ich weiß nämlich, dass sie normalerweise nicht zu Vertraulichkeiten mit Untergebenen neigt«, fuhr Chase fort. »Es sei denn … Sie stehen ihr nahe.« Die Augen des Bodyguards zuckten leicht und antworteten damit unbeabsichtigt auf seine Bemerkung. »Oder vielleicht glauben Sie auch nur, Sie könnten ihr näherkommen. Hab ich recht? Sie glauben, sie würde Sie ranlassen, wenn Sie ihr helfen, stimmt’s?«
    »Halt’s Maul«, sagte Philippe verärgert.
    »Ja, das hab ich mir gedacht. Wissen Sie, ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen: Die bringt es nicht im Bett. Liegt einfach nur da wie ein toter Fisch.«
    Philippe trat vor und schlug Chase den Kolben seiner Glock-19 gegen den Hals. »Ich hab dir gesagt, du sollst das Maul halten! Noch ein Wort und ich knall dich ab!«
    Chase verhielt sich ruhig und massierte sich den Hals. Er wusste, dass er da auf einen Schwachpunkt gestoßen war. Sophia hatte den Bodyguards mit Sicherheit Versprechungen gemacht und ihnen wohl auch mit sexuellen Gunstbezeigungen gewinkt. Die Frage war nur, wie er das zu seinem Vorteil nutzen konnte.
    Einige Minuten verstrichen, ohne dass ein Wort fiel. Chase schwenkte langsam den Drehstuhl herum, bis er auf das Förderband hinunterblicken konnte, und stellte erschrocken fest, dass ein Wachmann einen Wagen mit der fertiggestellten Bombe zur anderen Seite der Halle schob. Vermutlich gab es dort einen weiteren Ausgang, der von den Maschinen verdeckt wurde. Sophia schritt vor ihm her. Beide trugen keinen Schutzanzug, was darauf schließen ließ, dass die Strahlung dort bei kurzer Aufenthaltszeit unbedenklich war.
    Sie verschwanden hinter dem Brennofen. Chase runzelte die Stirn. Er durfte nicht zulassen, dass sie sich mit der Bombe davonmachten …
    »Sie wird Sie verraten«, sagte er.
    Philippe traf die Bemerkung unvorbereitet. »Wer?«
    »Sophia. Sie wird Sie verraten, genau wie mich … und Yuen.« Er deutete auf den am Boden liegenden Leichnam. »Sobald sie ihren Willen bekommen hat, wird sie Sie fallen lassen – und wenn sie glaubt, Sie könnten ihr Ärger machen, wird sie Sie töten. «
    »Ich habe gesagt, du sollst das Maul halten.«
    Chase drehte sich auf dem Stuhl herum und wandte dem Bodyguard den Rücken zu. »Ich meine, glauben Sie ernsthaft, sie wäre an einem Kerl wie Ihnen interessiert? Sie sind ihr ein bisschen zu derb, würde ich sagen. Sobald Sie ihr langweilig werden, werden Sie abserviert! Sophia gleicht diesen Insekten, die dem Männchen den Kopf abbeißen, wenn sie fertig sind …«
    Philippe kam wieder näher. »Halt’s Maul !« Die Waffe sauste herab – doch damit hatte Chase gerechnet. Er riss die Hände hoch, schloss die Finger um Philippes Hand und bremste den Hieb Millimeter vor dem Ziel ab. Der Bodyguard erstarrte, für einen Moment aus der Fassung gebracht, und Chase zog ihn mit aller Kraft nach vorn. Philippe prallte gegen die hohe Rückenlehne des Drehstuhls.
    Der Kopf des Bodyguards befand sich direkt über Chases linker Schulter. Er rammte Philippe dreimal die rechte Faust ins Gesicht, bis seine Knöchel blutig waren. Mit der Linken ergriff er die Waffe und versuchte, sie seinem Gegner zu entreißen.
    Philippe legte die freie Hand auf Chases Gesicht, zielte mit den Fingern nach den Augen. Chase boxte ihn erneut, hörte etwas knacken – entweder die Nase oder einen Zahn –, dann ergriff er den Zeigefinger des Bodyguards, unmittelbar bevor er die Augenhöhle erreichte, und bog ihn mit aller Kraft nach hinten. Vor die Wahl gestellt, entweder Chases Kopf loszulassen oder sich einen Finger brechen zu lassen, entschied Philippe sich mit einem Schmerzensschrei für die erstere Möglichkeit.
    Chase sprang auf und versuchte, seinem Gegner den Arm nach hinten zu drehen. Philippe gelang es

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