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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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gigantisch und entsprachen in jeder Beziehung den furchterregenden Ausmaßen der Mine.
    Jenseits der Grube sah man zahlreiche Lagergebäude und zylindrische Türme, allesamt riesig. Der ganze Komplex mit der Grube und den Nebengebäuden erstreckte sich über anderthalb Kilometer. Wie viel Platz für zusätzliche Erweiterungen war, davon zeugten die in gehörigem Abstand zu den Gebäuden angebrachten Grenzzäune.
    Die Twin Comanche landete, rollte holpernd zum Ende der Landebahn und wurde zu einem großen Flugzeug-Parkplatz verwiesen. Dort standen bereits zahlreiche andere Flugzeuge, angefangen von kleinen gecharterten Propellermaschinen bis zu Firmenjets. Ganz offensichtlich fand hier gerade ein großes Ereignis statt. Unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, wie anzunehmen stand.
    Als sie sich von TD verabschiedet hatten, die im Flugzeug auf sie warten würde, gingen Chase, Nina und Sophia auf die Absperrung zu. Dort wurden sie von einer Gruppe finster dreinblickender Wachmänner in Empfang genommen; private Sicherheitsleute, keine botswanischen Soldaten. Ihre Haltung, ihre Wachsamkeit und die Art und Weise, wie sie die Waffen hielten, verrieten Chase, dass sie eine militärische Ausbildung absolviert hatten.
    Als er sich ihnen näherte, versuchte er, entspannt zu wirken und mit den beiden schweren Gerätetaschen einen möglichst undisziplinierten Eindruck zu machen.
    Einer der Wachleute hob die Hand, woraufhin seine Kollegen ihre Position veränderten, damit sie freies Schussfeld auf die Neuankömmlinge hatten.
    »Guten Tag, willkommen in der Ygem-Diamantmine«, sagte der Wachmann mechanisch. »Dürfte ich bitte Ihre Besucherausweise und Pässe sehen?«
    Bevor Chase antworten konnte, ergriff Sophia mit schneidend aristokratischem Akzent das Wort. »Guten Tag«, sagte sie von oben herab und würdigte den Wachmann kaum eines Blickes. »Ich bin Sophia Black von der Nachrichtenredaktion von CNB in Kapstadt. Das sind Ed Case, mein Kameramann, und Nina Jones, meine Tontechnikerin.« Sie reichte dem Wachmann die Dokumente, die TD ihnen besorgt hatte.
    Der Mann verglich sie mit einer Liste auf einem Klemmbrett und brummte zustimmend. »Danke«, sagte er und gab ihr die Dokumente zurück.
    Ein zweiter Wachmann scannte sie mit einem elektronischen Sensor, wobei er jedoch nur harmlose Gegenstände wie Schlüssel und Geldmünzen entdeckte. Der erste Wachmann durchsuchte unterdessen ihr Gepäck.
    »Könnten Sie die mal bitte einschalten?«, sagte er und hob die klobige Videokamera aus Chases Tasche hoch.
    Chase gehorchte, Kontrolllämpchen leuchteten auf. Der Wachmann schaute sogar durch den Sucher, öffnete das Fach für das Aufzeichnungsband und spähte hinein.
    »Kamera, Akkus, Ersatzbänder, Mikrofongalgen, Adapter«, sagte Chase, auf die einzelnen Gegenstände deutend. »Hey, hättet ihr was dagegen, wenn ich ein paar Einstellungen mit euch drehen würde, Jungs? Als Hintergrundmaterial?«
    »Ja, hätte ich«, erwiderte der Wachmann entschieden und wandte sich Ninas kleinem Rucksack zu, den er sorgfältig zu durchwühlen begann. Während Chase seine Ausrüstung wieder einpackte, entdeckte er den Hefter. Gleichgültig blätterte er die ersten Seiten der handschriftlichen Notizen um, dann reichte er ihn ihr zurück und sagte gelangweilt: »Routinemäßig weisen wir alle Besucher der Ygem-Diamantmine darauf hin, dass Diamantdiebstahl ein schweres Vergehen darstellt, das mit der vollen Härte des botswanischen Strafrechts geahndet wird. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld – Sie dürfen eintreten. Bitte warten Sie dort drüben auf den Bus.« Er zeigte auf überdachte Bänke am Straßenrand, wo bereits andere Besucher warteten.
    »Schönen Tag noch, Kumpel«, sagte Chase und hob seine Reisetaschen hoch. »Ed Case?« , zischte er Sophia im Gehen zu. »Wirklich sehr komisch. Klingt so, als wäre ich ein Problemfall.«
    »War nur ein kleiner Scherz.«
    »Jedenfalls hat man uns reingelassen, und das ist doch die Hauptsache!«, sagte Nina.
    »Ja, sieht so aus.« Chase legte Sophia die Hand auf die Schulter. »Gut gemacht.«
    Sie lächelte. »Danke.«
    Nach einer Weile fuhr ein Bus vor, und die Wartenden – allesamt Pressevertreter – stiegen ein. Chase ging bis fast nach hinten durch. Sophia setzte sich neben ihn. Nina, die sich ein wenig ausgeschlossen fühlte, nahm eine Reihe hinter den beiden Platz. Als eine weitere kleine Besuchergruppe eingestiegen war, setzte sich der Bus in Bewegung.
    Als er sich unbeobachtet glaubte,

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