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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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Knochen übertragen. Jedenfalls hatte diese Demonstration hinlänglich gereicht, um ihn davon zu überzeugen, dass es sich bei dem, was er bewachte, um die echte Reliquie handelte. Weniger bei dem Gefäß, sondern bei dem, was es enthielt. Die Erfahrung war genug gewesen, um ihn die Reliquie fast dreißig Jahre lang vor einer jahrtausendealten Gruppe von Dämonenanbetern beschützen zu lassen, die sich immer noch gelegentlich als Ammoniter bezeichnete.
    Nur Priester konnten den Gegenstand an einen neuen Ort transportieren. Von Gott geweihte Männer und Frauen. Baptistenpriester zum Beispiel .
    Peter Quinn hatte Pastor Haydens Abreise recht auffällig erwähnt. Der Tonfall des Mannes hatte nahe gelegt, dass Vincent das Datum hätte wissen müssen. Wieder empfand er die Worte ›verlässt die Stadt‹ als bedeutsam. Vincent hatte sich auf Dinneck konzentriert. Seine Ankunft fiel so deutlich mit dem plötzlichen Gefühl bevorstehenden Unheils zusammen, das seither jeden Winkel von Vincents Leben durchdrang. Der junge Mann hatte ein unverhofftes und augenscheinliches Interesse an John Salomons Grab oder zumindest an den Statuen gezeigt. Andererseits konnte sein Eintreffen in der Stadt natürlich auch belanglos sein. Was sehr wohl Bedeutung hatte, war die Abreise von Ralph Hayden.
    Es fühlte sich nicht wie die richtige Erklärung an, aber die Logik wies in diese Richtung. Wenngleich Logik nicht immer eine Rolle in Gottes Plan spielte. Nur Wahrheit.
    Wie dem auch sein mochte, es bestand durchaus die Möglichkeit, dass die Zeit gekommen war. Vincent würde unverzüglich seine Einträge vornehmen und anschließend darüber beten. Er musste ganz sicher sein, in jeder Hinsicht. Wenn die Zeit kam, würde es ihm verdeutlicht werden. Bis dahin konnte er wenig tun, außer abzuwarten.

Kapitel Dreizehn
    Die Suppe war heiß, aber das Brennen in seinem Mund schärfte seine Sinne. Er aß drei Löffel, bevor er zu Pastor Hayden aufschaute. Der alte Mann saß am gegenüberliegenden Ende des Küchentischs auf dem Stuhl zurückgelehnt. Daneben befand sich Beverly Dinneck, deren Hände zitterten, als wollte sie Nathans Arm mit dem Löffel auffangen, sollte er plötzlich erschlaffen.
    »Geht es wieder etwas besser?«, fragte Hayden. Nathan lauschte auf Wut oder Verärgerung in seiner Stimme, hörte jedoch nur Besorgnis.
    Er nickte und aß einen weiteren Löffel Suppe. Kurz darauf, als ihm klar wurde, dass alle von ihm erwarteten, etwas zu sagen, räusperte er sich.
    »Es tut mir Leid«, meinte er.
    Beverly ergriff seinen Arm. Ein paar Suppentropfen platschten zurück in die Schüssel. »Wag es bloß nicht, dich zu entschuldigen, Nathan. Du warst erschöpft. Mrs. Stanton hat das auch gesagt. Das heißt, nachdem sie ihre Jungs beruhigt hatte.« Obwohl sie lächelte, wirkte ihre Miene traurig. »Du hast ihnen einen ganz schönen Schreck eingejagt.«
    »Uns allen«, ergänzte Hayden. »Wir dachten schon, wir hätten unseren neuen Pastor nach nur einem Tag wieder verloren.« Er beugte sich auf dem Stuhl vor. »Schläfst du in letzter Zeit nicht gut?«
    Nathan zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Unlängst hatte ich zwar einige sehr lebendige Albträume, aber ich habe sie der nervlichen Anspannung zugeschrieben. Tatsächlich hatte ich seit dem Eintreffen hier nur einen einzigen. Außer ... ach, nichts. Es hat sich nur so angefühlt, als hätte ich bei dem Empfang geträumt, bevor ich ... ohnmächtig wurde.«
    Hayden nickte und dachte kurz nach, wobei die Runzeln in seinem Gesicht sich krümmten. »Tja, der Notarzt hat dir ja gesagt, dass es dir an sich gut geht, und mir gegenüber hat er dasselbe wiederholt. Anscheinend lag es wirklich nur an simpler Erschöpfung, als könnte es durchaus sein, dass du tatsächlich geträumt hast. Du bist wohl im Stehen eingeschlafen.«
    Nathan verzog vor Verlegenheit das Gesicht und versuchte, seine Miene hinter einem weiteren Löffel Suppe zu verbergen. Kurz nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, war er halb erwacht. Jene Augenblicke – waren es Stunden oder Minuten gewesen? – glichen einer Mischung aus losen Bildern und Unwirklichkeit. Als wäre er aus einem Traum erwacht, ohne jedoch gänzlich das Bewusstsein zu erlangen. Als der Notarzt seine Tasche zusammenpackte, hatte Nathan sich allmählich etwas besser gefühlt, sich aber dennoch von seiner Mutter zur Couch führen lassen, die Hayden im ersten Stock ausgezogen hatte. Den Rest des Nachmittags hatte er dort geschlafen. Jedes Mal, wenn er

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