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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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zu Yuen und Fang hinüber. Yuen betrachtete die Blätter, dann legte er sie wieder in den Aktenkoffer und sagte etwas zu seinem Handlanger. Fang nickte, verschloss den Aktenkoffer und entfernte sich. Ein Wachposten trat beiseite und ließ ihn durch einen Ausgang an der Rückseite des Zelts passieren.
    »Wir müssen ihm folgen!«, sagte Nina und wurde ganz hibbelig. »Wir müssen ihm die Blätter abnehmen!«
    Chase runzelte die Stirn. »Moment, wir sind hergekommen, um uns Yuen vorzuknöpfen, oder hast du das schon wieder vergessen?«
    »Nein, Eddie, sie hat vollkommen recht«, sagte Sophia. »Fang hat das Buch – und er wird nicht bewacht. Die Bodyguards konzentrieren sich auf meinen Mann und den Präsidenten, sobald er da ist. Lass uns einfach das Buch schnappen – dann müssen wir nur noch das Flugzeug erreichen.«
    Chase blickte von Yuen zum Ausgang, durch den Fang verschwunden war, dann atmete er zischend aus. »Okay, schnappen wir ihn uns«, knurrte er. »Aber wir müssen hier raus, wenn wir ihn erwischen wollen.« Er setzte die Reisetaschen ab und schlüpfte durch den Eingang.
    Sie kamen bei den Catering-Lieferwagen heraus. Mehrere uniformierte Angestellte musterten sie teilnahmslos, dann setzten sie ihre Vorbereitungen fort. Der Grund für ihr mangelndes Interesse lag auf der Hand: Im Zelt durfte nicht geraucht werden, und den zahlreichen Zigarettenstummeln am Boden nach zu schließen, war dies der einzige Ort, wo die Medienleute in Ruhe paffen konnten.
    Chase ging am Zelt entlang und spähte um die Ecke. Vor dem Ausgang, den Fang passiert hatte, war ein Wachmann postiert. Er wandte Chase den Rücken zu, weil er zwei Männer beobachtete, die ein Holztreppchen zu einem mit Klebeband markierten Kreis schleppten. Sie bereiteten sich auf die Ankunft eines Helikopters vor, mit dem vermutlich Präsident Molowe eintreffen würde.
    Chase machte Fang aus, der zu einer Reihe weißer Toyota Land Cruiser hinüberging, die in der Nähe des Verwaltungsgebäudes parkten. »Ich sehe ihn«, berichtete er den beiden Frauen über die Schulter. »Er scheint wegfahren zu wollen.«
    »Was ist, wenn er sich einfach davonmacht?«, fragte Nina besorgt. »Wenn er zur Landepiste fährt?«
    »Wir sollten ihm folgen«, sagte Sophia.
    Chase vergewisserte sich, dass der Wachposten abgelenkt war, dann ging er hinter einer Reihe abgestellter Bulldozer in Deckung. Sophia und Nina folgten ihm rasch.
    Angespannt beobachteten sie, wie Fang in einen der Land Cruiser einstieg und den Zündschlüssel hinter der Sonnenblende hervorzog. Als er den Motor des Geländewagens anließ, begannen orangefarbene Warnleuchten auf dem Fahrzeugdach zu blinken.
    Chase rannte geduckt an den Bulldozern entlang. Hinter dem letzten in der Reihe hielt er an, spähte hervor und beobachtete, wie Fang davonfuhr. Der Land Cruiser machte einen Bogen um die Landepiste – ein Stück weiter weg gab es einen zweiten Hubschrauberlandeplatz, wo ein Jet Ranger mit dem Ygem-Logo stand. Mehr sah Chase jedoch nicht, weil das Fahrzeug mittlerweile von dem Festzelt verdeckt wurde.
    Chase löste den Lederriemen des Halfters und bedeutete Nina und Sophia, zum nächsten Land Cruiser zu laufen. Ohne den Wachposten aus den Augen zu lassen, rannte er hinüber, die eine Hand an der Waffe, doch der Mann bemerkte ihn nicht einmal. Als die Frauen in Deckung waren, eilte er zu ihnen hinüber.
    »Okay«, sagte Chase und öffnete die Fahrertür. »Ich fahre.«
    Sophia nahm auf dem Beifahrersitz Platz, sodass Nina mit dem Rücksitz vorliebnehmen musste. Als alle saßen, klappte Chase die Sonnenblende herunter, und tatsächlich fiel ihm der Zündschlüssel in die Hand. »Ich schätze, Jugendbanden sind hier kein Problem«, grinste er. »In England wäre der Wagen binnen sechs Sekunden weg – spätestens aber in sechzig.«
    »Wer sollte hier Autos klauen? Immerhin sind wir dreißig Kilometer von der nächsten Stadt entfernt«, sagte Nina.
    Chase ließ grinsend den Motor an.
    »Hmm!«, kam es von der Rücksitzbank.
    Chase und Sophia blickten sich um und sahen, dass Nina zwei weiße Schutzhelme in Händen hielt. »Damit fallen wir vielleicht weniger auf«, sagte sie.
    Sophia wirkte beeindruckt. »Gute Idee.« Sie setzte einen der Plastikhelme auf, während Chase sich den zweiten Helm knurrend auf den Schädel drückte. Als er losfuhr, setzte Nina sich einen dritten Helm auf.
    Einen Moment lang befürchtete er, er habe Fang aus den Augen verloren, doch dann kam der andere Land Cruiser hinter dem

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