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Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Titel: Das Grauen im Bembelparadies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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Törtchen gönnen. Nicht dass ich vor lauter Schrumpelleiche noch in eine Depression rutsche.“
    „Das“, betonte Melibocus, „das kann ich mir beim besten Willen bei dir nicht vorstellen.“
    „Sag das nicht. So eine Depression ist schnell herbeigeführt.“
    „Dazu müsste es aber erst zu einer Verknappung von Lebensmitteln kommen. Laut
Reuter
und
dpa
besteht dazu aber kein Grund zur Besorgnis“, konterte der Herausgeber vom Sachsehäuser Käsblättche.
    Herr Schweitzer: „Uff, dann kann ich mein Törtchen ja noch in aller Ruhe genießen.“
    Ergeben überließ er sich den Gaumenfreuden. Vor ihm standen die zweite Schwarzwälder Kirsch und eine weiße Milchschokolade. Obendrein stöberte Herr Schweitzer ein wenig in den Lokalnachrichten. Er saß draußen an der Ecke zur Schifferstraße. Ein Sonnenschirm spendete den nötigen Schatten. Die aufgedonnerte Birkenstock-beschuhte Müsli-Tante mit der nervigen Göre – „Theresa-Sophie, lass das, Mami mag das nicht!“ – hatte soeben bezahlt und latschte Meter um Meter aus seinem Dunstkreis. Perfekt.
    Zuerst ordnete er die junge Frau, die sich in Begleitung einer etwas älteren an den frei gewordenen Nebentisch setzte, falsch ein. In einem anderen Stadtteil außerhalb Sachsenhausens wäre das Herrn Schweitzer nicht passiert. Aber hier begegneten ihm auf Schritt und Tritt bekannte Gesichter. Sein Bemühen, die junge Frau einem Namen zuzuordnen, war eher beiläufiger Natur. Obendrein erforderte die Schwarzwälder Kirschtorte noch immer seine ganze Aufmerksamkeit. Damit der Genuss vollkommen war, mussten Kuchen, Sahne und Kirschen im richtigen Mischungsverhältnis auf die Gabel geschaufelt werden.
    Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, traf ihn die Erkenntnis mit voller Wucht. Dora Rutke! Herr Schweitzer ließ die Gabelsinken und den Blick wie zufällig über den Nachbartisch schweifen. Tatsächlich! Was es nicht alles gibt in der Welt! Da stellt die Kripo Hinz und Kunz für deren Überwachung ab und das Objekt gesellt sich einfach auf Armeslänge zu ihm. Apropos … wo sind die eigentlich? Kaum gedacht, sah er ihn auch schon. Auf der anderen Straßenseite. Hockte auf dem Mäuerchen der Parkbefriedung und telefonierte. Oder tat zumindest so. Natürlich in schwarzer Lederjacke. Wie im falschen Film. Haben die nichts anderes anzuziehen? Hätte er, Herr Schweitzer, bei der Kripo was zu melden, er würde die Jungs erst einmal auf Einkaufstour schicken. Und schwarze Lederjacken bei Observierungen grundsätzlich verbieten. Zumal bei dieser Hitze. Da kann man ja gleich mit einem pinkfarbenen Fähnchen mit der Aufschrift Kripo rumlaufen.
    Doch Dora Rutke schien von alledem nichts zu merken. Die Bedienung nahm gerade die Bestellungen entgegen. Herr Schweitzer beeilte sich mit dem Törtchen. Gleich würde er sich mächtig konzentrieren müssen. Möglicherweise war Doras Begleitung ja die Mittelsfrau, die ihn geradewegs zu Sebastian deWitte führte. Gänzlich unlogisch wäre das ja nicht, überlegte er und nahm sich die Zeitung.
    Aufmerksame Beobachter hätten konstatieren können, dass sich Herr Schweitzer nun minutenlang einer doppelseitigen Werbung für Damenunterwäsche eines großen Hibbdebächer Bekleidungsgeschäftes auf der Zeil widmete.
    Doch Herr Schweitzer war ja nun beileibe kein perverser Unterwäschen-Fetischist, nein, er lauschte einfach nur konzentriert dem Gespräch am Nebentisch.
    Ältere Frau: „Ich könnte ihn umbringen, diesen Mistkerl.“
    Aha, dachte Herr Schweitzer, da haben wir’s. Geht ja gut los. Wahrscheinlich diesen Sebastian, der ja seinerseits auch schon einen umgebracht haben soll. Keine schlechte Idee, den Mörder umzubringen. Was das an Steuergeldern spart, unglaublich. Die ganzen Gerichtskosten! Von den Unterbringungskosten in diversen Vollzugsanstalten mal ganz zu schweigen.
    Dora: „Ach, Elke, du wolltest doch immer einen Mann mit Geld. Jetzt hast du ihn, was beschwerst du dich also?“
    Ältere Frau, jetzt unter Elke bekannt: „Anderthalb Wochen, das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt. Hoch und heilig versprochen hat er’s mir, dieser Schuft. Andere Familien fahren zwei bis drei Mal im Jahr in den Urlaub, weißt du das eigentlich?“
    Dora, Elkes Hand in die ihre nehmend: „Ja, ja. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Vielleicht klappt’s ja im Herbst. Schau dir doch diesen Sommer bei uns an. Ist der nicht herrlich? Freu dich doch.“
    Die Bedienung brachte einen Cappuccino und ein frisch gezapftes Pils. Das Bier war

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