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Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Titel: Das Grauen im Bembelparadies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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Mund schob, die beiden Streifenpolizisten aufgetaucht wären und ihm eine gleiche Ausgabe vom Käsblättche unter die Nase hielten.
    Funkal: „Guten Appetit, Simon. Hallo, Maria.“
    Sanchez: „Hast du schon gelesen? Da hat sich unser Felix ja wieder was zusammengereimt, gelle.“
    Funkal ergänzte: „Du hast also umgehend die Polizei verständigt? Wie das, so ganz ohne Handy?“
    Sanchez: „War es nicht eher so, dass wir dich auf dem Dach aufgefunden haben, nachdem du einen mordsmäßigen Radau veranstaltest hast?“
    Eine leichte Röte stieg ihm zu Kopf. Allerdings war bislang nicht die Rede davon, dass er, Herr Schweitzer, sich quasi selbst eingesperrt hatte. Hoffentlich blieb es auch dabei. Nicht auszudenken, wenn sein Fauxpas bekannt werden und wie ein Lauffeuer durch Sachsenhausen wüten würde. „Na ja, was kann ich dafür, wenn die Kisten so instabil sind und bei der geringsten Bewegung zusammenstürzen? Außerdem hätte ich mich gleich in meinen Twingo gesetzt und wäre zu euch aufs Revier gefahren.Das alles sind doch bloß unwichtige Marginalien. Ihr wisst doch, wie die Presse arbeitet. Meist fehlt für exakte Recherchen einfach nur die Zeit.“
    Maria, halb scherzend, halb entsetzt: „Wie, du bist auf ein Dach geklettert? In deinem Alter? Wann wirst du endlich vernünftig?“
    „Das fragen wir uns auch“, stimmte ihr Funkal zu. „Sieht gut aus. Ist das der Rehbraten von der Tageskarte?“
    Herr Schweitzer, heilfroh über den Themenwechsel: „Kann ich nur empfehlen. Und euren Ebbelwoi lasst mal auf meinen Deckel schreiben. Der Fall ist abgeschlossen, da kann man getrost ein wenig feiern.“ Er hoffte, die Gemüter mit dieser Geste zu beruhigen. Und Fragen bezüglich der Sofas und Sessel unter all den Kisten, mit denen er seinen Ausbruch aus dem Gebäude bewerkstelligt hatte, mögen für immer in der Versenkung verschwunden bleiben. Herr Schweitzer hasste Erklärungsnöte, sofern sie ihn selbst betrafen.
    Wie es sich für einen abgeschlossenen Fall gehört, wurde dieser hernach im Weinfaß noch ausführlich begossen. Sanchez und Funkal waren gleich nach Dienstschluss aufgetaucht, nur fünf Minuten nach Mischa Schmidt-Schmitt, der Hajo mitgebracht hatte.
    Maria war auch mitgekommen. Irgendwas schien sie zu beschäftigen. Also fragte Herr Schweitzer nach.
    Maria: „Sag mal, da du doch so gerne auf Dächern rumturnst …“
    „Ja?“, Herr Schweitzer befürchtete anhand des Tonfalls seiner Liebsten, dass es was mit Arbeit zu haben musste.
    „Ich wollte nächste Woche einen Spezialisten anheuern, der mir das Moos und Laub aus den Dachrinnen entfernt. Das Geld können wir uns doch sparen. Du scheinst mir ja neuerdings schwindelfrei zu sein.“
    Wusste er’s doch. Arbeit. Als hätte er nicht schon im Schweißeseines Angesichts heute Nachmittag den Rasen gemäht und hektoliterweise Wasser zu den Blümchen und Sträuchern geschleppt. Okay, okay, es per Gartenschlauch zum Bestimmungsort geleitet. Aber Herr Schweitzer wusste auch, dass seine glorreiche Rückkehr zum Müßiggang verdient sein wollte. Und wenn die Verbindungsbrücke den Namen
kleine handwerkliche Tätigkeit
trug, na wenn schon. „Logo, mach ich locker morgen früh gleich nach dem Aufstehen.“
    Mischa: „So, Kinderchen, nachdem Simon jetzt weiß, was er morgen machen darf, was wollt ihr trinken? Die nächste Runde geht auf mich. Der oberste Polizeichef höchstpersönlich kam heute noch vorbei und hat die ganze Abteilung über den grünen Klee gelobt. Und Hajo, stimmt’s? Morgen müssen wir erst zur Mittagsstunde aufkreuzen. Wir sollen uns nämlich mal so richtig ausschlafen.“
    Hajo: „Hat er gesagt, unser Boss. Wortwörtlich.“
    Die übernächste Runde ging auf Hajo.
    Funkal und Sanchez ließen sich auch nicht lumpen.
    Herr Schweitzer sah sich in Zugzwang und spendierte derer gleich zwei.
    Ab elf war das Weinfaß am Brodeln, was sicherlich auch am Auftauchen Buddha Semmlers lag, der die Anwesenden dringlich aufforderte, doch bitteschön bis Mitternacht zu bleiben, da habe er nämlich Geburtstag. Zweiundfünfzig, wenn das kein Grund sei.
    Kurzum, nicht nur auf die Aufklärung des Falls wurde heftig angestoßen. Es war fast alles wie in den guten alten Zeiten. Fast. Denn die Schlagzahl hatte mit den Jahren doch merklich abgenommen.
    Als Herr Schweitzer bei Morgengrauen ins Bett fiel, hatte er noch Zeit für die Worte an Maria: „Hach, ist das Leben schön. Freunde und ein aufgeklärtes Verbrechen, so dass Sachsenhausen wieder

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