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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Zelt und der angrenzenden Bühne hervor. Die Minenarbeiter, an denen sie vorbeifuhren, nahmen kaum Notiz von ihnen.
    Chase folgte Fangs Fahrzeug, beachtete die Geschwindigkeitsbegrenzung von dreißig Stundenkilometern und hielt ausreichend Abstand von den entgegenkommenden Lastern, um keinen Verdacht zu erregen. Als sie sich der Straße näherten, die zur Landepiste führte, wunderte er sich, dass Fang nicht darauf einbog. »Aber hallo, wo will der denn hin?«
    Nina blickte die Straße entlang. »Offenbar runter in die Mine.«
    Chase drosselte die Geschwindigkeit, denn er wollte Fang nicht zu nahe kommen. Dass er ihn verfolgte, ließ sich allerdings nicht verbergen – abgesehen von den Riesentrucks war kein Verkehr unterwegs. Er blickte Sophia fragend an. »Was ist da unten?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie. »Nur weil ich einen Helm aufhabe, bin ich noch lange keine Minenexpertin.«
    Sie fuhren weiter die lange Serpentinenstraße hinunter, immer tiefer in den Krater hinein. Die Kipper nahmen die längste, flachste Route, doch Fang wählte mit dem Geländewagen steilere Abkürzungen zwischen den einzelnen Ebenen. Chase folgte ihm mit gut hundert Meter Abstand. Allmählich näherten sie sich dem Grund des Kraters, wo die Arbeit in vollem Gange war: Riesige fahrbare Bagger, die selbst die Kipper in den Schatten stellten, nagten mit gewaltigen rotierenden Schaufeln, die aussahen wie die Klinge einer Kreissäge, an den Kraterwänden. Der Abraum wurde mit Förderbändern zu Schüttgutwagen transportiert, die ihren mehrere hundert Tonnen schweren Inhalt in die wartenden Kipper entleerten. Der Lärm war ohrenbetäubend, und in dem vom Krater ausgehenden Aufwind wogten Staubwolken.
    »O Mann«, sagte Chase, der Fang vorsichtig zwischen den Maschinenkolossen hindurch folgte. »Die hätte man als Kampfroboter in Robot Wars auftreten lassen sollen.«
    »Fahr nicht zu dicht auf«, sagte Nina und zuckte zusammen, als ein Felsbrocken, der größer war als ihr Land Cruiser, auf die Ladefläche eines Kippers krachte. »Ich möchte nicht als roter Fleck an jemandes Ehering enden.«
    »Das nennt man dann wohl Blutdiamant«, bemerkte Sophia, womit sie Chase zum Lachen brachte.
    Trotz ihrer Anspannung ärgerte sich Nina, dass ihr der Scherz nicht selbst eingefallen war.
    Es war schon eine ganze Weile her, dass sie Eddie zum Lachen gebracht hatte …
    Diese Gedanken verflüchtigten sich jedoch, als Chase abrupt abbremste. »Er hält an«, sagte er.
    Nina spähte durch die inzwischen stark verschmutzte Windschutzscheibe. Der andere Land Cruiser hielt vor einem Tunneleingang am morastigen Boden der Grube, abseits der dröhnenden Maschinen.
    »Ein Minenschacht«, sagte Sophia erstaunt. »Was hat der hier zu suchen? Hier wird doch Tagebau betrieben.«
    »Ich dachte, du wärst keine Expertin«, sagte Nina mit kaum verhohlenem Sarkasmus in der Stimme.
    »Das bin ich auch nicht, aber ich weiß, was man unter Tagebau versteht.« Sophias Tonfall war nicht minder spöttisch. »Der Schacht gehört nicht hierher.«
    »Aber er ist nun mal da«, sagte Chase, »und Fang geht hinein.« Damit war das Thema für ihn beendet.
    Sie beobachteten, wie Fang, dessen Handschelle noch immer an dem Aktenkoffer angekettet war, einen Schutzhelm aufsetzte und zum Tunneleingang ging. Dort wurde er von einem anderen Mann in Empfang genommen. Sie wechselten ein paar Worte, dann verschwanden sie im Tunnel.
    Chase hielt neben Fangs Geländewagen. »Und was machen wir jetzt? Sollen wir warten, bis er wieder rauskommt, und ihm dann die Landkarte abnehmen, oder folgen wir ihm?«
    »Wir gehen rein«, sagte Sophia entschieden. »Was immer darin verborgen ist, es muss in Verbindung mit den Aktivitäten meines Mannes stehen. Das ist alles zu abwegig, als dass es sich um einen Zufall handeln könnte. Vielleicht soll Fang jemandem die Pergamente übergeben. Wenn wir sie aus den Augen verlieren, bekommen wir sie vielleicht nie mehr zurück.«
    »Na schön. Aber ihr bleibt besser hier und wartet, bis ich zurückkomme.«
    »Das finde ich nicht«, protestierte Nina und deutete auf die Bagger. »Was ist, wenn jemand herkommt und wissen will, was wir hier machen? Wenn jemand den Sicherheitsdienst ruft, sitzen wir in der Patsche – dieses Mauseloch hat nur einen Ausgang.«
    Chase nickte widerwillig. »Okay, okay. Aber … seid vorsichtig. Falls es Ärger gibt, rennt ihr einfach zum Wagen zurück und macht, dass ihr aus der Grube rauskommt. Alles klar?«
    »Und dich sollen wir

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