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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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abschwenkte. In diesem Moment schlug Nina zu und schlitzte Sophia mit der scharfen Spitze des Diamanten, den sie in der Faust verborgen hatte, die Wange auf. Sophia schrie und fasste sich mit der freien Hand ans Gesicht. Ihre Augen blitzten, und Nina wusste: Ihr Zorn gewann die Oberhand über ihren Verstand, die Pistole war vergessen.
    Komosa aber hatte seine Waffe nicht vergessen. Er fuhr zu Nina herum.
    Sofort sprang Chase hoch und schleuderte die schwere goldene Schale wie einen Diskus auf das Ende der Rampe, direkt auf die Statue des Herkules.
    Als die Schale die goldene Keule traf, klang das wie ein Gongschlag. Zerbeult prallte die Schale von der Waffe des Herkules ab. Die Keule erbebte … dann löste sie sich aus der Hand der Statue.
    In diesem Moment brach die Hölle los: Die Fixierungskeile lösten sich von den Scheiben und fielen in den Sockel. Das dumpfe Geräusch des Aufpralls wurde jedoch übertönt vom Knirschen von Stein auf Stein. Die Scheiben begannen die Rampen herunterzurollen und wurden immer schneller.
    Nina und Chase stießen Sophia und Komosa beiseite und rannten zum Ausgang der Grabanlage. Hinter ihnen prallte eine der Scheiben auf ein schweres Deckenteil, das auf die Rampe gestürzt war, kippte über die Einfassung und zerschellte auf dem Boden wie eine steinerne Bombe.
    Die anderen drei Scheiben hielten Kurs auf die den Sarkophag umstehenden Säulen …
    Die Füße zweier Säulen wurden pulverisiert, worauf sie dröhnend einstürzten. Der Fuß der dritten Säule bekam nur einen Streiftreffer ab. Allerdings wurde an der Seite ein Stück abgesprengt, sodass die Säule instabil wurde.
    Lange würde sie nicht mehr standhalten.
    An der anderen Seite des Podests stürzte ein großer Teil der Kuppel ein, Steinplatten und Tonnen von losem Geröll und Sand prallten mit der Gewalt eines Erdbebens auf den Boden. Risse gingen von der Stelle aus, die schartige Deckenöffnung weitete sich, und immer mehr Tageslicht strömte in das Grabesinnere, als sich weitere kleine Löcher in der Decke bildeten.
    Komosa hatte sich aus seiner Schockstarre gelöst und machte Anstalten, Chase und Nina hinterherzulaufen – als er bemerkte, dass Sophia auf das Podest sprang und zur Winschplattform eilte. Seine Augen weiteten sich, als er begriff, dass sie ihn im Stich lassen wollte. Dann rannte er ihr nach.
    Nina und Chase rannten weiter durch den Meteoritensturm der herabfallenden Steine.
    Sophia stürmte an ihren Leuten vorbei, von denen die meisten sich auf den Boden geworfen hatten, um den Trümmern der zerbrochenen Scheibe auszuweichen, und sprang auf das Podest. Mehrere Goldbarren waren bereits aufgeladen worden, doch Sophia drückte den grünen Startknopf, ohne sie zu beachten.
    Die Plattform stieg in die Höhe. Im nächsten Moment setzte Komosa über einen der verblüfften Männer hinweg und landete neben Sophia. Er musterte sie anzüglich, doch sie reagierte nicht darauf, sondern warf stattdessen einen Goldbarren von der Plattform. Komosa hatte verstanden und folgte ihrem Beispiel. Das laute Klong der auf den Boden prallenden weichen Metallbarren mischte sich mit dem Gepolter der herabfallenden Steine.
    Ein Mann versuchte auf die sich hebende Plattform zu springen; er prallte in Brusthöhe dagegen und suchte mit den Händen nach Halt. Sophia und Komosa wechselten einen Blick, dann traten sie dem Mann gleichzeitig ins Gesicht. Brüllend stürzte er auf den Boden. Die leichter gewordene Plattform begann schneller zu steigen.
    Der Ausgang, auf den Nina zurannte, zeichnete sich als pechschwarzes Rechteck vor ihnen ab. Chase war unmittelbar neben ihr.
    Über ihnen splitterten Steine wie brechende Knochen. Ein weiterer Teil der Kuppel stürzte ein, und ringsumher krachten Steinplatten zu Boden.
    Schließlich gab auch die beschädigte Säule nach. Die Decke hielt noch einen Moment stand, dann unterlag sie der Schwerkraft.
    Noch ehe die Plattform an die Oberfläche gelangt war, sprangen Sophia und Komosa ab und rannten den steinigen Hang hinunter, während sich hinter ihnen die Löcher weiteten und miteinander verschmolzen. Sie bildeten klaffende Fallgruben im Boden, die alles verschluckten: Die Plattform verschwand wieder im Erdreich, aus dem sie soeben aufgestiegen war; die Winschvorrichtung folgte. Auch einer der Helikopter wurde verschlungen; er schwankte noch einen Moment am Rand des sich stetig erweiternden Kraters, dann stürzte er mit der Nase voran in den Mahlstrom aus Geröll und Staub.
    Jetzt, da alle

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