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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wankte er zurück.
    Jetzt hatte Nick Spiro die große Chance nachzusetzen. Er ging auch vor.
    Im gleichen Augenblick hob Destero sein Schwert.
    War es Zufall oder der winzige Luftzug, der die Frau dazu animierte, sich umzudrehen. Sie schaffte die Drehung auch noch, sah die Horror-Gestalt und öffnete ihren Mund zu einem Schrei.
    Elena Spiro kam nicht mehr dazu, ihn auszustoßen. Die Klinge fuhr nach unten und köpfte die Mutter des jungen Boxers…
    ***
    »Verstehst du das?« fragte mich Bill Conolly.
    Ich schüttelte den Kopf. Auch ich konnte ebenso wenig wie Suko begreifen, dass Nick Spiro sich so einmachen ließ. Das war ja schon peinlich, wie der Waliser den Mann aus London fertig machte.
    »Der ist doch mit seinen Gedanken gar nicht bei der Sache«, meinte Suko. »So etwas habe ich noch nicht erlebt.«
    »Da muss es einen Grund geben.«
    Bill schaute mich an. »Meinst du, weil er dich treffen wollte?«
    »Ja.«
    »Dann hätte er den Kampf doch absagen oder vorher mit dir reden sollen.«
    Ich hob die Schulter. »Man kann ihm ja keine Vorschriften darin machen.«
    »Klar, aber wenn er den Kampf verliert, ist es für seine Karriere auch nicht gut.«
    Da gab ich Bill recht.
    »Vielleicht hat er auch nur getäuscht«, meinte Suko. »Der Kampf dauert ja noch zehn Runden. Der lässt den Waliser tot rennen und schlägt dann zu.«
    »Du vergisst den Niederschlag«, sagte Bill. »Glaube kaum, dass er das extra gemacht hat.«
    Ich stimmte dem Reporter zu. Dabei schaute ich mich um. Auch die Zuschauer in unserer näheren Umgebung waren völlig überrascht und perplex. Sie hatten auch mit einem anderen Kampf gerechnet. Dass sich Nick Spiro so fertig machen ließ, verstanden sie wirklich nicht. Man hörte es aus ihren erregten Diskussionen. Nur der Mafiaboss saß ruhig auf seinem Platz und trank ein Glas Rotwein.
    Mein Blick wanderte. Während in der Ecke des Walisers eitel Freude und Sonnenschein herrschte, war es in Spiros Ecke ziemlich laut. Herb, der glatzköpfige Trainer, schüttelte nur immer den Kopf und redete auf seinen Schützling ein. Auch die anderen beiden Betreuer machten ratlose Gesichter.
    Nick sagte nichts. Er starrte zu Boden und nickte nur hin und wieder. Da stimmte einiges nicht.
    Der Ringrichter schaute auf die Uhr. Spiro und sein Gegner bekamen ihren Mundschutz zwischen die Lippen gesteckt und erhoben sich von den kleinen Hockern. Gong! Die vierte Runde.
    »Vielleicht kommt er jetzt aus der Höhle«, sagte Bill Conolly und drückte beide Daumen.
    Ich war nicht so überzeugt und sah mich auch gleich in meiner Ansicht bestätigt, denn der Waliser griff sofort an. Er machte da weiter, wo er aufgehört hatte.
    Seine Schläge kamen knallhart. Er wuchtete seine Arme vor, die Fäuste flogen wie Schmiedehämmer, aber sie prallten zum Glück an Nicks guter Deckung ab.
    »Das hält er nicht lange durch«, sagte Suko. »Irgendwann ist es soweit.«
    Hinter uns wurde gepfiffen. Jemand schrie das Wort »Feigling« in Richtung Ring, und tatsächlich schaffte der Waliser es, die Deckung seines Gegners zu zertrümmern.
    Zweimal kam er durch. Die Schläge schüttelten Nick. Jeder rechnete damit, dass er zu Boden gehen würde, doch Nick steckte die beiden Hämmer weg.
    Und er konterte. So schnell, dass niemand den Hieb sah. Auch nicht die Walze aus Wales. Der Boxer bekam nur einen fürchterlichen Schlag gegen den Kopf und torkelte zurück. Ein erstaunter, leicht blöder Ausdruck trat in sein Gesicht, und jetzt hätte Nick Spiro die Chance gehabt, richtig nachzusetzen. Ein orkanartiger Lärm brandete gegen das Dach der Halle. Die Zuschauer witterten eine Sensation.
    Aber was geschah?
    Nick Spiro setzte nicht nach. Er blieb einfach stehen, ließ die Arme halb sinken und wartete darauf, dass sich sein Gegner erholte.
    Der Lärm verstummte. Für wenige Atemzüge war es totenstill in dem weiten Rund. Dann plötzlich verzerrte sich Spiros Gesicht, er riss seinen Mund auf und schrie mit gellender, sich überschlagender Stimme in die atemlose Stille hinein: »Tot… sie ist tot…!«
    ***
    Die Worte hallten durch das Rund. Mancher bekam eine Gänsehaut, mir erging es ebenso.
    Und wieder. »Tot… sie ist tot. Ich bin zu spät gekommen! Ich spüre es. Sie ist tot. Neiinnnn…!« Nick Spiro sackte nach vorn und taumelte genau auf seinen Gegner zu.
    Da der Kampf nicht unterbrochen gewesen war, sah der Waliser seine Chance. Er holte alles aus sich heraus, was er noch an Kraft hatte. Und seine Rechte kam mit der Wucht eines

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