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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Wand einen kokelnden dunklen Fleck zurückgelassen.
    »Das gefällt mir!«, jubelte Chase, von einer ganz und gar unangemessenen Begeisterung für sein neues Spielzeug ergriffen, dann konzentrierte er sich jedoch sofort wieder. Er drehte sich um und zielte auf das vorstehende Gehäuse des Lasers der am weitesten entfernten Kondensationskammer. Ein weiterer Knopfdruck, das Gehäuse flackerte einen Moment lang in intensiv blauem Licht, dann flog mit einem Knall die Wartungsklappe heraus, und eine Rauchwolke quoll aus der Öffnung. An der Steuerkonsole blinkten Warnleuchten.
    Einer weniger. Chase richtete den Laser auf den nächsten Kondensator und feuerte erneut. Mit einer wundervollen Explosion flog die Anlage in die Luft. Mit zwei weiteren Schüssen setzte er die verbliebenen Kondensatoren außer Betrieb.
    Ein neuerliches elektronisches Signal ertönte, diesmal weiter entfernt. Die Tür am anderen Ende der Halle hatte sich geöffnet, und unter lautem Rufen kamen noch mehr Männer in den Raum gestürmt. Chase schwenkte den Laser herum, doch die Schusslinie wurde vom Brennofen verdeckt.
    Höchste Zeit zu verschwinden.
    Er hielt Ausschau nach einem Fluchtweg. An das geborstene Fenster des Konferenzraums kam er nicht heran, und es gab auch keine Möglichkeit hochzuklettern.
    An der Decke aber führten die Leitungen der Klima- und Filteranlage entlang …
    Er betätigte erneut den roten Knopf und hielt ihn gedrückt, während er den Laserstrahl über die Deckenrohre schwenkte. Der blaue Laserstrahl brannte sich mit der Gewalt einer Supernova durch das Metall. Mehrere Rohre schwangen wie an einem riesigen Scharnier herunter und krachten dröhnend auf den Boden.
    Chase schleuderte den Laser auf den Boden, um ihn zu zerstören, und rannte eines der herabgefallenen Rohre hoch. Der Schwung trug ihn auf dem steilen Rohr fast bis nach oben, allerdings nur fast: Er begann abzurutschen, und das Metallrohr gab unter ihm nach.
    Laute Rufe, ein Schuss von unten …
    Chase warf sich wie beim Hochsprung durch die Fensteröffnung und verfehlte den Bodenrand nur um wenige Zentimeter. Er landete auf dem Teppich, rollte sich ab und sprang auf die Beine. Sein Blick fiel auf die Glock, die Philippe fallen gelassen hatte. Er hob sie auf, stürzte zum Tisch und sammelte seine Habseligkeiten ein. Als er die Granate in die Tasche gesteckt hatte, riss er seine Pistole hoch.
    In jeder Hand eine Waffe, wandte er sich zur Tür.
    Fußgetrappel auf dem Gang – Chase wirbelte zu dem Fenster herum, das auf die Chipfabrik hinausging, hob beide Waffen, drückte ab und spurtete los.
    Die Fensterscheibe barst, unmittelbar bevor er sie erreichte und durch die Öffnung sprang. In hohem Bogen flog er auf einen der Reinräume zu und landete auf der Glasdecke.
    Er feuerte erneut, diesmal nach unten. Die Deckenscheibe barst geräuschvoll, und ein Monsunregen messerscharfer Glasscherben ging auf den Reinraum nieder. Chase landete, die Füße voran, mit solcher Wucht auf einem Arbeitstisch, dass der Schmerz in seinem verwundeten Bein erneut aufflammte. Ohne darauf zu achten, rollte er sich nach vorne ab, wobei er Stapel empfindlicher Siliziumwafer zerbrach, federte von der Arbeitsplatte ab und landete auf den Füßen.
    Seine Jacke war mit den funkelnden Überresten von Mikroprozessoren bedeckt. »Chips kommen immer gut«, murmelte er und orientierte sich. Er war nahe an der Außenwand des großen Raums gelandet. Die Tür, durch die er zuvor eingetreten war, befand sich in der Mitte der gegenüberliegenden Wand. Um zum Ausgang zu gelangen, musste er sich einen Weg durch die Glasscherben bahnen.
    Von oben ertönten laute Rufe – die Wachleute hatten den Konferenzraum erreicht und sahen, was passiert war. Weitere Männer strömten durch den Eingang zu seiner Linken herein, wo sie durch den Mittelgang freie Schussbahn hatten.
    Chase sah sich hektisch um. Die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten war immer noch die Gerade …
    Die beiden Pistolen in Händen, rannte Chase zum gegenüberliegenden Ausgang. Dass der Weg von Reinräumen versperrt war, hielt ihn nicht auf – er feuerte einfach drauflos. Vor ihm zerschellten Glaswände, während die erschreckten Techniker sich in Deckung warfen. Er spurtete durch das durchsichtige Labyrinth, das sich vor ihm teilte, während die funkelnden Scherben wie brechende Wellen seine wirbelnden Beine umwogten.
    Er schaffte es jedoch nicht bis zum Ausgang – Philippes Pistole klickte, das Magazin war leer. Ohne auch nur

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