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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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herausfinden kannst, wohin sie Eddie gebracht haben?«, fragte Nina.
    »Ziemlich sicher«, antwortete Trulli. »Corvus’ Frachtschiffe sind ausnahmslos mit Peilsendern ausgestattet. Hoffentlich gilt das auch für seine Flugzeuge.«
    »Und wenn nicht?«
    Der Australier enthielt sich einer Antwort. Stattdessen bog er zu einer Ansammlung von Industriebauten in Wassernähe ab. Eine Schranke blockierte die Straße, daneben stand ein Wärterhäuschen. »Okay«, sagte er, »entspann dich. Tu so, als hättest du einen Schwips.«
    »Wie soll ich mich unter diesen Umständen entspannen?«
    Trulli hielt vor der Schranke. Ein uniformierter Wachmann trat aus dem Häuschen.
    »’n Abend, Barney«, sagte Trulli übertrieben lässig. »Wie geht’s, wie steht’s?«
    »Gut, Mr. Trulli«, sagte der Wärter. Er wirkte nicht misstrauisch, bloß neugierig. »Was führt Sie denn um diese Zeit noch her?«
    »Ach, ich wollte noch eine kleine Nachtfahrt mit meiner Freundin unternehmen.« Er zeigte auf Nina. »Und dann hab ich gemerkt, dass ich den Scheißschlüssel von dem Außenborder in meinem Büro vergessen habe!«
    Der Wärter blickte durchs Fenster. Eingedenk Trullis Rat winkte Nina matt. »Hi.«
    Der Mann nickte, dann wandte er sich wieder an Trulli. »Sie werden wohl nicht lange brauchen, oder?«
    »Ach was, Mann! Will nur das Ding holen. Sollte nur ein paar Minuten dauern.«
    Barney überlegte. »Eigentlich sollte sich Ihre Begleiterin ja eintragen, aber … Okay, wenn Sie sich beeilen.«
    »Guter Mann«, sagte Trulli. Der Wachposten lächelte und ging ins Wärterhaus zurück. Die Schranke hob sich, und Trulli fuhr hindurch.
    Sie hielten vor einem großen Gebäude am Ende eines Docks. Trulli sprang aus dem Wagen und eilte zu einem Nebeneingang. Nina war ihm gefolgt und trat hinter ihm ein.
    Trotz ihrer Anspannung staunte sie, als Trulli das Licht einschaltete. Sie befanden sich in einem überdachten Dock, das zur Wasserseite hin von einem großen Rolltor abgeschlossen wurde. Da die Meereswellen außen vor blieben, war die Wasseroberfläche spiegelglatt.
    Der Gegenstand ihres Staunens aber war ein anderer, nämlich ein U-Boot, das an Stahltrossen über dem Wasser hing. Nina hatte dergleichen noch nie gesehen. Es sah tatsächlich aus wie ein Raumgefährt von Han Solo oder Captain Kirk.
    Trulli beachtete es nicht weiter, denn für ihn war der Anblick ebenso alltäglich wie der eines Stuhls für den Rest der Welt. Nina folgte ihm in ein unaufgeräumtes Büro, das beherrscht wurde von einem großen Zeichentisch, auf dem mit Anmerkungen versehene Blaupausen ausgebreitet waren. »Bitte entschuldige die Unordnung«, sagte er verlegen und schob vor einem Computerarbeitsplatz leere Kaffeebecher beiseite.
    »Was ist das für ein Ding?«, fragte Nina, durchs Bürofenster zu dem U-Boot hinausblickend.
    »Hmm? Oh, das ist mein aktuelles Projekt. Die Wobblebug .«
    Nina hätte beinahe aufgelacht. »Die was ?«
    »Na ja, das ist nicht der offizielle Name. René wollte das Boot Nautilus nennen, aber das ist irgendwie zu klischeehaft für meinen Geschmack. Jetzt, wo er tot ist, nenne ich es, wie ich will … Jedenfalls ist das ein Superkavitator.«
    »Was soll man darunter verstehen?«
    »Das Ding ist richtig schnell«, sagte Trulli stark untertreibend, dann wandte er sich wieder dem Rechner zu. »Okay, ich logge mich mal ein … Na super, ich komme ins GPS-Netz rein.« Ein paar Mausklicks, und auf dem Monitor wurde eine Auflistung von Corvus’ Schiffen und Flugzeugen angezeigt. »Hast du dir zufällig die Nummer am Leitwerk gemerkt?«
    Nina hatte sie sich tatsächlich eingeprägt; er gab sie in die Suchmaske ein und drückte die Return-Taste. »Okay, ich hab’s.«
    Die Liste wurde durch eine Landkarte ersetzt. Nina machte die Umrisse der Bahamas und die Südhälfte der nordamerikanischen Ostküste von Florida bis nach Virginia aus. Eine Linie führte von Great Abaco zu einer Stelle zweihundertfünfzig Kilometer vor der Küste von South Carolina, zu einem gelben Dreieck mit der Registriernummer des Kipprotors an der oberen Spitze.
    »Da«, sagte Trulli. »Kurs acht Grad, Geschwindigkeit hundertsiebzig Knoten, Höhe zehntausend Fuß.«
    »Wohin fliegen sie?«, fragte Nina. »Zoom mal zurück, damit man mehr von der Karte sieht.«
    Trulli betätigte eine Taste. Jetzt war auf dem Monitor der ganze Osten Nordamerikas abgebildet.
    Nina schauderte, als sie begriff, wohin Sophia flog. »O mein Gott«, flüsterte sie und suchte zwischen den Papieren

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