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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nerven gekostet.« Er schaute Nick Spiro an. »Sie sind der Sohn, nicht wahr?«
    Nick stellte sich vor.
    »Es tut mir leid, was da passiert ist.« Brown deutete auf die mitten im Raum stehende Kunststoffwanne. »Möchten Sie die Tote noch einmal sehen?«
    »Nein, nicht.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Nick begann zu weinen. Er hatte die Blutlache auf dem Tisch gesehen.
    Ein grausames Indiz. Ich zündete mir eine Zigarette an. Bill Conolly und Chefinspektor Brown hatten auch ein Stäbchen genommen.
    »Haben Sie einen Verdacht, Kollege?« fragte mich der Leiter der Mordkommission.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Darüber möchte ich schweigen. In diesem Fall geht einiges nicht mit normalen Dingen zu.«
    »Sonst wären Sie ja wohl nicht hier.«
    Ich lächelte schmal. »Stimmt genau.«
    Brown war, wie andere Kollegen auch, über meine Aufgabe genau im Bilde. Am Anfang hatte es einige Schwierigkeiten gegeben, doch jetzt hatten sich die Männer damit abgefunden. »Ich wünsche auf jeden Fall viel Glück«, sagte der Chiefinspektor.
    »Das kann ich brauchen.«
    Nick Spiro sagte nichts. Er war zur Seite gegangen, hätte sich vor das Fenster gestellt und starrte in den Hof. Zwei Männer trugen die Tote weg. Ich sah, wie Nicks Schultern zuckten. Der harte Mann trauerte um seine Mutter, der er praktisch alles zu verdanken hatte.
    Auch wir schwiegen. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich überlegte, welch einen Sinn dieser Mord gehabt hatte. Auch Dämonen killen nicht ohne Motiv, wenn es manchmal auch so aussah. Irgendetwas steckte immer dahinter.
    Ich drückte die Zigarette in einem Ascher aus, der auf dem Fernsehapparat stand. Chiefinspektor Brown sammelte seine Männer.
    Sie hatten ihre Pflicht hier erfüllt.
    »Halten Sie mich auf dem laufenden, wenn es etwas Neues geben sollte?« Ich schaute Brown an.
    »Klar.«
    »Okay, Kollege. Ich beneide Sie nicht.« Der Chiefinspektor gab seinen Leuten ein Zeichen. Dann gingen sie.
    Ich legte Nick eine Hand auf die Schultern. »Sie müssen jetzt nicht daran denken«, sagte ich leise.
    »Ich weiß.«
    »Vielleicht könnten wir gemeinsam über das Motiv dieses Mordes nachdenken.« Er hob die Schultern. »Ich kenne keins.«
    Auf der Straße fuhren die Wagen an. Wir hörten das Brummen der Motoren. Die Neugierigen blieben.
    »John«, sagte der Boxer plötzlich. Ich hatte mich zu Bill und Suko gesellen wollen, wandte mich aber jetzt um.
    »Können Sie mal kommen?« Der Boxer stand noch immer am Fenster und schaute in den Hof. Ich trat neben ihn.
    »Da unten steht ein Fremder«, sagte er »und schaut immer hoch zu uns. Kennen Sie ihn vielleicht?«
    Ich ging noch näher an die Scheibe, um besser sehen zu können. Vor dem Toilettenbau stand eine kleine Gestalt. Ein schmaler Kopf, ein langer grüner Mantel, eine leicht grünlich schimmernde Haut.
    Und ob ich den kannte. Es war Myxin, der Magier!
    »Kann man das Fenster öffnen?« fragte ich.
    »Klar.«
    Es klemmte zwar, aber dann hatte ich eine Seite auf. Myxin merkte, was geschehen war und hob den rechten Arm.
    »Komm bitte hoch!« rief ich. Er nickte und setzte sich in Bewegung.
    Ich schloss das Fenster wieder. Suko und Bill hatten alles mitbekommen.
    Als ich mich umdrehte, fragte der Reporter: »Mit wem hast du da gesprochen?«
    »Myxin ist unten. Er kommt hoch.«
    »Was?« Bill riss erstaunt die Augen auf. »Was will der denn?«
    »Werden wir wohl gleich erfahren.«
    »Sie kennen ihn?« erkundigte sich Nick.
    »Ja, Myxin ist ein Freund.«
    Dieser Satz rutschte mir glatt über die Lippen, obwohl es nicht immer so gewesen war, dass Myxin auf unserer Seite gestanden hatte. Er war einmal mein Feind gewesen und wollte die Herrschaft im Dämonenreich an sich reißen. Dabei hatte er sich jedoch mit anderen, mächtigen Dämonen überworfen und sich deren Todfeindschaft zugezogen. Myxin hatte die Konsequenzen gezogen und sich auf unsere Seite gestellt, was man ihm sehr übelgenommen hatte. Asmodina gelang es, ihm seine Kräfte zu nehmen und als Wrack zurückzulassen. Myxin verzweifelte fast, und nur durch unsere Initiative und Zuspruch war es ihm gelungen, sich wieder zu fangen. Und nicht nur das. Er stellte sich auf unsere Seite und kämpfte. Wobei er mit aller Macht versuchte, seine alten magischen Fähigkeiten wieder zurückzugewinnen.
    Im Laufe der Zeit verlor der kleine Magier seine Depressionen, und es gelang ihm, einige seiner alten Fähigkeiten zurückzubekommen. Er war zwar noch längst nicht so stark wie früher, doch einfache Beschwörungen konnte

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