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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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misstrauisch, dann trat er neben sie an den Rand des Docks. »Für mich sieht das eher so aus, als wollten Sie damit losfahren.«
    Trulli grinste dümmlich. »Weiß gar nicht, wie Sie darauf kommen.«
    »Sie wissen doch, dass Mr. Corvus jeden Start persönlich genehmigen muss.« Barneys Hand wanderte zum Waffenhalfter. »Ich glaube, Sie sollten wieder aufs Dock kommen und – pfft!«
    Er taumelte und brach zusammen. Der Feuerlöscher, mit dem Nina ihn am Kopf getroffen hatte, fiel scheppernd zu Boden. Sie stemmte die Hände in die Hüften und sagte: »Also, Matt, sind wir startklar?«
    »Du hast dich in letzter Zeit ganz schön verändert«, murmelte Trulli, dann kletterte er in die Luke und zog das Kabel hinter sich her.
    Eine Viertelstunde später war der gefesselte Barney in einem der Transportkäfige eingesperrt und das Rolltor an der Außenseite des Docks geöffnet. Ein kalter Wind wehte vom Meer her, und mit den ins Dock schwappenden Wellen scheuerte die Wobblebug knarrend an den dicken Gummifedern.
    Trulli streckte den Kopf aus der Luke. »Okay, wir sind startklar. Jedenfalls soweit man das sagen kann. Ich habe einen GPS-Empfänger an den Bordcomputer angeschlossen, aber der arbeitet erst, wenn wir auftauchen. Sollte die Ocean Emperor den Kurs ändern, solange wir unter Wasser sind, sind wir angeschmiert.«
    »Wir müssen es darauf ankommen lassen.«
    Trulli wirkte nach wie vor skeptisch, reichte Nina aber nichtsdestotrotz die Hand. »Also los. Spring an Bord. Aber sei gewarnt, es ist ein bisschen eng.«
    Sie ergriff seine Hand und trat auf den Rumpf der Wobblebug . Das U-Boot schwankte. Als Trulli sich vergewissert hatte, dass sie einen sicheren Stand hatte, kletterte er in die Kabine. Dann ließ Nina sich hinunter.
    »O Mann, du hast wirklich nicht übertrieben«, meinte sie und sah sich um. Die Kabine bot kaum genug Platz für eine Person, geschweige denn für zwei. Der kleine Pilotensitz stieß praktisch an die Steuerkonsole. Der Steuerknüppel ähnelte dem eines leichten Flugzeugs und sprang aus dem Armaturenbrett vor, eine höllisch kompliziert wirkende Ansammlung von Anzeigen und Schaltern, die von einem LCD-Monitor flankiert wurden, unter dem mit Klebeband eine Tastatur angebracht war. Trulli hatte bereits Platz genommen, deshalb war sie gezwungen, sich in die schmale Lücke neben dem Pilotensitz zu quetschen. »Und wo soll ich hin?«
    »Ich fürchte, du musst da bleiben, wo du bist. Leg dich auf den Boden und krümm dich irgendwie um den Sitz, sodass dein Rücken zum hinteren Schott weist.«
    »Na großartig.«
    »Willst du’s trotzdem wagen?«
    Nina zwängte sich in die Lücke. »Ich will nicht, aber ich muss .«
    »Mit so einer Bemerkung habe ich gerechnet.« Trulli legte ein paar Schalter um und las die zahlreichen Anzeigen ab. »Okay, die Akkus sind geladen, der Booster ist scharf. Jetzt hättest du die letzte Gelegenheit, noch auszusteigen.«
    Nina runzelte die Stirn.
    »Das hab ich mir gedacht.«
    Trulli schloss die Luke. Als sie gesichert war, drückte er eine Taste, worauf ein Videobild des Docks angezeigt wurde. »Für ein Periskop war kein Platz«, erklärte er und schob einen kleinen Hebel ein winziges Stück vor. Eine schwache Vibration lief durch die Kabine, Motoren summten. Auf dem Monitor glitten die Wände des Docks vorbei. Dreißig Sekunden später war die Wobblebug im Freien.
    Trulli schob den Steuerknüppel vor, worauf die Geschwindigkeit zunahm. Nina hielt sich am Sitz fest, als das U-Boot zu sinken begann. Der Rumpf knackte bedrohlich. »Wie tief müssen wir gehen?«, fragte sie. Auf einmal wirkte sie nervös.
    »Die Superkavitation funktioniert am besten, wenn man die Oberflächenturbulenzen hinter sich gelassen hat, das heißt, in zehn bis zwanzig Meter Tiefe. Hängt von den Wasserbedingungen ab.«
    »Bist du schon mal so tief getaucht?«
    Trulli zögerte mit der Antwort. »Würdest du dich besser fühlen, wenn ich die Frage mit Ja beantworten würde?«
    »O Mann.«
    Er klickte sich in rascher Folge durch mehrere Programmfenster. »Okay, die Trägheitsnavigation ist eingeschaltet, ich habe ein paar Wegepunkte programmiert. Halt dich fest, gleich wird es rumpelig.«
    »Wie rumpelig?«
    »Weißt du, wie rumpelig es auf einer richtig großen Achterbahn zugeht?«
    »Ja, und?«
    Er rang sich ein nicht sehr zuversichtliches Grinsen ab und schob die Metallabdeckung über einem bestimmten Knopf beiseite. »Es wird noch sehr viel rumpeliger werden. Also, der Countdown beginnt.

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