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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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war, die ihn umgebracht hat?«
    »Konkrete Beweise am Tatort.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ich bin nicht befugt, Details unserer Ermittlungen weiterzugeben.«
    »Blödsinn.«
    »Ich kann nur so viel sagen, dass wir ein Kleid in Pollocks Wohnung gefunden haben. Das Namensschild weist darauf hin, dass das Kleid der Verdächtigen gehört. «
    »Sie hat sich nackt aus dem Staub gemacht?«
    Joey schüttelte den Kopf.
    »Könnte das Kleid nicht dort platziert worden sein, um euch auf eine falsche Spur zu locken?«, fragte Vicki.
    »Von Melvin zum Beispiel«, fügte Ace hinzu.
    »Wir haben einige Hinweise, die darauf schließen lassen, dass der Eindringling eine Frau war. Und wir dürften noch heute zweifelsfrei nachweisen können, dass es tatsächlich Patricia Gordon war, die ihm die Wunden zugefügt hat. Sobald wir ihre zahnärztlichen Unterlagen geprüft haben …« Er verstummte abrupt und sah wütend aus.
    »Sie hat ihn gebissen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Natürlich nicht.«
    »Verdammt.«
    »Wir sagen keinem was«, beruhigte Vicki ihn.
    »Da wäre ich euch sehr dankbar.«
    »Wenn die Krankenschwester am Donnerstag verschwunden ist, wie kam sie dann in Pollocks Wohnung?«, fragte sie.
    »Wir haben keine Ahnung.«
    »Er hat sie nicht … dort festgehalten?«
    »Daran haben wir auch gedacht. Aber wir haben nichts gefunden, was darauf hinweist, dass sie eine längere Zeit in der Wohnung verbracht hat.«
    »Die ursprüngliche Annahme war doch, dass sie entführt wurde, oder?«
    »Das haben wir vermutet, ja. Es war dasselbe Muster wie bei den anderen Entführungen, zumindest bis sie letzte Nacht wieder auftauchte und ihn umbrachte.«
    »Findest du nicht, dass das ziemlich merkwürdig klingt?«
    »Alles an diesem Fall ist merkwürdig.«
    »Aber ihr seid euch ziemlich sicher«, sagte Vicki, »dass Pollock nicht derjenige ist, der sie entführt und möglicherweise gefesselt oder wie auch immer in seiner Wohnung festgehalten hat, und sie ihn umgebracht hat, um zu entkommen?«
    »Wir haben keine Stricke in der Wohnung gefunden. Seine Handschellen steckten in ihrem Futteral an seinem Uniformgurt. Wir haben nichts gefunden, was nach einem Knebel aussah. Es gab keine Drogen, mit denen er sie bewusstlos oder sonstwie gefügig gemacht haben könnte. Es weist nichts daraufhin, dass er die Frau gegen ihren Willen festgehalten hat. Den Fingerabdrücken nach sieht es ganz so aus, als sei außer Pollock niemand in der Wohnung gewesen.«
    »Wo also war sie seit Donnerstagnacht?«, fragte Ace.
    »Wenn wir sie finden, werden wir sie fragen.«
    »Vielleicht findet ihr sie in Melvins Haus«, sagte Vicki.
    Joey richtete den Blick auf sie und zog wieder die Augenbraue hoch. »Du glaubst, dass Dobbs sie Donnerstagnacht entführt, festgehalten und dann gestern Nacht zu Pollock geschickt hat, um seine Drohung wahrzumachen? «
    »Der Gedanke ist uns gekommen«, erwiderte Vicki.
    »Ziemlich weit hergeholt. Wie hat Dobbs das angestellt, sie hypnotisiert?«
    Vicki ignorierte seinen Sarkasmus.
    »Möglicherweise«, sagte sie. »Ich weiß, es wird gemeinhin angenommen, dass eine Person unter Hypnose nicht gezwungen werden kann, etwas zu tun, das sie im Normalzustand als widerwärtig oder moralisch verwerflich empfindet, aber es gibt Möglichkeiten, das Problem zu umgehen. Wenn man der betreffenden Person eine akzeptable rationale Erklärung für ihr Tun gibt …«
    »Er könnte ihr zum Beispiel suggeriert haben, dass Pollock ein Schinkensandwich ist«, warf Ace dazwischen.
    »Ich denke, ich sollte besser gehen«, sagte Joey. »Das bringt uns nicht weiter.«
    Er machte Anstalten aufzustehen.
    »Nein, warte«, rief Vicki. »Halt dich mal einen Augenblick zurück, Ace. Die Sache ist ernst.«
    »Allmählich klingt es sogar für mich ziemlich idiotisch. «
    »Melvin könnte die Krankenschwester tatsächlich gekidnappt und durch Hypnose dazu gebracht haben, Pollock für ihn zu töten. Wenn er sie davon überzeugen konnte, dass Pollock eine Bedrohung für sie war, dass er vorhatte, sie zu vergewaltigen oder umzubringen, dann wäre das ein ausreichendes Motiv für sie gewesen, ihm gegenüber gewalttätig zu werden. Das ist schon vorgekommen. Ich habe in einer Psychologiezeitschrift eine Studie gelesen, die genau einen solchen Fall beschreibt und …«
    »Es ist aber nicht so gelaufen«, sagte Joey. »Gordon hat sich nicht wie eine Frau verhalten, die sich verteidigt. Sie ging viel weiter als alles, was mit der Hypnosetheorie zu erklären wäre, von der du

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