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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ich ihn sprechen.« Ace verdrehte die Augen. »Nein, ich ruf nicht wegen der blutigen Einzelheiten an. Ich weiß etwas darüber. Vicki und ich waren gestern Abend mit Pollock zusammen … Schön, wenn Sie ihn nicht aufwecken wollen, rufe ich eben im Revier an, dann wird eben ein anderer den Fall lösen. Ich bin sicher, er wird Ihnen dafür ewig dankbar sein.« Ace legte die Hand auf die Sprechmuschel und flüsterte: »Miststück.« Dann nickte sie. »Ja, versuchen Sie es.« Sie bedeckte erneut die Muschel mit der Hand. »Sie sieht nach, ob er wach ist. Er war letzte Nacht am Tatort. Sie schaut nach, ob das Telefon ihn geweckt hat.«
    Ace nahm ihre Hand weg. »Morgen, Prachtkerl. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich dachte, du würdest vielleicht gern zu mir rübertraben und die Aussagen von mir und Vicki Chandler aufnehmen. Wir waren gestern Abend so gegen halb elf mit Dexter in der Riverfront Bar zusammen und wissen etwas … Ja, über den Mord … Halbe Stunde ist okay. Bis gleich.« Sie legte auf. »Du solltest dir den Typen genauer ansehen.«
    »Ich kann mich an ihn erinnern.«
    »Er ist eine Sahneschnitte. Du könntest es schlechter treffen.«
    »Wer ist Iris?«
    »Seine Mutter.«
    »Er wohnt bei seiner Mutter? Er ist mindestens fünfunddreißig. «
    »Eher vierzig.«
    »Wenn er fast vierzig ist und noch bei seiner Mutter wohnt, hat er Probleme.«
    »Wer hat keine?«
    Vicki ignorierte die Bemerkung. Sie goss Ace Kaffee nach und ging dann in ihr Zimmer. Sie hatte am Morgen nach dem Joggen geduscht und trug nur ihren Morgenmantel. Sie zog weiße Jeans und eine gelbe Bluse an und ging ins Wohnzimmer, um auf Joey zu warten.
    Ein Prachtkerl. Pollock wurde ermordet, wir sind dabei, Melvin zu verpfeifen, und Ace spielt die Kupplerin. Der Typ wohnt bei seiner Mutter. So ziemlich das Letzte, was ich jetzt brauchen kann.
    Ace kam ins Zimmer. Sie war barfuß und trug eine abgeschnittene, von Farbflecken übersäte Jeans und ein weites, ärmelloses graues Sweatshirt.
    »Wie ich sehe, hast du dich für die Sahneschnitte feingemacht«, bemerkte Vicki.
    »Ich will dir nicht die Show stehlen, Schatz.«
    »Vielen Dank.«
    »Da gibt’s wirklich schlimmere Typen.«
    »Wieso bist du eigentlich nicht hinter ihm her?«
    »Ich hatte bereits das Vergnügen.«
    »Und was stimmt mit ihm nicht?«
    »Nichts.«
    »Darauf wett ich.«
    »Er ist nicht mein Typ.«
    »Ah, aber meiner schon?«
    »Wie man bei uns in der Sportbekleidungsbranche sagt: Es kann nicht schaden, das Teil anzuprobieren. Dann sieht man, ob’s passt oder nicht.«
    »Oder, wie wir in der Ärztebranche sagen: Vorbeugen und Beine breit.«
    Ace prustete los.
    Ein paar Minuten später hörte Vicki das gedämpfte Zuschlagen einer Autotür. Das Knirschen von Schritten auf dem Gehweg, dann das Klingeln der Türglocke. Ace öffnete. Der Mann, der eintrat, war genauso groß wie Ace. Sein hellbraunes Haar war kurz geschnitten, und er trug einen sauber getrimmten Schnauzbart. Vicki sah, was Ace gemeint hatte: Er hatte ein markantes, braungebranntes Gesicht; sein weißes Hemd spannte sich über schwellende Muskeln und einen flachen Bauch.
    Vicki erinnerte ihn als eine pickelgesichtige Bohnenstange. Er hatte offenbar mit Bodybuilding angefangen, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    »Joey, erinnerst du dich an Vicki Chandler?«
    »Selbstverständlich. Hi, Vicki. Ich hab gehört, du arbeitest drüben bei Charlie Gaines in der Praxis.«
    »Ich hab erst letzte Woche angefangen«, sagte sie. »Wie geht es dir?«
    »Ich könnte noch ein paar Stunden Schlaf gebrauchen.«
    »Du wirst froh sein, dass ich dich geweckt habe«, sagte Ace.
    »Ich brauche acht Stunden Schlaf, um in Topform zu sein, also fehlen mir zwei Stunden.«
    »Dann sollten wir dir eine Last von den Schultern nehmen, bevor du zusammenbrichst.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und sah Ace an. Dann setzte er sich ans andere Ende der Couch und schlug die Beine übereinander, was in den überaus engen Jeans sicher wehtun musste. Er balancierte einen Klemmhefter auf dem Oberschenkel. »Okay«, sagte er, »ihr beide wart also gestern Abend mit Pollock zusammen.«
    »Im Riverfront«, sagte Ace. »Wir waren mit Melvin Dobbs dort.«
    »Weshalb das denn, zum Geier?«
    »Er scheint sich in Vicki verguckt zu haben.«
    Joey sah Vicki an. Wieder hob sich die Augenbraue.
    »Ich animiere ihn nicht dazu«, erklärte sie.
    »Das würde ich an deiner Stelle auch nicht. Er ist ein komischer Vogel. Ihr vier habt also im

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