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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Ihnen dieses Arschloch Grellier erzählt?«
    »Beantworten Sie die Frage.«
    »Wie soll ich das tun, wenn ich keine Ahnung hab, wer dieser Spinner ist?«
    »Ich male Ihnen ein Bild. Sie sind in einer Bar. Grellier gibt einen aus. Sie sind scharf drauf, dass der Schnapsfluss nicht abreißt.«
    »Kein Schnaps. Trinke nur Bier.«
    »Kommen Sie, Red. Wie war's? Sie waren besoffen und haben angefangen zu plaudern, um Ihren neuen Kumpel zu beeindrucken? Oder wollten Sie ein bisschen was für Ihren Ruf auf der Straße tun? Der Kerl zahlt, und Sie erzählen ihm Geschichten?«
    »Dieser Grellier. Hat der mich deswegen hingehängt?«
    »Hat Ihr lächelndes Gesicht aus vielen anderen herausgepickt.«
    »Lassen Sie mich raten. Der muss in den Knast.« Ryan bestätigte nicht und leugnete nicht.
    O'Keefe überlegte einen Augenblick. Dann: »Wenn ich ein Bulle wäre, würde ich mich fragen, warum ein Kerl mit so was daherkommt? Was will er damit erreichen? Ich würde mir denken, der Scheißer will uns über'n Tisch ziehen.«
    Ryan widersprach O'Keefes Logik nicht.
    »Versuchen wir es mit einem anderen Namen. Christelle Villejoin.«
    »Ist das 'ne Tussi, die sagt, ich schulde ihr Geld? Schlechte Nachrichten, ich hab keins.«
    »Christelle Villejoin war dreiundachtzig. Jemand hat ihr den Schädel eingeschlagen und sie im Wald verbuddelt.«
    Ich suchte bei O'Keefe nach Zeichen der Erregung. Das Gesicht des Kerls blieb eine steinerne Maske.
    »Christelles Schwester war sechsundachtzig. Sie wurde mit einem Stock zu Tode geprügelt.«
    »Haben Sie irgendwelche Gehörprobleme? Wie bereits gesagt. Ich kenne Ihr Plappermaul nicht. Und ich weiß überhaupt nichts von irgendeiner Leiche im Wald.«
    »Wie wär's, wenn wir die Arroganz ein bisschen zurückdrehen, Red? Oder soll ich Bud sagen?«
    »Hören Sie, ich bin nicht mehr der, der ich mal war. Ich hab jetzt eine feste Anstellung.«
    »Ersparen Sie mir Ihre Bekehrungsgeschichte.«
    O'Keefe deutete mit dem Daumen auf die Akte. »Sie haben meine Akte. Ich hab ein paar Sachen abgezogen. Diebstahl und Hehlerei. Kreditkarten. Ich bin nicht Ihr Mann.«
    »Wo waren Sie am vierten Mai zweitausendacht?«
    »Woher zum Geier soll ich das wissen? Wo waren Sie?« Wieder setzte Ryan auf Schweigen.
    O'Keefe drehte seine Mütze um, dann noch einmal. Strich sie mit einer Hand glatt. »Dieser Grellier hat 'nen Sprung in der Schüssel. Sie haben überhaupt nichts. Leck mich.«
    »Leck mich?« Sehr ruhig.
    O'Keefe schnellte nach vorne, an seinen Schläfen pulsierten winzige Adern. »Haben Sie mich verstanden? Ich kenne niemanden mit dem Namen Grellier. Ich hab nichts mit toten alten Damen zu tun. Ich habe keine verdammte Ahnung, wovon Sie eigentlich reden.«
    »Ich rede von Mord, du kleiner Scheißer.«
    »Ihre Fragen können Sie sich den Arsch schieben.«
    Die beiden Männer starrten einander an, ihre Nasen nur Zentimeter voneinander entfernt. Angespannte Stille ließ den kleinen Raum noch kleiner wirken. Diesmal durchbrach Ryan sie.
    »Ein Beamter wird Ihnen Stift und Papier bringen. Sie können doch schreiben, nicht, Red? Zerbrechen Sie sich über Rechtschreibung und Kommasetzung nicht den Kopf.« O'Keefe lehnte sich zurück und streckte die Füße aus. Wieder krochen die leicht zugekniffenen Augen zu mir.
    »Ihre kleine Freundin hier sagt nicht viel, ist aber ziemlich heiß.«
    Ryan schrieb etwas auf seinen Spiralblock, riss das Blatt ab und klatschte es auf den Tisch.
    »Ich brauche Beweise für Ihre Aufenthaltsorte an diesen Tagen.« Reines Eis. »Lassen Sie sich Zeit. Ihre zahlreichen Verabredungen warten sicher gerne eine Weile auf Sie.«
    Ryan stand auf. Ich ebenfalls.
    »Und machen Sie keine Reisepläne.«
    Ein reptilisches Grinsen kräuselte O'Keefes Lippen. »Das war gut.« Er deutete auf Ryan. »Gefällt mir, diese Horatio-Caine-Masche. Besorgen Sie sich 'ne Fliegerbrille, und Sie sind es.« Ryan und ich gingen zur Tür.
    »He, Hot Doc, kommen Sie doch mal zur Tankstelle, kriegen 'ne Wachsbehandlung umsonst.«

26
    »Eindruck?«, fragte Ryan. »Ich brauche eine Dusche.«
    »Er meinte, du bist heiß.«
    »Der Kerl hat eine gute Frisur.«
    »Ja. Ist mir auch schon aufgefallen. Klamotten aus dem WalMart. Frisur wie von der Wall Street.«
    Es war nach zwei, und die Cafeteria war völlig verlassen.
    Ryan und ich hatten uns Sandwichs aus dem Automaten gezogen. Mein Schinkensalat sah aus, als wäre er während der Tet-Offensive gemacht worden.
    »Sprunghafte Persönlichkeit.«
    »Stimmt. Der Kerl ist

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