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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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offizielle Teil der Veranstaltung beendet ist.«
    »Wo wolltet ihr anschließend hinfliegen?«, fragte Chase. »Ich meine, falls wir ihn hier verfehlen sollten … Das wäre zwar ziemlich übel, aber vielleicht bekommen wir ja eine zweite Chance.«
    »In die Schweiz. Aber vielleicht hat er seine Reisepläne in der Zwischenzeit geändert.« Sophia zuckte unschlüssig die Schultern.
    Der Bus hielt neben dem Haupteingang des Festzelts. Chase nahm seine Reisetaschen auf und folgte den anderen Insassen ins Innere. Dort sah er sich aufmerksam um. Die Zeltwände waren mit großen Postern geschmückt, auf denen der technologische Stolz der Mine abgebildet war; die Riesentrucks, die noch größeren Bagger, die sie mit Erdreich füllten, die Überwachungssysteme zum Schutz der kostbaren Steine und sogar ein Zeppelin, der das Okavangodelta nach neuen Diamantadern absuchte.
    Chase schätzte, dass an die zweihundert Menschen im Zelt waren und sich mit ersten Getränken um das bereits aufgetragene Buffet tummelten. Er konnte zwei klar voneinander getrennte Gruppen ausmachen: Zwei Drittel des Innenraums wurden von den Medienleuten und den weniger einflussreichen Gästen beansprucht; gegenüber dem Eingang war ein kleinerer VIP-Bereich abgeteilt.
    »Oje«, sagte Chase leise, als sie sich durch das Gewühl schoben. Er senkte den Kopf und bedeutete Sophia, es ihm gleichzutun. »Siehst du, was ich sehe?«, raunte er.
    »Ja«, antwortete sie. Sie blickte vorsichtig über die Schulter nach hinten und machte Yuen im VIP-Bereich aus. Er stand lachend in einer kleinen Männerrunde.
    Doch es war gar nicht Yuen, der Sophia aufgefallen war. »Mist«, flüsterte sie, senkte den Kopf und winkte Chase näher. »Das ist er. Das ist der Typ, der die fehlenden Pergamente hat!«
    Chase folgte ihrem Blick unauffällig mit den Augen. »Der Typ mit dem Pferdeschwanz?«
    »Das ist Fang«, erklärte Sophia. »Fang Yi, der … Vollstrecker meines Mannes, das trifft es wohl am ehesten.«
    Nina sah noch einmal hin. Fang stand etwas abseits von Yuen, seine Körperhaltung drückte Ungeduld aus, als wartete er darauf, dass sein Boss die Unterhaltung beendete. In der einen Hand hielt er einen schwarzen Stock, in der anderen einen Aktenkoffer – der durch eine Kette mit seinem Handgelenk verbunden war. So hatte die Bruderschaft den Hermokrates nach New York gebracht.
    »O mein Gott«, sagte sie leise. »Ich glaube, da sind die Pergamente drin.«
    »Jedenfalls irgendetwas Wichtiges.« Chase blickte sich im Zelt um. Sein Blick blieb an der Seilabsperrung zum VIP-Bereich haften. Sie wurde gleich von mehreren Sicherheitsleuten bewacht, alle mit Pistolenhalftern am Gürtel ausgestattet.
    »So ein verdammter Dreck. Wir kommen nicht an ihn heran. Es sind einfach zu viele Gorillas hier.«
    »Vielleicht können wir Richard vor Beginn der Veranstaltung abfangen«, meinte Sophia. »Ich kenne ihn: Er wird sich ein paar Minuten zurückziehen, um sich für die Rede zu sammeln und ein frisches Hemd anzuziehen. Wahrscheinlich wird er sich im Verwaltungsgebäude umkleiden.«
    »Das heißt, wir müssen von hier verschwinden und in das Verwaltungsgebäude reinkommen«, sagte Chase. »Okay, schauen wir uns mal den Catering-Eingang dort drüben an, vielleicht können wir uns ja unbemerkt hinausschleichen. Wir sagen einfach, wir müssten mal aufs Klo oder so.«
    »Subtil wie eh und je«, bemerkte Sophia belustigt, als Chase sich in Bewegung setzte. Die anderen Gäste schienen keine Notiz von ihnen zu nehmen. Als Chase sich vergewissert hatte, dass niemand zu ihnen hersah, wollte er schon durch die Tür schlüpfen, als Nina ihn anhielt.
    »Warte mal einen Moment«, sagte sie und deutete zum VIP-Bereich. »Sieh mal!«
    Chase folgte ihrem Finger und beobachtete, wie Yuen seine Unterhaltung beendete und gleich darauf von Fang beiseitegenommen wurde. Er hob den Aktenkoffer hoch und öffnete ihn …
    Nina stockte der Atem, als sie beobachtete, wie Yuen behutsam etwas aus dem Koffer nahm und es vor den Umstehenden verdeckte. Sie konnte sich denken, was es war.
    Die fehlenden Seiten des Buches. Die geraubten Pergamente aus Platos Hermokrates .
    Der Rest der Landkarte, der sie zum Grab des Herkules führen würde.
    »Das ist es, das ist das Buch!«, wisperte sie aufgeregt. Sie konnte sich nur mit Mühe zurückhalten. »Er hat es tatsächlich mitgebracht!«
    »Na schön, beruhig dich, du kriegst sonst noch einen Herzinfarkt«, sagte Chase abweisend.
    Nina schnaubte, dann blickte sie wieder

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